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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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gegenüber.«
    »Coulter weiß bereits, dass wir uns mit ihm getroffen haben«, beichtete Kendra.
    »Was?« Oma beugte sich vor.
    »Er hat es mir bereits erzählt«, sagte Opa. »Gut, er hat versucht, sie die Lektion zu lehren, dass Spione überall sein und Gespräche belauschen können, und dabei hat er von dem Sphinx erfahren. Das Geheimnis ist bei Coulter sicher aufgehoben. Aber weitere Einzelheiten braucht er nicht zu
hören. Außerhalb dieses Arbeitszimmers wird nicht darüber geredet.«
    »Falls also jemand fragt, haben die Feen Kendra berührt«, wiederholte Seth.
    »Wenn jemand genug weiß, um danach zu fragen, und eine Antwort verdient, ist das die Geschichte, die wir ihm erzählen werden«, bestätigte Opa. »Jetzt hoffe ich, dass wir wie gewohnt weitermachen können. Tanu ist unterwegs, um unerforschtes Territorium auszukundschaften. Coulter macht eigens für Seth einen Ausflug. Und Kendra kann Vanessa bei ihren Nachforschungen helfen.«
    »Nachforschungen?«, fragte Kendra. »Hier im Haus?«
    Seth musste sich ein Lachen verkneifen und biss sich in die Handkante, was Kendras Entrüstung nur noch steigerte.
    »Sie geht einige der Journale durch«, sagte Opa, »um gewissen Hinweisen zu folgen, die Patton Burgess hinterlassen hat.«
    »Warum kann ich nicht mit Coulter gehen? Das ist sexistisch! Kannst du ihn nicht dazu zwingen, mich mitzunehmen?«
    »Coulter ist einer der halsstarrigsten Männer, die ich kenne«, erwiderte Opa. »Ich habe ernsthafte Zweifel, ob irgendjemand ihn zwingen könnte, irgendetwas zu tun. Aber ich bin mir nicht sicher, ob der heutige Ausflug wirklich etwas für dich ist, Kendra. Ich vermute, wenn du vor der Wahl stündest, würdest du freiwillig auf dieses Erlebnis verzichten: Ein gewisser Nebelriese hat uns einen wertvollen Tipp gegeben. Im Gegenzug haben wir ihm einen lebenden Büffel versprochen. Also werden Coulter, Seth und Hugo der Bestie den Büffel übergeben, damit sie ihn auf der Stelle verschlingen kann. Es dürfte ein schauerlicher Anblick werden.«
    »Abgefahren«, flüsterte Seth ehrfürchtig.
    »Okay, hm, ich schätze, es macht mir nichts aus, das zu
verpassen«, gab Kendra zu. »Aber mir gefällt der Gedanke trotzdem nicht, von Coulters Ausflügen ausgeschlossen zu werden.«
    »Beschwerde zur Kenntnis genommen«, sagte Opa. »Also, Seth, ich möchte nicht, dass diese Ollock-Geschichte dich nachts wach hält. Der Sphinx hat Recht. Der Zaun von Fabelheim ist ein hinreichender Schutz, und wenn er sagt, dass er uns helfen wird, mit dem Vielfraß fertigzuwerden, sobald er hier auftaucht, dann sehe ich keinen Grund zur Sorge.«
    »Klingt gut«, antwortete Seth.
    »Nun denn«, sagte Opa. »Ab mit dir.«
     
    Seth blickte immer wieder über seine Schulter zu dem Büffel hinüber, den sie den Pfad entlangführten. Ein riesiger zottiger Kopf, kurze weiße Hörner, ein massiger Leib und ein stampfender Gang. Ihm war nie recht bewusst gewesen, wie groß Büffel waren. Hätte Hugo ihn nicht an einem Halfter geführt, wäre Seth sofort auf den nächsten Baum geklettert.
    Anfangs waren sie noch über Pfade gegangen, die Seth kannte, aber schon bald führte der Weg sie durch unvertrautes Gelände. Sie befanden sich jetzt in einer sehr tief gelegenen feuchten Senke, eine Landschaft, wie Seth sie in Fabelheim noch nie gesehen hatte. Die Bäume waren von Moos und Reben überwuchert, und die ersten Nebelfetzen waberten über den Boden.
    Seth umklammerte seine Notfallausrüstung. Zusätzlich zu den konventionelleren Gegenständen hatte Tanu einen kleinen Trank hinzugefügt, der ihm zusätzliche Kraft geben würde, sollte er erschöpft sein. Am Morgen hatte Coulter die Notfallausrüstung um eine Hasenpfote und ein Medaillon ergänzt, das angeblich die Untoten fernhielt.

    »Bringt diese Hasenpfote wirklich Glück?«, fragte Seth, während er das kleine Ding nervös befingerte.
    »Wir werden sehen«, antwortete Coulter, während er seinen Blick über die Bäume schweifen ließ.
    »Sind Sie abergläubisch?«
    »Ich gehe gerne auf Nummer sicher«, sagte er leise. »Sprich nicht so laut. Wir befinden uns hier in einer ungastlichen Gegend. Dies könnte ein guter Zeitpunkt sein, um das Medaillon anzulegen.«
    Seth angelte das Medaillon aus seiner Notfallausrüstung und hängte es sich um den Hals. »Wo hat Hugo den Büffel überhaupt her?«, erkundigte er sich leise.
    »Auf dem Reservat gibt es einen Komplex von Pferchen und Ställen«, erklärte Coulter. »Sie sind nicht zur Gänze gefüllt,

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