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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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diese Information offen mit euch zu teilen, als sie zu verstecken. Ganz gleich, wer von uns der Verräter ist, die Übrigen müssen unvermindert an unserer Aufgabe weiterarbeiten. Besser, wir geben unser Wissen bekannt, als in Lähmung zu verfallen.«
    »Nicht dass der Verräter seine Geheimnisse mit uns teilen wird«, sagte Vanessa verbittert.
    »Trotzdem, Coulter wird uns jetzt erzählen, was er heute entdeckt hat«, sagte Opa.
    »Der Nebelriese Burlox hat berichtet, dass Warren die Gegend um die vier Hügel herum ausgekundschaftet hat, bevor er zum Albino wurde«, erzählte Coulter.
    »Eine der Gegenden, die Patton am nachdrücklichsten erwähnt hat«, ergänzte Vanessa.
    »Und dieselbe Gegend, die ich heute ausgekundschaftet habe«, sagte Tanu. »Der Hain am Nordende des Tals ist
definitiv verflucht. Ich habe es nicht riskiert, ihn zu betreten.«
    Seth kam in den Raum zurück und setzte sich wieder auf seinen Platz auf dem Sofa.
    »Viele Gegenden von Fabelheim tragen schreckliche Flüche und werden von schauerlichen Bestien geschützt«, erklärte Opa. »Das Tal der vier Hügel ist eine der berüchtigtsten Gegenden. Im Augenblick scheinen unsere Hinweise auf zwei miteinander verbundene Rätsel hinzudeuten. Wir könnten durchaus entdecken, dass der Hain nicht nur die von uns gesuchte Reliquie beherbergt, sondern auch, dass er von dem Wesen bewacht wird, das Warren verwandelt hat.«
    »Natürlich müsste all das zuerst bestätigt werden«, warf Oma ein.
    »Höchste Vorsicht ist geboten«, mahnte Opa. »Wie es für mehrere der gefürchtetsten Regionen Fabelheims gilt, haben wir keine Ahnung, welche Schrecken in dem Hain ihr Unwesen treiben.«
    »Wie sieht unser nächster Schritt aus?«, erkundigte sich Vanessa.
    »Ich sage, wir müssen uns auf Ollock konzentrieren, bevor wir versuchen, uns den Geheimnissen zu nähern, die in dem Hain liegen, worin auch immer sie bestehen mögen«, antwortete Opa. »Um den Hain sicher zu erkunden, werden wir all unsere Möglichkeiten ausschöpfen müssen, und es wird unsere volle Konzentration erfordern. Selbst unter idealen Umständen ist es ein riskantes Unterfangen.«
    »Also warten wir ab, bis Ruth euren Kontaktmann erreicht?« , fragte Coulter.
    Opa zupfte an dem ausgefransten Rand seines Gipsverbands. »Ruth wird weiter über Vanessas Handy anrufen. Für
den Augenblick sollten wir Übrigen versuchen, heute Nacht eine ordentliche Mütze Schlaf zu bekommen. Es könnte für eine Weile die Letzte sein.«
     
    Kendra zog die Badezimmertür hinter sich zu, schloss ab und legte den Bogen Papier auf den Waschtisch. Sie hatte das leere Blatt unter ihrem Kissen gefunden, aber mit Seth im Zimmer hatte sie es nicht gewagt, die Kerze zu entzünden und so ihr Geheimnis zu verraten. Allein im Badezimmer, entzündete Kendra ein dünnes Streichholz und hielt die Flamme an den Docht, bis er Feuer fing. Dann schüttelte sie das Streichholz aus und sah zu, wie auf der vormals leeren Seite leuchtende Worte erschienen:
    Kendra,
tut mir leid, dass wir heute nicht viel reden konnten.
Kannst du all den Aufruhr fassen? Wir müssen deinen
Bruder an der Leine halten!
Lass mich wissen, ob diese Nachricht dich erreicht hat.
Deine Freundin,
Vanessa
    Kendra blies die Kerze aus, und die leuchtenden Worte verschwanden. Sie faltete das Blatt zusammen und ging die Treppe zum Dachbodenzimmer hinauf, während sie darüber nachgrübelte, wie sie auf die geheime Nachricht antworten sollte. Seth baute gerade seine Spielzeugsoldaten auf dem Boden auf. Einer ganz vorn, zwei dahinter, dann eine Reihe von dreien und eine weitere mit vier Soldaten. Kendra durchquerte den Raum und kletterte in ihr Bett. Seth ging ein paar Schritte zurück und ließ einen Softball auf die Soldaten zurollen. Er erwischte sieben.
    »Knips das Licht aus und komm ins Bett«, sagte Kendra.

    »Ich glaube nicht, dass ich schlafen kann«, erwiderte Seth, während er den Softball zurückholte.
    »Ich weiß, dass ich nicht schlafen kann, solange du Bälle durchs Zimmer rollst«, erklärte Kendra.
    »Warum schläfst du nicht woanders?«
    »Das hier ist das Zimmer, in dem sie uns untergebracht haben.«
    »Zuhause haben wir jeder unser eigenes Zimmer. Hier, wo es viel mehr Räume gibt, schlafen wir im selben Zimmer.« Er rollte den Softball abermals über den Boden und warf die letzten beiden Soldaten um.
    »Das hier ist nicht die Art von Haus, in der ich allein schlafen möchte«, gab Kendra zu.
    »Ich kann nicht fassen, dass sie mir mein Gold

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