Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
Vom Netzwerk:
weggenommen haben«, sagte Seth und baute die Soldaten wieder auf, wobei er sie diesmal dichter nebeneinanderstellte. »Ich wette, es war Tausende von Dollar wert. Es ist nicht meine Schuld, wenn Newel und Doren es Nero gestohlen haben.«
    »Du kannst nicht einfach tun, was immer du willst, und ständig damit durchkommen.«
    »Ich bin brav gewesen! Ich habe mir alle Mühe gegeben, vorsichtig zu sein und die Geheimnisse zu bewahren und alle Regeln zu befolgen.«
    »Du bist ohne Erlaubnis in den Wald gegangen«, rief Kendra ihm ins Gedächtnis.
    »Nur ein kleines Stück weit. Das wäre in Ordnung gewesen, wenn nicht irgendjemand diesen Dämon ins Reservat gelassen hätte. Das konnte niemand vorhersehen. Wenn Ollock mich heute nicht erwischt hätte, hätte er uns vielleicht morgen erwischt, wenn wir mit Vanessa draußen sind, erheblich weiter vom Haus entfernt. Vielleicht habe ich uns damit sogar das Leben gerettet.« Wieder rollte er den Ball. Er verfehlte den Soldaten an der Spitze, warf aber trotzdem acht um.

    »Eine schöne Art, dich um deine Verantwortung zu drücken«, schimpfte Kendra und ließ sich auf ihr Kissen sinken. »Ich bin froh, dass sie dir Hausarrest gegeben haben. Wenn ich entscheiden müsste, würde ich dich in den Kerker sperren.«
    »Wenn ich entscheiden müsste, würde ich dir eine Schönheitsoperation für dein Gesicht verpassen«, gab er zurück.
    »Wirklich eine reife Bemerkung.«
    »Glaubst du, sie finden einen Weg, den Dämon aufzuhalten?« , wechselte Seth das Thema.
    »Ich bin davon überzeugt, dass ihnen etwas einfallen wird. Der Sphinx scheint ziemlich klug zu sein. Er hat bestimmt einen Plan.«
    »Er hat gesagt, du hättest ihn beim Tischfußball geschlagen«, bemerkte Seth.
    »Er war nicht besonders gut. Er hat seine Cowboys nicht mal richtig gedreht.«
    Kopfschüttelnd ließ Seth den Ball erneut rollen und warf den letzten Soldaten um. »Ich glaube nicht, dass Nero mir aus dem Reservat folgen könnte. Vielleicht sollte ich mir einfach das Gold nehmen und verschwinden. Dann wären alle außer Gefahr.«
    »Hör auf, dich zu bemitleiden.«
    »Ich meine es ernst.«
    »Nein, tust du nicht«, entgegnete Kendra verärgert. »Wenn du verschwindest, wird Ollock dich aufspüren und dich fressen.«
    »Besser, als dass alle mich hassen.«
    »Niemand hasst dich. Sie wollen nur, dass du vorsichtig bist, damit dir nichts passiert. Der einzige Grund, warum sie wütend werden, ist der, dass ihnen etwas an dir liegt.«
    Seth arrangierte die Soldaten in noch engerer Formation. »Glaubst du, ich kann sie alle mit einem Wurf umhauen?«

    Kendra richtete sich auf. »Natürlich, du hast sie ja hingestellt wie Dominosteine.«
    Seth nahm seine Position ein, rollte den Ball und verfehlte sämtliche Soldaten um Längen. »Sieht so aus, als hättest du dich geirrt.«
    »Du hast absichtlich danebengeworfen.«
    »Ich wette, du könntest sie nicht alle umstoßen.«
    »Könnte ich mit links«, sagte Kendra.
    »Beweis es.«
    Kendra stieg aus dem Bett, schnappte sich den Ball und stellte sich neben ihren Bruder. Nachdem sie sorgfältig gezielt hatte, warf sie ihn mit Schwung direkt in die Mitte, und alle Soldaten fielen um. »Siehst du?«
    »Beinahe so, als hätte ich dich gewinnen lassen.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Nichts«, antwortete er. »Was glaubst du, wer der Verräter ist?«
    »Keine Ahnung. Es kommt mir nicht sehr wahrscheinlich vor, dass es überhaupt einer von ihnen ist.«
    »Ich tippe auf Tanu. Er ist zu nett.«
    »Und das macht ihn böse?«, fragte Kendra, während sie wieder ins Bett kletterte.
    »Wer auch immer der Schuldige ist, er wird sich mächtig ins Zeug legen, möglichst nett zu erscheinen.«
    »Oder er rechnet damit, dass alle genau das erwarten, und versucht, uns von der Spur abzubringen, indem er sich mürrisch gibt.«
    »Du denkst, es könnte Coulter sein?« Seth knipste das Licht aus und sprang ins Bett.
    »Er kennt Opa schon zu lange. Und Vanessa hätte uns Errol überlassen können, statt uns zu retten. Sie scheinen alle unschuldig zu sein. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich eine andere Erklärung finden würde.«

    »Ich hoffe es«, erwiderte Seth. »Sie sind alle wirklich cool. Aber halt deine Augen offen.«
    »Und du auch. Und bitte, geh nicht mehr in den Wald. Du bist mein einziger Bruder, und ich möchte nicht, dass du … verletzt wirst.«
    »Danke, Kendra.«
    »Gute Nacht, Seth.«
     
    Seth wachte mitten in der Nacht auf, weil er eine Hand auf seinem Mund

Weitere Kostenlose Bücher