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Die Gewürzhändlerin

Die Gewürzhändlerin

Titel: Die Gewürzhändlerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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hier.» Elisabeth gab Hilla ein Zeichen, den Grafen herbeizuholen.
    Während sie warteten, musterte Martin die junge Gräfin eingehend. Elisabeth war ausgesprochen schön: Sie besaß ebenmäßige Gesichtszüge und seidiges dunkles Haar, das durch den Kontrast zu den silbernen Haarnetzen fast schwarz wirkte. Zudem war sie ungewöhnlich hochgewachsen, gerade eine Handbreit kleiner als Johann, der selbst die meisten Männer um ein gutes Stück überragte. Ihre Größe stellte jedoch beileibe keinen Makel dar, sondern unterstrich in gewisser Weise noch Elisabeths Einzigartigkeit. Ihre braunen Augen blitzten fröhlich, als sie ihn nun erneut anlächelte.
    «Nun, Herr Wied, habe ich mich arg verändert, seit wir einander zuletzt begegnet sind? Wie lange ist das nun her? Zwei Jahre? Es war auf unserer Hochzeit, wenn mich nicht alles täuscht.»
    «Ja, es ist schon eine Weile her», bestätigte Martin. «Aber Ihr könnt gewiss sein, dass Euch die vergangenen beiden Jahre alles andere als abträglich waren. Ihr seid das blühende Leben, wie mir scheint, und möglicherweise noch schöner als in meiner Erinnerung.»
    Während er sprach, öffnete sich die Tür zu den hinteren Räumen. Johann trat ein und ging mit einem breiten Lächeln auf seinen Freund zu. «Was denn – kaum bist du in der Stadt, schon umgarnst du mein Eheweib? Mir scheint, ich sollte ein wachsames Auge auf dich haben, mein Freund.»
    Martin sprang auf und ging mit großen Schritten auf Johann zu. Die beiden Männer umarmten einander und klopften sich gegenseitig kräftig auf die Schultern.
    «Wunderbar, alte Freunde nach so langer Zeit wiederzusehen», sagte Martin. «Es tut mir leid, dass ich damals nur eine kurze Nachricht senden konnte, anstatt mich persönlich zu verabschieden. Aber die Anfrage meines Bruders um Hilfe war dringend, ich musste praktisch über Nacht aufbrechen.»
    «Ich hoffe, die Hilfe kam noch rechtzeitig?», fragte Johann, woraufhin Martin nickte.
    «Kam sie, mein Freund. Aber nun, da das Unglück des einen Bruders abgewandt ist, muss ich, fürchte ich, das des anderen und damit mein eigenes verhindern.» Er verschränkte die Arme vor der Brust.
    Elisabeth sprang erschrocken auf und trat auf die beiden Männer zu. «Was meint Ihr damit? Ist während Eurer Abwesenheit etwas vorgefallen?»
    «So kann man es sagen.» Martin zuckte mit den Schultern und setzte eine zuversichtliche Miene auf. «Doch das soll Eure Sorge nicht sein, Frau Elisabeth. Es handelt sich um nichts, was nicht mit Fleiß und einem ordentlich gefüllten Geldbeutel wieder zu richten wäre.»
    «Wenn du Hilfe benötigst …», setzte Johann an, doch Martin winkte ab.
    «Wie ich schon sagte, alles halb so wild.» Bewundernd blickte er sich in der Stube um. «Ich muss sagen, ein ansprechendes Haus habt ihr hier, Johann. Und wie ich hörte, hast du vor, Koblenzer Bürger zu werden. Kann ich daraus schließen, dass du den Aufenthalt in der Stadt dem auf deiner zugigen Burg vorziehst und länger hierbleiben wirst?»
    Johann lachte. «Das kannst du. Zumindest Elisabeth wird die meiste Zeit hier verbringen. Der Winter in der Stadt dürfte angenehmer sein als auf dem Land. Allerdings wird mich die Verwaltung meiner Ländereien sicherlich des Öfteren von hier fortrufen.»
    «Wie geht es Frau Jutta und dem kleinen Notker? Ich hoffe, die Familie ist wohlauf?»
    «Frau Jutta erwarten wir in Kürze hier», antwortete Elisabeth. «Sie will zum Jahrmarkt in die Stadt kommen, aber zu Johanns Leidwesen nicht den Winter über hierbleiben. Auf der Burg fühlt sie sich wohl heimischer. Aber sie wird Notker und Adele mitbringen. Wir freuen uns schon sehr darauf, sie wiederzusehen.»
    «Gut, gut, das freut mich zu hören.» Martin nickte ihr zu. «Ich möchte euch gerne für den morgigen Abend in mein Haus einladen. Meine Mutter ist schon ganz versessen darauf, Euch kennenzulernen, Frau Elisabeth.» Er zwinkerte Johann zu. «Auch wird sie sich freuen, dich in so aufgeräumter Stimmung wiederzutreffen. Ich weiß noch, dass sie immer sehr besorgt war, wenn du früher bei uns zu Gast warst …»
    Johann räusperte sich; Elisabeth schmunzelte.
    «Lieber Herr Wied, Ihr solltet ihn nicht damit aufziehen», tadelte sie ihn sanft. «Er hatte gute Gründe für sein grantiges Verhalten.»
    «Grantig?» Johann starrte sie mit einer Mischung aus Verblüffung und Empörung an.
    Elisabeth lachte, ging jedoch nicht weiter darauf ein. «Wir freuen uns, Eure Einladung anzunehmen, Herr Wied. Doch nun

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