Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst
Vater an.“
Verletzt
war sie zum Glück nicht. Er sah ihr nach, als sie losfuhr.
Gern hätte
er die Gelegenheit genutzt und die beiden Ganoven nach dem Inhalt des Koffers
gefragt.
Aber weder
Jarutzki noch der Hippie waren vernehmungsfähig.
Gaby kam
zurück. Es war angenehm, gemeinsam zu warten. Dann traf Kommissar Glockner mit
seinen Leuten ein.
14. Der Inhalt des
Koffers
Sie
radelten nebeneinander, und es war nicht mehr weit bis zum Grafen-Schlösschen.
„Wenn wir
kommen, gehen die ersten bereits“, rief Gaby. „Du meine Güte! Was ist denn das?
Schon wieder ein Krankenwagen.“
„Das ist
der fünfte, von dem wir überholt werden. Du! Da kommen welche entgegen.“
Die Wagen
hatten Blaulicht und Sirene eingeschaltet. Ein ganzer Konvoi rauschte
stadteinwärts an den beiden vorbei.
Dann erreichten
sie das Grafen-Schlösschen und sahen die Katastrophe.
Alle
verfügbaren Krankenwagen der Stadt befanden sich hier.
Sanitäter
schleppten wie die Kulis. Auf Bahren wurden die Party-Gäste herausgetragen.
Einige konnten gehen, waren aber grün im Gesicht und hielten sich ein Tuch vor
den Mund. Nur wenige waren gesund. Sie stellten ihre Wagen zur Verfügung und
sich selbst als Fahrer, um Kranke in ärztliche Obhut zu bringen.
Tim
entdeckte Gutbrot. Ihm schien nichts zu fehlen.
„Herr
Doktor! Ist hier die Pest ausgebrochen?“
„Tim!
Hallo, Gaby!“ Er rang die Hände und biss sich ab und zu auf die Nägel.
„Irgendwas im Essen war vergiftet. Oder im Wein. Oder in der Bowle. Vielleicht
auch alles zusammen. Weiß der Himmel! Fast alle sind umgekippt. Von einer
Sekunde zur anderen. Allen ist speiübel. Und sie speien auch wirklich. Und
unten schlägt’s auch durch. Nur denen geht es gut, die noch nichts zu sich
genommen haben. Wie mir.“
„Wo sind
Karl und Klößchen?“
„Schon im
Krankenhaus. Mit dem ersten Wagen. Aber keine Sorge, Kinder! Es kann sich ja
nur um eine Lebensmittelvergiftung handeln. So was bekommt man heute schnell in
den Griff. Da wird der Magen ausgepumpt und...“
Tim packte
seinen Arm. Aus aufgerissenen Augen starrte er an Gutbrot vorbei.
Auch Gaby
hatte Stielke in diesem Moment entdeckt. Der schlich beiseite wie das
leibhaftige schlechte Gewissen. Entsetzt starrte er um sich. Irgendwas hielt er
unter seiner Anzugjacke verborgen.
Jetzt stieg
er in seinen Wagen.
„Haben Sie
den gesehen, Herr Doktor?“ sagte Tim. „Wir kennen den Mann. Wahrscheinlich hat
er was auf dem Kerbholz. Wieso treibt er sich hier rum?“
„Der gehört
zu den Angestellten“, sagte Gutbrot. „Ich sah, wie er von Herrn Luckner
Anweisungen erhielt. Meinst du, da ist was faul?“
„Ich weiß
zwar nicht, was es ist. Aber hier stinkt’s.“
Stielke
fuhr ab, ohne Tim und Gaby zu bemerken.
„Herr
Doktor!“ sagte Tim. „Wir müssen ihm nach. Der benahm sich verdächtig. Als hätte
er was unter der Jacke versteckt. Und das ist bestimmt kein geklauter
Aschenbecher. Und keine Hühnerkeule vom kalten Buffet.“
„Wenn du
meinst...“
Sie ließen
ihre Drahtesel zurück.
In Gutbrots
Kleinwagen hatten sie zu dritt kaum Platz.
Aber der
Altsprachler konnte fahren — und verfolgte Stielke bis zu einer alten Villa im
grünsten Stadtteil.
Sie sahen,
wie Stielke dort parkte. Er ging zur Eingangstür, klingelte und wurde von einem
gespenstigen, alten Kerl eingelassen.
Augenblicke
später stand Tim auf der Fußmatte und klingelte. Wieder öffnete der Alte.
„Ja?“
„Ich sah
Herrn Stielke“, sagte Tim, „und muss ihm was ausrichten.“
Mit einem
Schritt war er an dem Alten vorbei.
„Heh!“ rief
der.
Tim lief in
die große Eingangshalle.
Stielke
stand am Tisch. Er wandte Tim den Rücken zu und wirkte benommen. Was hinter ihm
passierte, checkte er nicht.
„Herr
Petzolt!“ sagte er vorwurfsvoll. „Sie haben doch versichert, es ist kein Gift.
Aber die Wirkung war verheerend. Nie hätte ich gedacht, dass soviele Menschen
in so kurzer Zeit...“
„Stielke!“
schrie Petzolt. „Halten Sie den Mund!“
Der Totengräber
drehte sich um.
Tim stand
vor ihm.
In Stielkes
bleichem Gesicht schienen die Züge zu entgleisen. Sein Kiefer begann zu
zittern, und die Augen traten ihm heraus.
Zwei
Fläschchen standen auf dem Tisch. Beide Etiketten trugen als Warnung einen
Totenkopf.
„Verstehe!“
sagte Tim. „Sie haben sich eingeschmuggelt und im Auftrag von diesem lebenden
Leichnam die Speisen vergiftet. Sie — Totengräber! Aber das sage ich Ihnen:
Wenn meinen Freunden Karl und Willi was
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