Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst
Ernstliches geschieht, bringe ich Sie
um!“
In der
Stille hörte er, wie Gaby und Gutbrot hereinkamen.
Stielke
zitterte unaufhörlich.
Die Stimme
des Alten schepperte, als er sagte: „Sie müssen niemanden umbringen, junger
Freund. Mein Mittel macht krank, aber es tötet nicht. Klasse! Der Anschlag ist
gelungen. Nur Sie, Stielke, sind ein Dummkopf. Ich hatte Ihnen verboten,
hierher zu kommen.“ Tim sah den Alten an. „Die Polizei ist gleich da. Aber Sie
werden uns sofort erzählen, weshalb Sie das gemacht haben. Wie heißen Sie
überhaupt?“
„Ich bin
Karl-Otto Petzolt“, antwortete der Alte. Dann begann er zu erzählen, und es
schien ihm Vergnügen zu bereiten.
*
Etwa zur
gleichen Stunde wurde Alma Stielke bleich wie der Tod.
Kommissar
Helming hatte den Haftbefehl vorgezeigt.
Seine Leute
begannen damit, die Wohnung zu durchsuchen.
„Ich komme
stellvertretend für Kommissar Glockner“, sagte Helming. „Tja, Frau Stielke, die
gefälschten Hunderter sind zum erstenmal vor drei Jahren aufgetaucht. Perfekte
Blüten. Komisch daran ist, dass wir die Fälscher — eine mehrköpfige Bande —
bereits im Vorjahr fassen konnten. Wir wussten, dass sie Blüten im Wert von 1,5
Millionen hergestellt haben. Aber wo das Zeug ist, das haben sie uns bis heute
nicht gesagt. Immerhin haben es die Gauner fertiggebracht, einen Kassierer aus
dem Gefängnis rauszuschmuggeln. Den hat ein gewisser Jarutzki erhalten. Sofort
wollte er sich die Blüten holen. Aber Ihr Mann, Frau Stielke, war schneller. Um
eine halbe Stunde, etwa, ist er ihm zuvorgekommen. Haben Sie begriffen, was ich
sage?“
Die Frau
schien erstarrt zu sein. Sie reagierte nicht.
„Sie, Frau
Stielke, haben vorhin einen Pelzmantel gekauft. 6000 Mark haben Sie bezahlt, 60
Hunderter. Dem Kassierer fiel auf, dass sämtliche Scheine die gleiche
Seriennummer haben. Unter einem Vorwand, wie Sie sich entsinnen, ließ er sich
Ihre Adresse geben. Ja, und jetzt sind wir hier. Haben Sie endlich begriffen,
was ich sage? Es handelt sich um einen Koffer voller Falschgeld.“
Alma
Stielke rührte sich nicht.
„Ehe ich’s
vergesse“, sagte Helming, „Ihr Mann wurde vorhin verhaftet. Er hat sich da in
eine üble Geschichte eingelassen — und über 100 Menschen vergiftet. Das heißt,
um Gift handelt es sich offenbar nicht. Keiner wird sterben. Aber allen stülpt
sich der Magen um.“
*
So endete
das 100. Altschülertreffen mit einer Katastrophe.
Der Rest
des Fest-Programms fiel ins Wasser.
Aber daran
dachte niemand an diesem Samstag. Alle bangten um die Erkrankten.
Zum Glück
hatte Petzolt die Wahrheit gesagt. Sein Gift war nicht tödlich. Schon nach
zwei, spätestens nach drei Tagen konnten alle das Krankenhaus verlassen — auch
Klößchen und Karl.
Zu dem
Nachspiel kam es später — vor Gericht.
Alle
Übeltäter wurden bestraft, die Stielkes, auch Petzolt — am härtesten Jarutzki
und Ufze.
Als es
Klößchen wieder besser ging, meinte er: „Auf ein Altschülertreffen kriegen mich
vorläufig keine zehn Pferde. Ich bekenne mich zu dem, was ich bin: Jungschüler.
Und das ist ein irre starker Zustand.“
Dem
stimmten seine Freunde ohne Vorbehalt zu.
ENDE
Anmerkungen:
THC ist
wasserunlöslich – Haschischaufguss macht deshalb nicht high.
Schokolade ist
nicht nur für Hundezähne gefährlich, sondern wegen des Inhaltssoffes Theobromin
tödlich in geringer Dosis.
EP
Meister-Detektiv Beppo Schnüffl
Wer hat die
bessere Nase? Beppo Schnüffl, der Meisterdetektiv, oder sein Dackel Gottfried?
Beide stecken ihre Riechorgane gerne in fremde Angelegenheiten — auch
ungebeten. Gottfried ist Spezialist für verbuddelte Knochen, Beppo spürt jeden
heimlichen und unheimlichen Täter auf. Zusammen sind Herr und Hund aber
unschlagbar.
Gespenster stehlen nicht
Ratekrimi
von Stefan Wolf
Ängstlich
blickt Balduin Kümmel hinter sich, bevor er sagt: „Es muss ein Gespenst gewesen
sein. Hu. ich graule mich!“
Beppo
schmaucht seine Pfeife und beobachtet Gottfried, der die Gartenblumen
beschnuppert hat und sich jetzt an der Hauswand entlangrollt. Plötzlich jault
er auf. Dreibeinig hüpft er dann zu Beppo und zeigt ihm die Vorderpfote. Sie
blutet etwas. Beppo zieht einen winzigen Glassplitter heraus und verbindet
seinem treuen Vierbeiner die schreckliche, kaum sichtbare Wunde. Denn manchmal
ist Gottfried so wehleidig wie ein Mensch.
Kümmel
zeigt auf ein Fenster der Villa. Es ist geschlossen. Aber durch einen Spalt
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