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Die Giftköchin

Die Giftköchin

Titel: Die Giftköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Anruf in der Wohnung. Nyyssönen nahm ab. War endlich Pertti Lahtela am anderen Ende der Leitung? Der Anrufer knallte jedoch ohne ein Wort den Hörer auf die Gabel. Jari vermutete, es sei Pera gewesen, er habe vielleicht versucht, aus einer Zelle anzurufen, aber die Dinger funktionierten ja nicht richtig, weil irgendwelche Rowdys sie kaputtmachten, kaum daß die Telefongesellschaft sie repariert hatte.
    Kauko wies ihn darauf hin, daß er selber in seinem Leben mindestens hundert öffentliche Telefone ze r trümmert habe. Darüber stritten sie eine Weile, bis das Telefon erneut klingelte. Ein Polizist fragte nach der Barhilfskraft Raija Lasanen. Nyyssönen sagte, sie sei um diese Zeit in der Arbeit, und erkundigte sich, was die Polizei von ihr wolle. Er erklärte, Raija sei ein anständ i ges Mädchen, die Polizei sei auf der falschen Spur, wenn man sie irgendwelcher Ungesetzlichkeiten verdächtige. Der Polizist gab keine näheren Erklärungen, sondern beendete das Gespräch.
    Nach einer Stunde kam Raikuli völlig verweint nach Hause. Sie erklärte, die Polizei habe in der Arbeit ang e rufen und ihr mitgeteilt, Pertti Lahtela sei tot auf dem Friedhof Hietaniemi aufgefunden worden.
    »Pera hat da einfach auf der Bank gelegen, mit den Händen unter dem Kopf. Irgendein Mann, der vorbeig e gangen ist, hat angefangen zu schimpfen, daß man nicht betrunken auf dem Friedhof rumliegen darf und daß gerade solche Kerle es sind, die die Grabsteine rausreißen und umkippen. Aber weil Pera darauf nicht reagiert hat, ist der Typ hingegangen und hat ihn am Ärmel gezogen und gesagt, er soll abhauen. Na, Pera hat natürlich nicht gehorcht, weil er ja tot war. Dann hat der Kerl ihn richtig gerüttelt, bis er von der Bank ru n tergefallen ist, und da hat der andere kapiert, daß da ein Toter liegt. So hat es mir der Polizist erzählt, und jetzt muß ich in die Leichenhalle gehen und Pera ansehen. Die wollen eine Obduktion machen und lauter so schreckliche Sachen.«
    Die Nachricht vom Tod ihres besten Freundes wirkte niederschmetternd auf Jari Fagerström und Kauko Nyyssönen. Als Raikuli fragte, in welcher Angelegenheit Pera in Hietaniemi unterwegs gewesen sei, bestritten sie, etwas davon zu wissen. Sie fänden es unvorstellbar, daß Pera tot sei, sagten sie. Raikuli versuchte, sie auszufr a gen, wollte wissen, ob eine krumme Sache dahinterste c ke, aber Kake und Jari sagten, sie hätten im Moment gerade nichts geplant. Sie erklärten, man dürfe sie nicht mit Peras Tod in Verbindung bringen, nicht, daß sie etwas zu verbergen hätten, oder eigentlich gerade de s halb: Sie hätten mit der Sache nichts zu schaffen, wol l ten nicht von der Polizei dazu befragt werden, denn sie seien schuldlos am Geschehenen. Wer wollte etwas zu tun haben mit dem Tod seines besten Kumpels?
    Sie sagten, sie wollten in Kaukos Keller gehen, jetzt da klar sei, daß sie nicht mehr auf Pera zu warten brauc h ten. Sie würden Raikuli später anrufen und nach Neui g keiten fragen.
    Auf der Straße besprachen sie erschüttert Peras Schicksal. Was bedeutete das für sie beide? War Linnea am Leben? Hatte die alte Giftköchin Pera schließlich doch getötet? Wie konnte man das rauskriegen? Nyy s sönen beschloß, den Arzt Jaakko Kivistö anzurufen. Er war so aufgeregt, daß er in der Telefonzelle zweimal die falsche Nummer wählte, ehe er richtig verbunden war. Linneas Stimme informierte ihn brav:
    »Privatpraxis des Lizentiaten der Medizin, Jaakko K i vistö. Kann ich Ihnen helfen, geht es um einen Termin?« Kauko Nyyssönen keuchte. Linnea wagte es, selbst an den Apparat zu kommen! Er brüllte:
    »Linnea, was zum Teufel … du lebst?«
    Linnea Ravaska wirkte beleidigt. Natürlich lebte sie. Sollte sie tot sein? Und überhaupt, weshalb verfolgte Kauko sie immer noch? Sie sagte, sie habe genug von ihm und seinen widerwärtigen Kumpanen.
    Kake fiel ihr ins Wort und fragte nach Pertti Lahtela. Hatte dieser sie aufgesucht? Linnea teilte ihm kalt mit, der Strolch habe zwar an der Tür geklingelt, aber sie habe nicht aufgemacht, und sie werde auch Kauko nicht öffnen, soweit dazu. Sie warnte ihn davor, noch einmal anzurufen, das würde Folgen für ihn haben, dann legte sie auf.
    Kauko Nyyssönen verließ schwitzend die Telefonzelle. Er erzählte Jari Fagerström, Linnea sei am Leben und genauso schrecklich wie immer. Pera habe angeblich an der Tür geklingelt, aber sonst nichts.
    Die Männer besprachen die Situation. Jari vermutete, Linnea habe Pera getötet. Nyyssönen

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