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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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er den Druck nie wieder aufgeben wollte.
    Das war nicht richtig! Es war nicht richtig, was er da tat, ihr einen Kuss aufzuzwingen! Was war er nur für ein Bastard? Einen harmlosen kleinen Unfall auszunutzen! Immer noch auszunutzen, obwohl er wusste, dass er das hier beenden sollte. Sein Körper schien nicht auf seinen Verstand hören zu wollen. Es gelang ihm einfach nicht, aus eigener Kraft diesen Kuss zu beenden. Wenn sie ihn von sich gestoßen hätte...
    Luther riss so abrupt seinen Mund von ihr weg und trat einen Schritt zurück, dass Fiona ein kleines Stück am Baumstamm nach unten rutschte. Mit einem Ausdruck, der nichts Gutes bedeuten konnte, starrte der Ritter auf das Mädchen. Dann packte er sie am Arm und zog sie, ohne noch einmal anzuhalten, hinter sich her, zum Lager.
    Eigentlich hatte Luther ja vorgehabt, Fiona in der Nacht persönlich zu bewachen, die Nacht unter demselben Baum zu verbringen, um sie im Auge zu behalten. Aber als sie dort waren, war er erst einmal nicht fähig, sich weiter in ihrer Gesellschaft aufzuhalten. Er brachte sie nur in die Nähe der Kohlenpfanne und ließ dann ihren Arm los.
    „Wenn du noch einmal abhaust, wird dir das Leidtun“, drohte er, bevor er den schützenden Unterstand verließ.
    Allerdings ging er nicht weit, nur bis zu einer nahen Birke, die kalt und kahl mitten unter den ausladenden Nadelbäumen stand. Er lehnte seine Stirn an den Stamm und schlug einmal mit der geballten Faust auf das glatte Holz ein.
    „Scheiße! Heilige, verdammte, Scheiße!“
    * * *
    Oh, Gott! Was hatte sie getan? Was, um Gottes Willen, hatte sie getan? Fiona vergrub ihr Gesicht in den Händen und stöhnte. Sie hatte diesen Mann geküsst, sie hatte diesen Ritter geküsst! Und das Kribbeln, das durch ihren Körper flutete, wollte einfach nicht mehr aufhören. Seine Hand über ihren Lippen war schon erstaunlich und verwirrend, aber seine Lippen auf ihren, waren unbeschreiblich.
    Das sollte ganz gewiss nicht sein. Zumindest dachte sich Fiona, dass es nicht so sein sollte. Sicher konnte sie das nicht sagen, weil sie noch nie vorher geküsst hatte. Aber so sollte sie sich ganz sicher dabei nicht fühlen.
    Was dachte er sich jetzt von ihr? Fand er sie abstoßend, so schrecklich, dass er ging? Sie würde es ihm nicht verdenken. Nicht nachdem er sie so angesehen hatte. So, als ob sie die Pest über ihn bringen würde.
    Ob er überhaupt noch da war oder vielleicht gleich das Weite gesucht hatte? Sicher wollte er jetzt nicht mehr in ihrer Nähe sein. Sie konnte es ihm nicht verübeln. Man warf sich einen Ritter einfach nicht an den Hals!
    Das musste ja falsch ankommen. Sie bekämpfte ihn ständig, obwohl er ihr helfen wollte. Sie verlangte von ihm, dass er ihr gegen die Marodeure beistand und wenn er sie kritisierte, zwang sie ihm einen Kuss auf. Im besten Fall, hielt er sie für eine Geisteskranke, aber wirklich nur im besten Fall!
    Fiona stöhnte erneut und versuchte die Schuld von sich abzuwenden. Es lag alles nur an diesen Strolchen, denen sie ihre Burg überlassen musste. Ohne sie, hätte sie niemals einen Mann mit einem Messer bedroht. Sie und ihre Leute müssten sich nicht unter Bäumen verstecken und sie wäre auch nicht gezwungen, sich heimlich zu ihrer Burg zu stehlen.
    Und somit war klar, dass ihr auch dieser Kuss nicht widerfahren wäre, wenn die Umstände nicht so wären, wie sie gerade sind. Sie hatte im Prinzip gar nichts damit zu tun. Es hatte also keinen Sinn, sich schuldig zu fühlen!
    Wenn Sir Luther das dachte, dann sollte sie ihm schnellstens darüber informieren, wie falsch er lag. Sie musste ihm klarmachen, wer wirklich dafür verantwortlich war! Am besten sofort, ehe er sich so weit vom Lager entfernt hatte, dass sie ihn nicht mehr finden konnte.
    Also ignorierte sie einfach die Anordnung des Ritters, das Lager nicht zu verlassen und kam unter den breitgefächerten Ästen des Baumes hervor.
    Sie war überrascht, als sich herausstellte, dass die Suche nach Sir Luther nicht so zeitaufwendig sein würde, wie gedacht. Denn der Ritter lehnte, nur wenige Schritte von ihr entfernt, am Stamm einer Birke. Oder vielleicht sollte sie sagen, sein Kopf lehnte an einem Baumstamm. Oder noch genauer, seine Stirn lehnte an einem Baumstamm, während er die Arme über seinen Kopf verschränkt hatte.
    Durch diese Position konnte er Fiona erst einmal nicht sehen. Aber sie ließ ihn nicht lange im Unklaren über ihre Anwesenheit. Schließlich hatte sie ihm etwas zu sagen.
    Es war zwar etwas unangenehm

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