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Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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darüber zu sprechen, aber die Sache musste geklärt werden, ehe der Ritter beschloss, seine eigenen Wege zu gehen. Und Fiona würde sich nicht davon abschrecken lassen etwas zu sagen, nur weil es für sie peinlich sein könnte. Schließlich hatte sie schon mit den größten Halunken über potentielle Geliebte und Kinder gefeilscht. Da würde sie ganz sicher auch mit einem echten Kuss fertigwerden.
    „Entschuldigt, Sir Luther, aber es war wirklich nicht meine Absicht!“, begann Fiona.
    Ihre Worte ließen den Ritter erstarren, bevor er langsam seine Hände von seinem Kopf nahm und sich zu ihr umdrehte. Der finstere Ausdruck in seinem Gesicht, veranlasste Fiona dazu, schnell weiterzusprechen.
    „Natürlich war ich auch ein kleines bisschen Schuld“, versuchte sie sich, aus Anstand an den Vorkommnissen zu beteiligen. „Aber wirklich nur zu einem geringen Grad. Schuld sind nur diese Halunken, die jetzt in meiner Burg sitzen. Wären die nicht da, wäre überhaupt nichts passiert!“, erklärte sie Luther überzeugt.
    Da er sie weiterhin grantig ansah, beschloss sie, sich ihrer Verantwortung zu stellen, und sich noch einmal zu entschuldigen.
    „Ich bedauere diesen Vorfall wirklich, bitte verzeiht mir. Es wird nicht wieder vorkommen!“
    Luther hatte nicht das Gefühl, zu wissen, wovon das Mädchen sprach. Er wusste nicht einmal, warum sie mit ihm sprach. Er hatte sich wie der letzte Schurke benommen, also sollte er sich bei ihr entschuldigen.
    Aber konnte man sich wirklich für etwas entschuldigen, das man nicht bedauerte? Denn Luther tat es nicht wirklich leid! Ja, er war wütend, er war beschämt und er fühlte sich wie das letzte Stück Dreck, aber er bedauerte es trotzdem nicht eine Sekunde lang, dass er sie geküsst hatte.
    Dass sie das jetzt überging, sich dafür entschuldigte, dass sie ihm nicht gehorcht hatte, war darum sehr beschämend.
    „Du siehst also ein, dass du einen Fehler begangen hast“, wollte Luther streng wissen, um sicher zu sein, dass sie sich nicht noch einmal davonstahl, und ihn zu Tode erschreckte.
    Fiona lächelte erleichtert. Es sah ganz so aus, als ob der Ritter ihre Entschuldigung zähneknirschend annehmen würde. Darum machte es ihr auch nichts aus, ihr Bedauern noch einmal in Worte zu fassen.
    „Ich wollte das wirklich nicht. Wenn die Umstände anders wären, wäre gar nichts passiert! Schuld alleine sind nur diese Strolche, die meine Burg besetzen“, erklärte sie noch einmal. Dann setzte sie noch einen Satz hinzu, der Luther direkt in seine Eingeweide traf. „Es wird nie wieder vorkommen. Ich werde Euch bestimmt nie wieder küssen.“
    * * *
    Sie wollte ihn nie wieder küssen? War sie von allen guten Geistern verlassen? Dachte sie wirklich, dieser Kuss wäre von ihr ausgegangen. Aber der Kuss war eindeutig sein Werk! Wusste sie denn nicht, dass es ihre Aufgabe gewesen wäre, ihm eine Ohrfeige zu verpassen, und ihn als den größten Lustmolch aller Zeiten zu beschimpfen.
    Und was tat sie? Sie entschuldigte sich, tat so, als ob es ihre Schuld war, als ob sie ihm diesen Kuss aufgezwungen hatte. Das war doch wirklich das Allerletzte!
    Glaubte sie, sie könnte mit dieser Demonstration von Überlegenheit gegenüber einem Mann zeigen, dass sie das Kommando hatte? Ihre Burg, ihr Kampf, ihr Kuss! Oh, nein! Das würde er sich nicht gefallen lassen.
    Überhaupt, was sollte das, es wird nie wieder vorkommen ? Natürlich würde es wieder vorkommen. Sie dachte doch nicht etwa, er würde, nach diesem ersten Mal, sie nie wieder küssen wollen. Er wollte sie, ganz ohne Frage, noch ziemlich oft küssen!
    Und er würde sich nicht davon abhalten lassen, es auch zu tun. Nur weil sie dachte, sie könnte die Fäden in der Hand behalten, wenn sie die Verantwortung für diesen Kuss übernahm, hieß das nicht, dass er da mitspielte. Die Initiative zum Küssen, stand eindeutig ihm zu!
     
    8
     
     
    In der Nacht hatte es zu schneien angefangen und Luther war gezwungen, sich unterzustellen. Nicht, dass er das am Anfang der Nacht nicht schon vorgehabt hatte, aber der kleine Zwischenfall mit dem Mädchen, hatte seine Pläne ein klein wenig durcheinander gebracht.
    Ha! Kleiner Zwischenfall! Wem wollte er etwas vormachen? Diese Göre würde ihn mit ihren Aktionen bald komplett verrückt machen. Sie hörte auf absolut nichts, was er sagte und dabei sah sie jetzt im Schlaf, so unschuldig aus, wie ein Neugeborenes.
    Aber sie war nicht unschuldig, nicht schüchtern und nicht zurückhaltend. Sie dachte sogar,

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