Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition)

Titel: Die Gildal Saga (Die Gildal Saga (Sammelband)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
Vom Netzwerk:
Hundepfleger erlauben, in der Küche nach Futter für mein Schoßtier zu fragen?“
    Dieses Ansinnen brachte ihm einen abschätzigen Blick ein, der sich zu einem höhnischen Lächeln steigerte, als Luther einen Blick auf das kleine Fellknäuel warf, das Dexter im Arm hielt und Ravenwood als Hund bezeichnete.
    „Ihr habt ungewöhnliche Vorlieben, Ravenwood, wenn Ihr diese Ratte als Hund bezeichnet!“
    Caleb ließ sich nicht provozieren. Er lächelte nur leicht und erklärte: „Brutus hat für mich einen Wert, der sich Eurer Vorstellungskraft entzieht, Gildal!“
    „Macht was Ihr wollt, aber wenn das Vieh in der Burg herumstreunt, gebe ich es zum Abschuss frei!“
    Es war unschwer zu erkennen, dass Luther Caleb lieber gerädert und gevierteilt hätte, als ihm auch nur irgendeinen Gefallen zu erweisen. Und wenn er schon mit so einer Kleinigkeit solche Schwierigkeiten hatte, dann würde ihm Luther in Bezug auf Gillian keinen Schritt entgegenkommen. Aber dagegen konnte Caleb im Moment nichts tun. Er hoffte, dass sich ihr Verhältnis zueinander entspannen würde, sobald Gillian ihn akzeptierte. Schließlich war es nicht von Vorteil, mit dem Bruder der Frau im Clinch zu liegen, die man liebte.
    Aber Caleb war schon einmal froh, dass dieser Teil seines Planes funktionierte und er Luthers Erlaubnis hatte, Dexter mit Brutus in die Küche zu schicken. Denn nun konnten die beiden die Aufgabe übernehmen, Gillian zu finden. Und er würde vielleicht bald wissen, wie schlimm es um sie stand.
    Auch wenn das Hündchen nur ein Haustier war, konnte es vielleicht den Geruch seines Frauchens aufspüren. Diese Möglichkeit hatten sowohl Caleb als auch Dexter in Betracht gezogen. Und während man Caleb in seine Gemächer brachte, machte sich Dexter auf den Weg zur Küche. Dass ihm dabei der Hund aus den Armen sprang und sich davonmachte, das war ein wohl inszeniertes Missgeschick. Denn nun erhöhte sich die Chance, dass entweder Brutus mit seiner Spürnase oder Dexter auf der Suche nach dem Hund auf Gillian stießen.
    * * *
    „Werden wir belagert?“, wunderte sich Gillian ohne wirkliches Interesse, als sie vor den Toren von Gildal eine ganz beachtliche Anzahl von Soldaten entdeckte.
    Theo, der sich mit ihr in den persönlichen Wohnräumen der Familie aufhielt, trat neben sie und warf ebenfalls einen Blick hinaus.
    „Das ist Ravenwood!“, stellte Theo sachlich fest und versuchte anhand von Gillians Reaktion zu ergründen, wie sie diese Nachricht aufnahm.
    „Wozu braucht er so viele Leute? Befindet er sich im Krieg?“
    Eine harmlose Frage, ohne irgendwelche emotionale Reaktion, auch kein gesteigertes Interesse. Theo verstand das nicht. Was ging nur in Gillian vor? Hatte sie ihr Herz so tief vergraben, dass keine Gefühle mehr an die Oberfläche kommen konnten?
    Theo wusste nicht, was er tun konnte, um diese Starre zu lösen. Vielleicht sollte er mit Ravenwood sprechen, herausfinden, was die beiden zusammen erlebt hatten. Irgendetwas stimmte hier nicht!
    Die Tür blieb einen kleinen Spalt weit offen, als Theo Gillian alleine ließ. Aber das störte nicht weiter, da die Familienwohnräume weit genug von dem Bereich der Festung entfernt war, in dem die meisten Bewohner ein und aus gingen.
    Gillian wurde nicht gestört, bis... ein kleines Fellknäuel durch den Türspalt auf sie zu sauste und bei dem Versuch, das Mädchen möglichst schnell zu erreichen, sich fast überschlagen hätte.
    Zwischen Jaulen und Kläffen sprang das Tierchen an Gillian hoch und brachte sie dadurch fast zu Fall. Denn die Überraschung war so groß, dass ihr betäubtes Herz schmerzte.
    „Brutus, Brutus!“, schluchzte Gillian, nahm das Tier in den Arm und drückte es an sich. Dabei weinte sie herzzerreißend.
    „Eigentlich dachte ich, du freust dich, diese kleine Nervensäge wiederzusehen, Gilly“, ertönte eine Stimme von der Tür, die Gillian bis ins Mark erschütterte. „Aber bei dem Geheule, das Brutus auslöst, hätte ich ihn vielleicht doch lieber zu Hause lassen sollen!“
    „Dexter!“, quiekte Gillian erschrocken und stürzte sich nach der ersten Überraschung in seine Arme. Währenddessen kläffte Brutus protestierend, weil dr wieder einmal zwischen zwei Körpern eingeklemmt wurde.
    „Oh, Dexter“, heulte Gillian, auf die in diesem Augenblick alle glücklichen Erinnerungen an die Burg und vor allem an Caleb einstürzten.
    Dexter klopfte ihr beruhigend auf den Rücken und grinste, obwohl ihn ihre Tränen schmerzten. Aber er war froh sie zu sehen,

Weitere Kostenlose Bücher