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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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mit Steinen gefüllten Nische. Unter Akkarins Blick formten die Steine sich wieder zu Treppen. Mit ihrer nächsten Frage wartete Sonea, bis das Kratzen von Stein auf Stein verklungen war.
    »Warum hatte sie in der Nische einen Ring des Hauses Saril und einen teuren Umhang?«
    Auf halbem Weg die Treppe hinunter blieb Akkarin stehen und drehte sich um, um Sonea anzustarren. »Was sagst du da? Ich...«
    Plötzlich wanderte sein Blick zu einem Punkt hinter ihr. Der nachdenkliche Gesichtsausdruck, den er während der vergangenen Stunde gezeigt hatte, kehrte zurück. Dann verdunkelte sich seine Miene.
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    Er hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. Dann sog er scharf die Luft ein, und seine Augen weiteten sich. Im nächsten Moment stieß er einen Fluch aus, von dem sie gedacht hatte, dass er nur den Hüttenleuten bekannt sei.
    »Was ist passiert?«, wiederholte sie.
    »Die höheren Magier sind in meiner Residenz. In dem unterirdischen Raum.«
    Sonea stockte der Atem, und eine Welle von Kälte durchlief ihren Körper.
    »Warum?«
    Akkarins Blick war auf eine Stelle irgendwo jenseits der Tunnelmauern gerichtet.
    »Lorlen...«
    Sonea spürte, wie ihr Magen sich verkrampfte. Lorlen konnte doch unmöglich beschlossen haben, die Gilde gegen Akkarin aufzuwiegeln.
    Etwas in Akkarins Miene verbot ihr alle weiteren Fragen. Er dachte konzentriert nach, vermutete sie. Und traf schwierige Entscheidungen. Nach langem Schweigen holte er schließlich tief Luft und stieß den Atem langsam wieder aus.
    »Das verändert alles«, erklärte er und sah zu ihr auf. »Du musst tun, was immer ich sage, ganz gleich, wie schwer es dir fallen wird.«
    Seine Stimme klang ruhig und angespannt. Sonea nickte und versuchte, ihre wachsende Angst zu bezähmen.
    Akkarin ging die Treppe wieder hinauf, bis sie einander gegenüberstanden. »Lord Jolen ist heute Nacht ermordet worden, zusammen mit seiner Familie und seinen Dienern, wahrscheinlich von der Frau, die du gerade getötet hast. Das erklärt den Umhang und den Ring des Hauses Saril in ihrem Besitz - Trophäen, vermute ich. Vinara hat in Jolens Hand einen Fetzen Stoff von meinen Roben gefunden - zweifellos hat die Inchani ihn während unseres ersten Kampfes abgeschnitten -, und sie hat erkannt, dass die Morde mit schwarzer Magie ausgeführt wurden. Eine Zeugin hat jemanden, der genauso gekleidet war wie ich, das Haus mit einem Messer verlassen sehen.« Er wandte den Blick ab. »Ich frage mich, woher die Ichani die Roben hatte und wo sie sie angelegt haben mag...«
    Sonea starrte ihn an. »Dann glaubt die Gilde jetzt also, Ihr wärt der Mörder.«
    »Sie ziehen diese Möglichkeit in Erwägung, ja. Balkan hat zu Recht erklärt, dass ich, wenn ich unschuldig sei, kooperieren werde, und dass man mich, wenn ich schuldig bin, ohne Verzug stellen müsse. Ich habe bereits darüber nachgedacht, was ich in einem solchen Fall tun würde und wie du dich verhalten solltest. Jetzt jedoch hat sich die Situation vollkommen verändert.«
    Er hielt inne und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Balkan hat klugerweise geplant, mich von dir und Takan zu isolieren. Er hat einen Boten mit der Nachricht von Jolens Tod zu den höheren Magiern geschickt und sie gleichzeitig zusammengerufen. Als er hörte, dass ich nicht in der Residenz sei, hat er nach dir schicken lassen. Er hatte mit den anderen nicht besprochen, was er tun sollte, wenn du ebenfalls nicht dort wärst, daher habe ich angenommen, dass er das als Nächstes tun würde, so dass ich durch Lorlen von seinen Absichten erfahren hätte. Aber er muss bereits einen Plan gehabt haben.« Akkarin runzelte die Stirn. »Natürlich hatte er das.«
    Sonea schüttelte den Kopf. »Das alles ist passiert, während wir auf dem Rückweg waren, nicht wahr?«
    Akkarin nickte. »Ich konnte nichts sagen, solange unser Führer da war.«
    »Also, was hat Balkan getan?«
    »Er ist in die Residenz zurückgekehrt und hat sie durchsucht.«
    Sonea fröstelte bei dem Gedanken an die Bücher und die anderen Gegenstände, die Balkan in dem unterirdischen Raum finden würde. »Oh.«
    »Ja. Oh. Zuerst sind sie nicht in den unterirdischen Raum eingebrochen. Aber nachdem sie Bücher über schwarze Magie in deinem Zimmer gefunden hatten, wuchs ihre Entschlossenheit, jeden Winkel des Hauses abzusuchen.«
    Sonea gefror das Blut in den Adern. Bücher über schwarze Magie. In ihrem Zimmer.
    Sie wissen Bescheid.
    Die Zukunft, die sie sich ausgemalt hatte, blitzte vor

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