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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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den Kopf. »Wenn ich von diesen Dingen gewusst hätte, wäre ich während des ersten Jahres nicht so grob zu dir gewesen.«
    Sonea starrte ihn an, hin- und hergerissen zwischen Ungläubigkeit und Überraschung. War das eine Entschuldigung?
    Er sah ihr in die Augen. »Ich wollte nur... falls ich all das überleben sollte, werde ich versuchen, es wieder gutzumachen.« Er zuckte die Achseln. »Falls ich das hier überleben sollte, ist das das Geringste, was ich tun kann.«
    Sie nickte. Jetzt wusste sie erst recht nicht, was sie zu ihm sagen sollte. Dann jedoch brauchte sie nicht länger darüber nachzudenken, da eine hochgewachsene Gestalt zwischen den Kistenstapeln in Sicht kam.
    »Akkarin!« Sie sprang von ihrem Stuhl auf und eilte ihm entgegen. Er lächelte ihr grimmig zu.
    »Sonea.«
    »Hast du gesehen, was die Hüttenleute getan haben?«
    »Ja, ich habe es durch den Ring beobachtet, und ich habe auch die Folgen gesehen.«
    Sie runzelte die Stirn. Seine Miene war angespannt, als verberge er den Schmerz einer Verletzung.
    »Was ist los?«, flüsterte sie. »Was ist passiert?«
    Sein Blick wanderte über ihre Schulter zu Regin hinüber. Dann griff er nach ihrem Arm und führte sie einige Schritte den Gang hinunter, bevor er sich mit einem schweren Seufzer wieder zu ihr umdrehte.
    »Lorlen ist tot.«
    Lorlen? Tot? Sie starrte ihn entsetzt an, dann schlug eine Woge des Mitgefühls über ihr zusammen, als sie die Qual in seinem Gesicht sah. Lorlen war Akkarins engster Freund gewesen, und doch hatte Akkarin ihn belügen, ihn erpressen und ihn durch den Ring kontrollieren müssen. Die vergangenen Jahre waren für die beiden furchtbar gewesen. Plötzlich erschien ihr die Last, die sie niederdrückte, seit sie von Rothens Tod erfahren hatte, unerträglich schwer.
    Sie schlang die Arme um Akkarins Taille und legte den Kopf an seine Brust. Er zog sie fest an sich, dann holte er tief Luft.
    »Ich bin Dannyl und Osen begegnet«, erzählte er ihr leise. »Sie waren bei Lorlen, daher wissen sie jetzt von unserer Anwesenheit in der Stadt. Ich habe ihnen gesagt, dass sie es den anderen nicht erzählen dürfen, und ich... ich habe Lorlens Ring an mich genommen.«
    »Was ist mit dem Rest der Gilde?«
    »Ich bezweifle, dass noch irgendjemand übrig ist, der nicht erschöpft oder der Erschöpfung nahe wäre«, antwortete er. »Die Diebe haben einige von ihnen in die Tunnel gebracht. Andere sind in die Gilde zurückgekehrt.«
    »Wie viele sind ums Leben gekommen?«
    »Das weiß ich nicht. Zwanzig. Fünfzig. Vielleicht mehr.«
    So viele. »Was sollen wir jetzt tun?«
    Er drückte sie noch einmal an sich, dann hielt er sie auf Armeslänge von sich weg.
    »Kariko ist mit vier weiteren Ichani im Palast. Avala streift noch immer durch die Straßen. Wir müssen sie finden, bevor sie sich den anderen wieder anschließt.«
    Sonea nickte. »Ich wünschte, ich hätte gewusst, was die Diebe mit dem Ichani in den Hüttenvierteln vorhatten. Dann hätte einer von uns seine Kraft nehmen können.«
    »Ja, aber immerhin müssen wir uns jetzt um einen Ichani weniger kümmern.« Er ließ sie los und trat wieder in den Gang hinaus. »Dein Freund Cery hat einige interessante Ideen. Falls Kyralia überlebt, dürfte die Gilde feststellen, dass die Säuberung zu einer gefährlichen Übung geworden ist.«
    Sonea lächelte. »Ich dachte, davon hätte ich sie schon überzeugt.«
    »Nicht ganz so erfolgreich, wie Cerys Freunde es vielleicht tun werden.«
    Als sie das andere Ende des Raums erreichten, stellte Sonea fest, dass Cery mit dem versprochenen Essen zurückgekehrt war. Takan machte sich hungrig über die Mahlzeit her und wirkte nicht mehr gar so besorgt wie zuvor. Regin blickte mit einem interessierten Leuchten in den Augen von Sonea zu Akkarin.
    »Regin von Winar«, sagte Akkarin. Sonea hörte einen Anflug von Abneigung in seiner Stimme. »Man erzählt mir, dass du von den Dieben gerettet wurdest.«
    Regin stand auf und verneigte sich. »Sie haben mir das Leben gerettet, Mylord. Ich hoffe, dass ich ihnen diese Gunst werde vergelten können.«
    Akkarin nickte und sah zu Takan hinüber. »Dazu wirst du vielleicht schon sehr bald Gelegenheit haben.«
    »Wohin gehen wir?«
    Dannyl drehte sich zu Farand um. Der junge Magier hatte während der letzten halben Stunde kein Wort gesagt. Er war Dannyl vertrauensvoll und ohne Fragen gefolgt, bis jetzt.
    »Ich muss einen Freund treffen«, antwortete Dannyl.
    »Aber Euer ehemaliger Hoher Lord hat uns aufgefordert, die

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