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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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der Träger nichts sehen kann, kann der Schöpfer des Rings ebenfalls nichts sehen. Außerdem leitet das Juwel die Gedankenrede ausschließlich zu seinem Schöpfer, so dass niemand Gespräche zwischen dem Schöpfer des Rings und seinem Träger belauschen kann.
    Das Ganze hat jedoch seine Grenzen«, warnte er sie. »Der Schöpfer ist ständig mit dem Juwel verbunden. Ein Teil seines Geistes empfängt jederzeit Bilder und Gedanken von dem Träger, und das kann ziemlich irritierend sein. Nach einer Weile lernt man allerdings, diese Dinge auszublenden. Wenn ein solcher Ring erst gefertigt wurde, kann die Verbindung zu seinem Schöpfer nur noch durch die Zerstörung des Juwels unterbrochen werden. Wenn der Träger des Rings den Stein also verliert und ein anderer ihn findet und überstreift, wird der Schöpfer sich mit der Irritation eines unerwünschten Geistes in seinem eigenen abfinden müssen.« Er lächelte schwach. »Takan hat mir einmal die Geschichte eines Ichani erzählt, der einen Sklaven an einen Pfahl gebunden hatte, damit er von einem wilden Limek gefressen wurde. Er hatte dem Mann ein Blutjuwel übergestreift, damit er das Geschehen beobachten konnte. Eins der Tiere hat das Juwel gefressen - seine Gedanken haben den Ichani mehrere Tage lang verfolgt und schier in den Wahnsinn getrieben.«
    Dann verblasste sein Lächeln, und ein geistesabwesender Ausdruck trat in seine Züge. »Aber die Ichani verstehen sich darauf, Magie zu grausamen Zwecken zu benutzen. Dakova hat einmal aus dem Blut eines Mannes ein Juwel gemacht und diesen Mann dann gezwungen, zuzusehen, wie sein Bruder gefoltert wurde.« Er schnitt eine Grimasse. »Glücklicherweise sind Blutjuwelen aus Glas leicht zu zerstören. Es gelang dem Bruder, das Juwel zu zerschmettern.«
    Er massierte sich die Schläfen und runzelte die Stirn. »Da diese Verbindung mit einem anderen Geist irritierend sein kann, ist es keine gute Idee, allzu viele Blutjuwelen zu machen. Ich habe zur Zeit drei. Weißt du, wer sie trägt?«
    Sonea nickte. »Lorlen.«
    »Ja.«
    »Und... Takan?« Sie runzelte die Stirn. »Aber er trägt keinen Ring.«
    »Das stimmt. Takans Juwel ist verborgen.«
    »Und wer hat das dritte?«
    »Ein Freund an einem nützlichen Ort.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, dass ich das jemals erraten könnte. Warum Lorlen?«
    Bei dieser Frage zog Akkarin die Brauen in die Höhe. »Ich musste ihn im Auge behalten. Rothen hätte niemals etwas getan, das dir geschadet hätte. Lorlen dagegen würde dich opfern, wenn er auf diese Weise die Gilde retten könnte.«
    Mich opfern? Aber natürlich würde er das tun. Sie schauderte. Ich würde wahrscheinlich das Gleiche tun, wenn ich an seiner Stelle wäre. Da sie dies nun wusste, wünschte sie umso mehr, Akkarin könnte Lorlen die Wahrheit sagen.
    »Er hat sich allerdings als sehr nützlich erwiesen«, sprach Akkarin weiter. »Er steht in Verbindung mit dem Hauptmann der Wache, der Nachforschungen über die Morde anstellt. Aufgrund der Anzahl der gefundenen Leichen konnte ich abschätzen, wie stark ein jeder dieser Spione war.«
    »Weiß er, was der Stein ist?«
    »Er weiß, was der Stein tut.«
    Armer Lorlen, dachte sie. Er glaubt, sein Freund habe sich böser Magie zugewandt, und er weiß, dass Akkarin jeden einzelnen seiner Gedanken lesen kann. Sie runzelte die Stirn. Aber wie hart muss es erst für Akkarin sein, stets zu spüren, dass sein Freund ihn fürchtet und missbilligt?
    Akkarin wandte sich dem Tisch zu. »Komm her.«
    Als sie auf die andere Seite des Tisches trat, ließ Akkarin den Deckel der Kiste aufspringen. Er nahm das Messer heraus und reichte es ihr.
    »Als ich Dakova das erste Mal ein Blutjuwel machen sah, dachte ich, es müsse etwas Magisches im Blut sein. Erst Jahre später entdeckte ich, dass es sich nicht so verhält. Das Blut prägt dem Glas lediglich die Identität des Schöpfers auf.«
    »Ihr habt aus den Büchern gelernt, wie man solche Ringe macht?«
    »Nein. Einen großen Teil der Magie habe ich durch das Studium eines sehr alten Exemplars erlernt, das ich im ersten Jahr meiner Nachforschungen entdeckt habe. Damals wusste ich noch nicht, was es war, aber später habe ich mir den Ring für eine Weile ausgeborgt, um ihn zu studieren. Obwohl sein Schöpfer schon lange tot war und der Ring nicht mehr funktionierte, war das Glas noch immer mit genug Magie behaftet, um mir eine Ahnung von seiner Funktionsweise zu vermitteln.«
    »Habt Ihr diesen Stein noch?«
    »Nein, ich habe ihn

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