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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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an. Ich hatte nicht den Eindruck, dass irgendjemand diesen Geschichten Glauben geschenkt hat, und...«
    Die dunklen Augen blitzten auf. »Ich spreche nicht von diesem Gerücht. Mir geht es um ein Gerücht über meine nächtlichen Aktivitäten. Ein Gerücht, dem Einhalt geboten werden muss.«
    Sonea hatte das Gefühl, als habe ihr jemand eine Hand um die Kehle gelegt, so dass sie kaum noch atmen konnte.
    Rothen schüttelte den Kopf. »Ihr irrt Euch, Hoher Lord. Ich weiß nichts über Eure...«
    »Belügt mich nicht, Rothen.« Akkarins Augen wurden schmal. »Ich wäre nicht hergekommen, wenn ich mir meiner Sache nicht sicher wäre.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Ich habe es soeben in Lorlens Gedanken gelesen.«
    Alle Farbe wich aus Rothens Gesicht. Er starrte Akkarin schweigend an. Wenn Akkarin Lorlens Gedanken gelesen hat, schoss es Sonea durch den Kopf, dann weiß er alles! Sie spürte, wie ihre Knie schwach wurden, und griff haltsuchend nach dem Fenstersims hinter ihr.
    Der Hohe Lord lächelte dünn. »Ich habe viele Dinge gesehen, die mich sehr beeindruckt haben: dass Sonea die Gilde besucht hat, während sie noch auf der Flucht vor uns war, was sie in jener Nacht beobachtet hat und wie Lorlen bei der Wahrheitslesung davon erfahren hat. Ich weiß auch, dass er euch beiden befohlen hat, eure Entdeckung geheim zu halten, damit er eine Möglichkeit ersinnen konnte, dem Gesetz der Gilde Geltung zu verschaffen. Eine vernünftige Entscheidung. Und das Beste für euch alle.«
    Rothen straffte sich und sah Akkarin an. »Wir haben mit niemandem darüber gesprochen.«
    »Das behauptet Ihr.« Die Stimme des Hohen Lords wurde weicher, verlor aber nichts von ihrer Kälte. »Ich hätte allerdings gern Gewissheit.«
    Sonea hörte, dass Rothen scharf die Luft einsog. Die beiden Magier starrten einander an.
    »Und wenn ich mich weigere?«
    »Dann werde ich die Maßnahmen ergreifen, die zu ergreifen Ihr mich zwingt, Rothen. Ihr könnt mich nicht daran hindern, Eure Gedanken zu lesen.«
    Rothen wandte sich ab. Plötzlich erinnerte sich Sonea an die Geschichte, die Cery ihr erzählt hatte. Als ihr Freund in einem Raum unter der Universität von Fergun gefangen gehalten worden war, hatte Akkarin ihn dort entdeckt und seine Gedanken gelesen, um sich von der Wahrheit seiner Aussagen zu überzeugen. Es war, wie Cery erzählt hatte, ein kaum merkbarer Vorgang gewesen, ganz anders als die Prozedur, mit der Rothen in ihren Geist eingedrungen war, oder das Wahrheitslesen durch Lorlen.
    Mit steifen Bewegungen, als gehörten seine Knochen einem Mann, der um zwanzig Jahre älter war, trat Rothen vor den Hohen Lord. Sonea konnte nicht glauben, dass er so einfach nachgeben würde.
    »Rothen...«
    »Es ist schon gut, Sonea.« Rothens Stimme klang angespannt. »Bleib, wo du bist.«
    Akkarin machte einen Schritt auf ihren Mentor zu und legte ihm die Hände um den Kopf. Dann schloss er die Augen, und im nächsten Moment trat ein unerwartet friedlicher Ausdruck in seine Züge.
    Rothen sog scharf die Luft ein und taumelte leicht. Er ballte die Fäuste und öffnete sie wieder. Sonea wagte es nicht, sich einzumischen. Was, wenn Akkarin Rothen Schaden zufügte? In ihrer Angst spürte sie kaum, wie sich ihre Nägel in das Fleisch ihrer Handflächen bohrten.
    Die beiden Magier blieben unerträglich lange Zeit reglos und schweigend voreinander stehen. Dann holte Akkarin plötzlich tief Luft, öffnete die Augen und ließ die Hände sinken.
    Rothen schwankte leicht, und Sonea trat vorsichtig einen Schritt vor und griff nach dem Arm ihres Mentors.
    »Mir geht es gut«, sagte er schwach. »Es ist alles in Ordnung.« Er rieb sich die Schläfen, dann drückte er beruhigend Soneas Hand.
    »Jetzt du, Sonea.«
    Eine Woge kalten Entsetzens durchströmte ihren Körper. Rothens Finger klammerten sich fester um ihre Hand.
    »Nein!«, protestierte er heiser und legte schützend einen Arm um ihre Schultern. »Ihr wisst nun alles. Lasst sie in Ruhe.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Aber Ihr habt alles gesehen«, beteuerte Rothen. »Sie ist nur ein...«
    »Ein Kind?« Akkarin zog die Augenbrauen in die Höhe. »Ein Mädchen? Ich bitte Euch, Rothen. Ihr wisst, dass diese Prozedur ihr keinen Schaden zufügen wird.«
    Rothen schluckte, dann drehte er sich langsam zu ihr um und sah ihr in die Augen. »Er weiß alles, Sonea. Du brauchst nichts vor ihm zu verbergen. Erlaube ihm, sich selbst davon zu überzeugen, wenn es denn sein muss. Es wird nicht wehtun.«
    Auch wenn seine

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