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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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muss, dass das Reisen ihm nicht gut bekommen ist. Ich habe noch nie jemanden so seekrank gesehen.«
    Sie zögerte. »Es heißt, er habe einige ungewöhnliche Neigungen. Einige Leute, vor allem die Damen, finden, dass er ein wenig... desinteressiert ist.«
    Dannyl nickte langsam. »Wenn man seine Tage unter der Erde verbringt, umringt von Büchern in toten Sprachen, übt man wohl keinen besonders großen Reiz auf die Damenwelt aus.« Er warf ihr einen berechnenden Blick zu. »Wollt Ihr Euch als Kupplerin versuchen, Bel Arralade?«
    Sie lächelte geziert. »Und wenn es so wäre?«
    »Dann sollte ich Euch warnen, dass ich Tayend nicht gut genug kenne, um Euch von Nutzen zu sein. Falls er eine bestimmte Dame im Sinn hat, so hat er mich nicht ins Vertrauen gezogen.«
    Wieder zögerte sie. »Dann sollten wir ihn wohl gewähren lassen«, sagte sie nickend. »Ah, da ist ja Dem Dorlini. Ich hatte gehofft, dass er kommen würde, da ich einige Fragen an ihn habe.« Sie erhob sich. »Es war mir eine Freude, Euch kennen zu lernen, Botschafter Dannyl. Ich hoffe, dass wir uns bald einmal wieder begegnen werden.«
    »Es wäre mir eine Ehre, Bel Arralade.«
    Nachdem er einige Minuten in seiner Nische sitzen geblieben war, stellte er fest, welche Gefahren das Alleinsein barg. Ein Trio kleiner Mädchen umzingelte ihn, und er unterhielt sie mit Illusionen, bis ihre Eltern ihn retteten. Er stand auf und wollte gerade zu Errend hinübergehen, als er seinen Namen hörte.
    Tayend kam auf ihn zu, den muskulösen jungen Mann an seiner Seite.
    »Tayend von Tremmelin.«
    »Botschafter Dannyl. Dies ist Velend von Genard. Ein Freund«, sagte Tayend.
    Die Mundwinkel des jungen Mannes zuckten, aber das Lächeln drang nicht bis zu seinen Augen vor. Steif und mit sichtlichem Widerstreben verneigte er sich.
    »Tayend hat mir von Euren Reisen erzählt«, sagte Velend. »Obwohl ich aufgrund seiner Beschreibungen den Eindruck gewonnen habe, dass Lonmar keineswegs nach meinem Geschmack wäre.«
    »Es ist ein heißes und beeindruckendes Land«, erwiderte Dannyl. »Man würde sich sicher an das Klima gewöhnen können, wenn man lange genug dort bliebe. Seid Ihr ebenfalls ein Gelehrter?«
    »Nein«, antwortete der Mann. »Mein Interesse gilt eher dem Schwertkampf und der Waffenkunst. Übt Ihr Euch gelegentlich in dieser Kunst, Botschafter?«
    »Nein«, erwiderte Dannyl. »Jungen Männern, die der Gilde beitreten, bleibt nur wenig Zeit für dergleichen.« Schwertkampf also. Er fragte sich, ob das der Grund war, warum er eine sofortige Abneigung gegen den Mann entwickelt hatte. Erinnerte Velend ihn vielleicht allzu sehr an Fergun, der ebenfalls ein Liebhaber scharfer Waffen war?
    »Ich habe einige Bücher entdeckt, die Euch interessieren könnten, Botschafter«, warf Tayend in sachlichem Tonfall ein. Während Tayend das Alter und den allgemeinen Inhalt der Bücher zu beschreiben begann, bemerkte Dannyl, dass Velend ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat und seine Blicke schweifen ließ. Zu guter Letzt unterbrach er Tayend.
    »Entschuldigt mich bitte, Tayend, Botschafter Dannyl. Ich habe jemanden gesehen, mit dem ich sprechen muss.«
    Als er davonging, lächelte Tayend hinterhältig. »Ich wusste, dass es nicht lange dauern würde, ihn loszuwerden.« Er hielt kurz inne, als ein Ehepaar dicht an ihnen vorbeiging, und verfiel wieder in einen geschäftsmäßigen Tonfall. »Wir haben uns bisher nur alte Bücher angesehen, deshalb dachte ich, es wäre vielleicht sinnvoll, sich auch einmal neueren Schriften zuzuwenden. Wenn ein Dem stirbt, schickt seine Familie der Bibliothek bisweilen Tagebücher oder Gästebücher aus seinem Besitz zu. In dem Tagebuch eines Dem habe ich einige interessante Hinweise auf... nun, ich will jetzt nicht in die Einzelheiten gehen, aber alles weist darauf hin, dass wir in den privaten Bibliotheken einiger der anderen Dems vielleicht weitere Informationen finden könnten. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wo wir mit der Suche anfangen sollen.«
    »Leben einige dieser Dems vielleicht in den Bergen?«, erkundigte sich Dannyl.
    Tayends Augen weiteten sich. »Der eine oder andere. Warum fragt Ihr?«
    Dannyl senkte die Stimme. »Unsere Gastgeberin hat gerade in Erinnerungen an einen bestimmten jungen Magier geschwelgt, der vor zehn Jahren an ihrer Geburtstagsfeier teilgenommen hat.«
    »Ah.«
    »Ja. Ah.« Als Dannyl Velend auf sie zukommen sah, runzelte er die Stirn. »Dein Freund kommt zurück.«
    »Er ist eigentlich kein Freund«,

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