Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice
Schritt vor und griffen sie mit einem Kraftzauber an. Der Versuch, mit gleicher Münze zu antworten, kostete sie mehr Energie als ein einfacher Schild, und obwohl sie einige Schritte weitergekommen war, zahlte sie einen hohen Preis dafür.
Sie hielt inne und dachte noch einmal über ihre Strategie nach. Hatte sie genug Energie, um den Flur zu erreichen? Sie war sich nicht sicher. Also war es klüger, ihre Kräfte zu schonen. Hoffentlich würden die anderen irgendwann erschöpft sein, so dass sie sich mühelos an ihnen vorbeidrängen konnte.
Um die Größe ihres Schilds zu verringern, drückte sie sich mit dem Rücken an die Wand. Welches Ziel verfolgte Regin mit diesem Angriff? Sie war ursprünglich davon ausgegangen, dass Regin nur deshalb eine so große Gruppe um sich herum versammelt hatte, um ein größeres Publikum zu haben - und einen besseren Schutz, falls sie sich zur Wehr setzte. Hoffte er, sie zu erschöpfen? Und wenn ja, was wollte er dann tun? Sie töten? Ein Hüttenmädchen konnte es kaum wert sein, dafür ins Gefängnis zu gehen. Nein, wahrscheinlich wollte er nur dafür sorgen, dass sie zu müde war, um am nächsten Tag am Unterricht teilnehmen zu können.
Die Angriffe wurden schwächer, aber zu ihrem Entsetzen spürte Sonea, dass ihre Kräfte sie zu verlassen drohten. Es würde knapp werden. Zu knapp. Als ihr Schild ins Wanken geriet, hob Regin die Arme.
»Halt!«
Die Angriffe verebbten. In der Stille, die nun einkehrte, sah Regin seine Gefährten einen nach dem anderen an und grinste.
»Seht ihr? Und jetzt verweisen wir sie auf den Platz, der ihr zukommt.«
Als er sich wieder zu ihr umdrehte, sah sie das boshafte Glitzern in seinen Augen und begriff, dass es nur der erste Teil seines Plans gewesen war, sie zu erschöpfen. Sie wünschte, sie hätte weiter versucht, zu dem Hauptflur vorzudringen. Doch noch während sie das dachte, wusste sie, dass sie es niemals so weit geschafft hätte.
Regin sandte einen weiteren, vorsichtigen Kraftzauber gegen ihren Schild. Die anderen Novizen folgten seinem Beispiel. Die meisten ihrer Angriffe waren schwach, aber während Sonea immer mehr von ihrer Energie verbrauchte, um den Schild aufrechtzuerhalten, wurde ihr klar, dass es kein Entkommen für sie gab. Selbst wenn sie alle am Ende zu erschöpft waren, um ihre Kräfte zu benutzen, konnten zehn Novizen ihr viele schreckliche Dinge antun, auch ohne ihre Magie zu benutzen.
Mit wachsendem Entsetzen spürte sie, wie ihre Energie verebbte. Ihr Schild flackerte ein letztes Mal auf, dann erlosch er, so dass nur noch Luft zwischen ihr und Regin war. Regin lächelte die anderen an - ein müdes, aber triumphierendes Lächeln.
Dann schoss plötzlich ein Strahl roten Lichts aus Regins Hand. Schmerz blühte in ihrer Brust auf und sandte seine Strahlen in ihre Arme und Beine und bohrte sich in ihren Kopf. Ihre Muskeln begannen zu zucken, dann glitt sie langsam an der Wand hinunter.
Als der Schmerz verebbte und sie die Augen aufschlug, lag sie zusammengerollt auf dem Boden. Heiße Röte schoss ihr ins Gesicht. Gedemütigt versuchte sie, wieder aufzustehen, aber ein neuer Ansturm von Schmerzen raubte ihr die Sinne. Sie biss die Zähne zusammen, fest entschlossen, nicht aufzuschreien.
»Nun, ich wollte schon immer gern wissen, wie ein Betäubungszauber wirkt«, hörte sie Regin sagen. »Wollt ihr es auch mal probieren?«
Als ein angewidertes Schnauben an ihre Ohren drang, fasste Sonea einen Moment lang Hoffnung. Sie sah, dass zwei der Novizen einen entsetzten Blick wechselten, sich umdrehten und davongingen. Aber die Gesichter der anderen spiegelten eifrige Begeisterung wider, und ihre Hoffnung erlosch, als ein Betäubungszauber nach dem anderen ihren Körper wie ein Feuer durchzuckte.
Regins höhnische Worte gingen ihr durch den Sinn. Es bedurfte nur eines kurzen Gedankenrufs, eines Bildes von Regin und seinen Komplizen...
Nein. Nichts, was Regin ihr anzutun vermochte, konnte so schrecklich sein wie die Notwendigkeit, Akkarin um Hilfe zu bitten.
Dann Rothen!
Du darfst nicht mit ihm reden.
Es muss doch irgendjemanden geben!
Aber ein Hilferuf würde von Akkarin und anderen Magiern gehört werden. Schon bald würde die ganze Gilde wissen, dass Akkarins Novizin erschöpft und besiegt in den Fluren der Universität aufgefunden worden war.
Es gab nichts, was sie tun konnte.
Sie rollte sich zu einem Ball zusammen und wartete darauf, dass die Novizen den letzten Rest ihrer Kraft verbrauchten oder das Interesse an
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