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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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breiten Grinsen im Gesicht.
    Sonea sah ihn entsetzt an. Sie wussten jetzt also über das geheime System der inneren Gänge Bescheid. Das Grinsen des Novizen wurde noch breiter. Offensichtlich hatte Regin ihn hier postiert, um auf sie zu warten. Er war jedoch allein und leicht zu überwältigen.
    Sein Grinsen verschwand, als er ihren Gesichtsausdruck sah, und er trat hastig beiseite. Sonea schlüpfte durch die Tür, durchquerte den dahinterliegenden Raum und kehrte in die allgemein zugänglichen Flure zurück. Als sich irgendwo hinter ihr eine Tür öffnete, begann sie zu rennen. Es war jetzt nicht mehr weit, bis sie auf den Hauptflur stoßen würde. Sie rannte um eine Ecke, dann um die nächste - und dann mitten hinein in einen Regen aus rotem Feuer.
    Sie hatte bisher keinen Schild hochgezogen, weil sie hoffte, ihre Kräfte so lange wie möglich schonen zu können. Ein scharfer Schmerz zuckte durch ihren Körper, und alles um sie herum wurde schwarz. Als sie wieder klar sehen konnte, lag sie auf dem Boden, und ihre Schulter schmerzte. Ein weiterer Feuerstrahl versengte sie und machte es ihr unmöglich, irgendetwas anderes zu tun, als die Zähne zusammenzubeißen. Nachdem der Schmerz verebbt war, gelang es ihr jedoch, einen Schild um sich herum zu weben und sich auf die Füße zu ziehen.
    Regin und vier andere Novizen standen hinter ihr. Drei weitere versperrten ihr den Weg zum Hauptflur. Dann erschienen noch zwei Novizen und schließlich drei weitere. Es waren insgesamt dreizehn Novizen. Mehr als zuvor. Sie schluckte.
    »So sieht man sich wieder, Sonea.« Regin lächelte. »Wie kommt es nur, dass wir einander immer wieder über den Weg laufen?«
    Die Novizen kicherten höhnisch. Diesmal konnte sie keinen Zweifel mehr in ihren Zügen entdecken. Sie waren nicht zur Rechenschaft gezogen worden, als sie ihr das erste Mal aufgelauert und sie gequält hatten, und Regins Prophezeiung, dass sie Akkarin nichts von ihrem Angriff erzählen würde, hatte sich bewahrheitet.
    Regin legte eine Hand aufs Herz. »Die Liebe ist doch etwas Seltsames«, sagte er mit melancholischem Tonfall. »Ich dachte immer, du würdest mich hassen, aber jetzt muss ich entdecken, dass du mir auf Schritt und Tritt folgst!«
    Einer der Novizen reichte ihm eine Schachtel. Sonea runzelte die Stirn. Schachteln wie diese enthielten im Allgemeinen gezuckerte Nüsse oder andere Süßigkeiten.
    »Ah! Ein Geschenk!«, rief Regin und klappte den Deckel auf. »Ein kleines Zeichen meiner Wertschätzung für dich.«
    In der Schachtel lag zusammengeknülltes Papier. Ein durchdringender Gestank wehte Sonea entgegen, und Übelkeit stieg in ihr auf. Harrel-Kot, vermutete sie, oder Reber-Dung - oder beides. Regin nahm eines der besudelten Papierknäuel heraus.
    »Soll ich dich damit füttern, wie junge Liebende es tun?« Er drehte sich zu seinen Gefährten um. »Aber du siehst so aus, als müsste man dich vorher ein wenig aufwärmen.«
    Im nächsten Moment attackierte er ihren Schild, und die anderen folgten seinem Beispiel. Soneas Kehle schnürte sich vor Angst zusammen. Wenn so viele Novizen sie gleichzeitig angriffen, hatte sie keine Chance. Sie drehte sich zu der Gruppe um, die ihr den Weg zum Hauptflur versperrte, und setzte sich nach besten Kräften gegen sie zur Wehr. Langsam fielen sie zurück, aber Sonea war nur wenige Schritte weit gekommen, als sie spürte, dass sie schwächer wurde. Die Novizen zeigten jedoch keine Anzeichen von Ermüdung.
    Sie hielt inne. Das letzte Mal hatte sie lange gebraucht, um zu den Universitätstüren hinunterzukriechen. An jenem Abend hatte sie sich verzweifelt gewünscht, sie hätte sich einen kleinen Rest Energie bewahrt, um aufrecht stehen und gehen zu können.
    Aber ein Blick auf die Süßigkeitenschachtel genügte, um ihre Meinung zu ändern. Sie würde sich so lange wie möglich zur Wehr setzen.
    Schließlich jedoch spürte sie, wie sie die Kräfte verließen. Als ihr Schild in sich zusammenbrach, wurde sie von einem Betäubungszauber nach dem anderen getroffen, und sie keuchte vor Schmerz. Schließlich gaben die Knie unter ihr nach, und sie fiel zu Boden. Als das Feuer endlich abbrach, schlug sie die Augen auf. Regin hockte vor ihr und hielt ihr eines der stinkenden Papierknäuel hin.
    »Was geht hier vor?«
    Regins Augen weiteten sich, und sein Gesicht wurde totenbleich. Hastig schloss er die Finger um die »Süßigkeit« und richtete sich auf. Als er sich entfernte, erkannte Sonea den Mann, der gesprochen hatte, und die

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