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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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herausgefunden hatte, bei Hof in Ungnade gefallen war. Sie glaubte jedoch nicht, dass das der Grund war, warum die anderen Poril mieden. Er hatte verschiedene höchst ärgerliche Angewohnheiten, deren schlimmste ein lächerliches, schrilles Lachen war, bei dem sie immer wieder eine Gänsehaut überlief.
    Der Rest der Klasse ignorierte allerdings auch sie. Sie hatte jedoch schnell begriffen, dass die anderen ihr nicht mit Abneigung begegneten, so wie sie es bei Poril taten. Es war einfach so, dass jeder von ihnen eine enge Freundschaft mit einem anderen geschlossen hatte und in diesen Freundschaften kein Platz mehr für eine dritte Person war.
    Trassia und Narron waren offensichtlich mehr als nur Freunde. Sonea hatte die beiden einige Male Händchen haltend gesehen, und ihr war aufgefallen, dass Lord Ahrind sie genau im Auge behielt. Narron hatte sich bereits entschlossen, später Heiler zu werden, und seine Noten in diesem Fach waren die besten in der Klasse. Auch Trassia interessierte sich sehr für Heilkunst, wenn auch auf eine eher passive Weise, die den Verdacht nahe legte, dass ihr Interesse seinen Grund in Narrons Begeisterung hatte - oder in der Erwartung, das Frauen sich am besten für die Heilkunst eigneten.
    Der einzige Elyner in der Klasse, Yalend, verbrachte seine Zeit mit einem ausgesprochen redseligen Jungen aus Vin namens Seno. Hal, der Junge aus Lan mit den starren Gesichtszügen, und sein kyralischer Freund Benon bildeten ein weiteres Paar. Obwohl sie ruhiger waren als die Jungen in Regins Klasse, konnten diese vier dennoch endlos über Pferderennen reden, oder sie gaben höchst unwahrscheinliche Geschichten über Mädchen bei Hof zum Besten und benahmen sich ganz allgemein so, als hätten sie das Ende ihrer Kindheit noch nicht erreicht.
    Was auch keineswegs der Fall war, wie Sonea langsam begriff. Die Kinder in den Hüttenvierteln wurden schnell erwachsen, weil ihnen nichts anderes übrig blieb. Diese Novizen dagegen waren ihr Leben lang verwöhnt worden und hatten weniger Grund, sich mit dem Erwachsenwerden zu beeilen als ihre Brüder und Schwestern außerhalb der Gilde.
    Bis zu ihrem Abschluss waren sie frei von familiären Verantwortungen; sie mussten sich noch nicht bei Hof präsentieren, sie brauchten nicht zu heiraten oder den jeweiligen »Interessen« nachzugehen, aus denen ihre Familien ihr Einkommen bezogen. Durch ihren Beitritt zur Gilde verlängerten sie ihre Kindheit um weitere fünf Jahre.
    Obwohl Poril ein Jahr älter war als die anderen, war er mitunter der kindischste aller Novizen. Seine Freundlichkeit schien durchaus echt zu sein, aber Sonea hatte den Verdacht, dass er froh darüber war, nicht länger der Novize mit dem geringsten gesellschaftlichen Ansehen zu sein.
    Zu ihrer Überraschung und Erleichterung hatte Regin sie seit ihrem Wechsel in die nächsthöhere Klasse in Ruhe gelassen. Sie sah ihn zwar jeden Tag im Speisesaal und begegnete ihm vor dem Unterricht bisweilen in den Fluren, aber er versuchte nicht mehr, sie zu schikanieren. Selbst das Gerücht über ihre Beziehung zu Rothen war in Vergessenheit geraten. Die Lehrer beobachteten sie nicht mehr voller Argwohn, und sie hörte auch nur noch selten, dass jemand in ihrer Nähe Rothens Namen flüsterte.
    »Wenn ich nur wüsste, nach welchen Teilen sie uns fragen wird«, jammerte Poril. »Wahrscheinlich nach den großen - und nach einigen von den kleineren.«
    Sonea zuckte die Achseln. »Verschwende deine Zeit nicht damit zu raten, was sie fragen wird. Es wird dich nicht weniger Mühe kosten, als gleich alles auswendig zu lernen.«
    Ein Gong ertönte. Durch die Bäume hindurch konnte Sonea sehen, wie die anderen Novizen widerstrebend ihre Habseligkeiten einsammelten und auf die Universität zustrebten. Genau wie sie hatten Sonea und Poril die Mittagspause draußen verbracht, um die seltene Wärme eines sonnigen Herbsttages zu genießen. Jetzt stand sie auf und reckte sich.
    »Lass uns nach dem Unterricht in die Bibliothek gehen und lernen.«
    Poril nickte. »Wenn du willst.«
    Als sie ihr Klassenzimmer erreichten, hatten die anderen Novizen bereits Platz genommen. Als Sonea sich hinsetzte, trat Lord Skoran ein.
    Der Magier legte einen kleinen Stapel Bücher auf sein Pult, räusperte sich und wandte sich den Novizen zu. Dann wurde er von einer Bewegung an der Tür abgelenkt. Alle Schüler drehten sich um, als drei Personen den Raum betraten. Als Sonea Regin unter ihnen entdeckte, überlief sie ein Schaudern böser

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