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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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nicht die Möglichkeit bekommen, das Gefängnis aufzusuchen.«
    »Gut, du bist also sozusagen in dein Quartier verbannt. Ich selbst werde mich im Palast ein wenig freier bewegen können, da ich mich ständig ›verlaufe‹, wenn ich Botengänge für dich erledige. Ich hatte noch nie ein gutes Ortsgedächtnis. Wie sehr ich es auch versuche, ich lande immer irgendwo, wo ich eigentlich gar nicht sein sollte«, grinste Femke. »Insgesamt gesehen ist es doch ganz gut gelaufen. Es beschränkt die Möglichkeiten für Shalidar zuzuschlagen und macht es für uns viel leichter, auf ihn zu warten und dich zu schützen, solange du dich auf ein so kleines Aktionsfeld beschränken musst.«
    Femke dachte einen Moment nach und lächelte Danar dann an. »Die Sache beginnt, sich positiv für uns zu entwickeln. Lass uns hoffen, dass wir dem König den endgültigen Beweis für meine Unschuld liefern können, bevor der Kaiser ankommt.«
    »Hört sich gut an.«
    »Nun, dann präpariere ich jetzt die Tür – oder brauchst du noch irgendetwas von draußen?«
    »Irgendwann wäre es gut, etwas zu essen zu bekommen«, meinte er und rieb sich bekräftigend über den Magen. »Wie lange dauert es, das abzubauen, was du da einrichten willst?«
    »Ein paar Sekunden«, versicherte ihm Femke. »Wenn jemand an der Tür klopft, ist es kein Problem. Der Alarm wird nur ausgelöst, wenn jemand versucht einzutreten, ohne vorher zu klopfen. Das Problem ist allerdings, dass Shalidar bis an die Zähne bewaffnet hier auftauchen wird, während wir nicht eine einzige richtige Waffe haben. Ich werde versuchen, das heute Nacht zu ändern. Wenn es mir nicht gelingt, muss ich uns etwas besorgen, mit dem wir improvisieren können.«
    Femke stand auf und ging zur Tür. Auch Danar erhob sich und schnitt ihr nach ein paar Schritten den Weg ab. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er ihr den Arm um die Taille gelegt und sie fest an sich gezogen. Der Kuss war zuerst einseitig, doch nach ein paar Sekunden stellte Femke fest, dass sie ihn mit einer Leidenschaft erwiderte, die sie bei sich gar nicht vermutet hatte. Als sie sich schließlich trennten, stieß Danar einen befriedigten Seufzer aus.
    »Vielen Dank«, sagte er dicht an ihrem Ohr, sie immer noch festhaltend.
    »Wofür?«, fragte Femke. »Für den Kuss, das Bad oder meine Bemühungen, dich am Leben zu erhalten?«
    »Für alles«, flüsterte er. »Dafür, dass du die erstaunlichste, wagemutigste, hinreißend schönste, interessanteste, bemerkenswerteste Frau bist, die ich je getroffen habe – und ja, auch für den Kuss. Ich habe lange darauf warten müssen.«
    »›Hinreißend schön‹ verdiene ich im Moment wohl kaum, und wenn, dann sollte ich mir Sorgen um dich machen. Ist es nicht ein merkwürdiges Gefühl, mich zu küssen, so wie ich aussehe?«, fragte Femke und wies grinsend auf ihr knabenhaftes Aussehen.
    »Nun, wenn ich ehrlich bin, ja – ein wenig schon«, gab Danar mit schiefem Lächeln zu. »Aber es macht keinen Unterschied, weil ich weiß, was sich unter der Verkleidung verbirgt. Ich habe den Ruf, mit schönen Frauen zu flirten, aber wenn ich dich so ansehe, dann sehe ich die Schönheit in dir . Wenn du willst, kannst du genauso schön sein wie jede andere schöne Frau, aber du bist viel mehr als nur ein hübsches Mädchen, Femke – du bist etwas Besonderes, anders als alle, die ich bisher getroffen habe.«
    »Ich frage mich nur, wie viele andere hübsche Mädchen so eine ernsthaft klingende Rede schon gehört haben«, bemerkte Femke skeptisch. »Euer Ruf ist schillernd, Lord Danar. Vergiss nicht, dass ich keine Hofdame bin. Ich bin eine Bürgerliche. Und ich bin kein Hohlkopf, der dich als meine Chance sieht, einen Titel zu heiraten. Ich bin nicht stolz auf meine Herkunft, aber ich sehe meine Zukunft realistisch. Bitte versuch, auch deine realistisch zu sehen. Das ist einfach keine gute Idee.«
    »Es ist mir egal, ob es eine gute Idee ist oder nicht. Ich bin nicht nur aus Spaß kreuz und quer durch Shandar und dann bis hierher gereist. Ich hatte das Gefühl, wenn ich es nicht täte, bekäme ich nicht die Möglichkeit, dich kennenzulernen. Und das war, seit wir uns das erste Mal begegnet sind, mein dringendster Wunsch. Überraschenderweise ist es das erste derartig starke Verlangen, das ich überhaupt verspüre. Gesunder Menschenverstand hatte nie etwas damit zu tun.«
    Femke löste sich vorsichtig aus Danars Armen und trat zurück. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich geschmeichelt fühlen oder

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