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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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mir den Eindruck vermittelt, Euch genügend Prügel verabreicht zu haben, dass ich Euch wohl nie wiedersehen würde. Mir scheint, dass sie ein wenig spärlich mit der Wahrheit waren.«
    Reynik lächelte, auch wenn er mittlerweile spürte, wie die Furcht nach seinen Eingeweiden griff. »Ich habe beim Haus nach Anzeichen gesucht, dass Ihr mehr als nur ein einfacher Kaufmann seid. Eure Männer haben keinen Grund für ihr unfreundliches Verhalten genannt, daher ging ich davon aus, dass sie gewöhnliche Ganoven waren. Es tut mir leid, wenn sie hinterher etwas ramponiert waren, aber sie nahmen sich nicht die Zeit, sich vorzustellen.«
    »Da gibt es nichts zu entschuldigen. Wenn die vier sich gegen Euch nicht behaupten können, sind sie ihr Geld nicht wert, das ich ihnen bezahle. Sie werden sich morgen nach einer neuen Beschäftigung umsehen müssen.« Shalidar hielt einen Moment inne und sah nachdenklich drein. »Sehr gut, ich nehme den Auftrag an – unter folgenden Bedingungen. Die Bezahlung sind zweitausendfünfhundert Goldstücke. Eintausendfünfhundert im Voraus, die anderen tausend werden fällig, wenn der Auftrag ausgeführt ist. Es gibt keine weiteren Verhandlungen. Entweder dein Meister akzeptiert oder er wendet sich an jemand anderen.«
    Reynik nickte zustimmend.
    »Mein Herr hat vorausgesehen, dass Ihr den Preis erhöht. Eure Bedingungen sind annehmbar. Ich bringe Euch das Gold in einer Stunde. Doch da ist noch eine Sache.«
    »Und welche?«
    »Es muss schnell passieren. Man sagt, dass der Kaiser von Shandar in ein paar Tagen hier ist. Mein Herr möchte den Botschafter los sein, bevor der Kaiser kommt«, sagte Reynik.
    »Das sollte kein Problem sein.«
    Shalidar streckte die Hand aus, um den Handel zu besiegeln. Als Reynik seine Hand in der traditionellen Weise ergriff, rutschte der Ärmel des Killers ein Stück nach oben und gab den Blick auf ein enges Silberarmband mit einem Drachen als zentralem Motiv frei. Offenbar war Shalidar von diesen mythischen Wesen irgendwie fasziniert.
    Er versuchte, nicht zu lange auf das Armband zu starren, und fragte: »Und? Wann werdet Ihr den Auftrag ausführen?«
    »Bevor das Ultimatum Eures Herrn abläuft. Das ist alles, was Ihr wissen müsst. Ah, Hanri – der Wein. Vielen Dank. Nun, sollen wir einen Toast ausbringen?«
    »Gerne«, erwiderte Reynik. »Auf was trinken wir?«
    Shalidar goss zwei Gläser tiefroten Wein ein und reichte Reynik eines davon.
    »Auf einen schnellen und erfolgreichen Abschluss unseres Geschäftes«, schlug Shalidar vor und hob leicht sein Glas.
    Auch Reynik hob sein Glas und nahm einen langsamen Schluck. Darauf trinke ich, dachte er.

KAPITEL DREIZEHN
     

     
    »Vielen Dank … nein, nichts weiter, danke. Ich schicke meinen Diener, wenn ich noch etwas brauche.«
    Danar schloss seufzend die Tür und lehnte sich kurz daran, bevor er sich im Zimmer umsah.
    »Ist Mylord bereit für sein Bad?«, fragte Femke gelassen von einem großen Sofa aus. Sie hatte die Füße hochgelegt und trank ein Glas Wasser.
    »Mach es dir bequem, kümmere dich nicht um mich«, meinte Danar sarkastisch. »Ein Bad wäre jetzt wundervoll. Aber ich nehme nicht an, dass du Lust hast, mir Wasser zu holen? Ich meine, ich will dich ja nicht von deinen anderen Pflichten abhalten.«
    »Ist schon geschehen, Mylord«, antwortete Femke dienstfertig. »Wenn Mylord einmal einen Blick ins Badezimmer werfen wollen, wird Mylord feststellen, dass sein Wunsch bereits erfüllt ist.«
    »Das bezweifle ich«, gab Danar mit müdem Grinsen zurück. »Es sei denn, du kannst an zwei Orten gleichzeitig sein.«
    »Sehr lustig, Danar, aber wenn man es recht bedenkt, dann ist es genau so. Ich bin hier, aber ich bin auch im Gefängnis des Königs«, erwiderte sie. »Das Bad ist da drüben. Ich hoffe, die Wassertemperatur entspricht Mylords Wünschen.«
    »Besteht die Chance, dass du mir den Rücken wäschst?«, fragte er listig.
    »Die Chance ist etwa so groß wie die, dass Lady Alyssa durch die Tür kommt«, meinte Femke trocken. »Da drin ist alles, was du brauchst. Hier, nimm etwas zu trinken mit. Wir können über deine Unterhaltung mit dem König sprechen, wenn du gebadet hast und umgezogen bist. Ich habe dir frische Sachen hingelegt.«
    »Danke«, sagte Danar. »Ich brauche nicht lange.«
    »Lass dir Zeit. Es hat keine Eile. Ich bezweifle, dass wir Shalidar heute Nacht zu Gesicht bekommen, aber ich habe vorsichtshalber das Fenster manipuliert. Wenn du ins Bett gehst, mache ich dasselbe mit der Tür.

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