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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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hallten sich nähernde Schritte in seinen Ohren, das Rufen von Stimmen und das Bellen von Hunden, während er in einer schläfrigen Müdigkeit versank.
    Ennas entspannte sich. Es war vorbei. Es gab nichts mehr, was er tun konnte.
    Wenn je ein Pfeil von der Gerechtigkeit gelenkt wurde …, dachte Ennas, während er langsam in den ewigen Schlaf des Todes hinüberglitt. Ich wünschte, ich hätte den Wachmann nicht getötet.
    Als der erste königliche Gardist ihn erreichte, starb Ennas mit einem letzten Husten.

KAPITEL VIERZEHN
     

     
    »Hallo, Izzie, was machst du denn hier?«, fragte Lord Kempten erstaunt, als seine Frau unangemeldet ins Arbeitszimmer des Kaisers kam.
    Lady Kempten sah ihn ein wenig vorwurfsvoll an.
    »Weißt du, wie spät es ist, mein Lieber?«, fragte sie und sah sich in dem schlicht und spartanisch eingerichteten Raum um. Der Arbeitsplatz ihres Mannes machte offensichtlich keinen großen Eindruck auf sie.
    »Wie spät? Nein, warum?«
    »Es ist schon wieder früh am Morgen. Du arbeitest wirklich zu viel, mein Lieber. Komm ins Bett.«
    »Ich muss hier eine schwierige Angelegenheit bearbeiten, Izzie. Surabar ist ein teuflisch kluger Mann, weißt du. Ich glaube, der Adel sollte besser von ihm lernen, anstatt sich gegen ihn zu verschwören. Hier, schau dir das an!«
    Lady Kempten lächelte nachsichtig und stellte sich neben ihn. »Zwei Minuten, mein Lieber, dann kommst du ins Bett, und wenn ich dich dahin zerren muss.«
    Kempten lächelte sie an und erklärte sich einverstanden. Berge von Pergamenten lagen in ordentlichen Stapeln auf dem Tisch. Die meisten von ihnen waren in derselben sauberen Handschrift beschrieben. Lady Kempten legte ihrem Mann einen Arm um die Schulter und sah auf das Pergament, das er vor sich liegen hatte.
    »Schau, der Mann ist ein Künstler. Er ist erst seit ein paar Wochen im Amt und hat schon mehr Bereiche des Lebens in Shandrim und weiten Teilen von Shandar ausgewertet, als ich je für möglich gehalten hätte. Das hier ist ein Bericht über das Heer und die lokalen Milizen – ein Thema, das ihm sicher am Herzen liegt. Aber sieh dir das an: Hier ist ein Bericht über Bildung und einer über den Stand des Staatsschatzes und Einzelheiten der Steuereintreibungsverfahren. Ein Bericht über die Zustände der Straßen, Bewässerung, Hygiene, und die Liste geht immer weiter. Irgendwie hat er vorläufige Berichte über eine Unzahl von Themen angehäuft – gesammelt, ausgewertet und erste Entwürfe für seine Vorhaben dazu aufgezeichnet. Er hat Pläne, jeden Lebensbereich in Shandar zu verbessern.«
    »Und? Das ist doch gut, oder?«
    »Gut? Das ist unglaublich! Shandar hat, seit ich denken kann, keinen Kaiser mehr gehabt, der sich wirklich für das Volk interessiert hat. Das Problem ist nur, dass der Adel dem nie zustimmen wird. Sie werden ihn trotzdem stürzen wollen. Alles, was für sie zählt, ist, dass einer von ihnen den Mantel trägt. Und das Schlimmste ist, dass ich bis vor Kurzem genauso war«, musste er zugeben. »Ich war bereit, mein Leben zu geben, nur um zu verhindern, dass er an die Macht kommt. Jetzt würde ich es geben, um dafür zu sorgen, dass er bleibt.«
    Lady Kempten lächelte, als sie ihn so leidenschaftlich reden hörte.
    »Das hört sich doch ganz so an, als hättest du jetzt höhere Prioritäten«, meinte sie und strich ihm sanft über den Rücken. »Nur ein tapferer Mann kann zugeben, dass er sich geirrt hat, besonders wenn er anfangs so leidenschaftlich überzeugt dagegen war.«
    »Ja, aber es reicht nicht, wenn nur ich meine Prioritäten anders setze, Izzie. Ich muss irgendwie die anderen dazu bringen umzudenken. Surabar könnte der beste Kaiser in der Geschichte von Shandar sein, aber wenn man sie nicht aufhält, werden ihn die Lords der alten Schule beseitigen, bevor er die Gelegenheit hat zu zeigen, was er kann.«
    »Dann musst du mit ihnen sprechen. Lass den gesamten königlichen Hof antreten, mein Lieber, und sag ihnen, was du mir gerade gesagt hast. Wenn du die, die dir nahestehen, gewinnen kannst, hat Surabar die Unterstützung, die er braucht. Du bist ein guter Mann und du wirst von vielen respektiert. Du schaffst es, wenn du nur willst. Ich weiß, dass du es schaffst. Aber du wirst niemanden überzeugen, wenn du aussiehst wie ein lebender Toter. Also komm jetzt ins Bett.«
     
    Das Klopfen an der Tür ließ Femke aus dem Schlaf aufschrecken. Draußen war es schon hell, aber es schien noch früh zu sein. Es lag eine Stille in der Luft, als ob die

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