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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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in der Gegenwart von Königen verbracht, oder in ihm steckte mehr, als man ihm auf den ersten Blick zutraute.
    König Malo sah den jungen Mann prüfend an, bevor er sprach. Etwas an ihm war ungewöhnlich. Doch wie bei so vielen Dingen in der letzten Zeit war der Blick des Königs getrübt, und er konnte nicht erkennen, was es war.
    »Guten Tag, junger Mann«, begann er so freundlich wie möglich. »Bitte setz dich. Es tut mir leid, dass ich dich allein hierher bringen ließ, aber ich muss dir ein paar wichtige Fragen stellen.«
    »Ich verstehe, Euer Majestät«, erwiderte Femke, verneigte sich ehrerbietig und setzte sich dann in einen der bequemen Sessel an der Wand des Zimmers. »In Eurem Palast sind in den letzten Wochen viele dunkle Taten verübt worden, und ich bin sicher, dass Ihr wissen wollt, wer sie begangen hat und warum.«
    »Genau! Ich hätte mich selbst nicht klarer ausdrücken können. Du bist ein guter Beobachter. Verzeih mir, aber Krider hat dich nicht angekündigt und ich weiß deinen Namen nicht.«
    Femke blickte den König lächelnd an. »Ehrlich gesagt, Euer Majestät, kennt Ihr meinen Namen besser, als Ihr glaubt. Ich sollte mich bei Euch entschuldigen, nicht anders herum.«
    Malos Augen verengten sich zu Schlitzen, als er das Gesicht des jungen Mannes misstrauisch betrachtete. Es dauerte einen Moment, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und er schnappte erschrocken nach Luft, als er die wahre Identität des Dieners erkannte.
    »Botschafterin Femke! Aber das ist doch unmöglich!«

KAPITEL SECHZEHN
     

     
    Lord Kempten wandte sich an den versammelten kaiserlichen Hofstaat, holte tief Luft und begann zu sprechen.
    »Lords und Ladys von Shandrim, ich glaube, dass es als Regent meine Pflicht ist, Euch über die ersten Aktivitäten unseres neuen Kaisers und über andere Dinge, die die Zukunft des Reiches direkt betreffen, zu informieren. Dieser Bericht wird einige von Euch heute schockieren und entsetzen, aber was ich entdeckt habe, darf nicht verborgen bleiben …«
    Einige der Lords der alten Schule begannen, insgeheim zu lächeln, ganz besonders Lord Veryan. Kempten hatte sich dem Druck gebeugt. Eine öffentliche Verdammung des neuen Kaisers vor dem kaiserlichen Gericht war genau das, was nötig war, um die unausweichliche Revolution auszulösen, dachte Veryan. Wenn sich die Lords gegen Surabar vereinigten, war der Hochstapler gezwungen, den Mantel niederzulegen. Dann würde die Regierung von Shandar den Adelshäusern überlassen bleiben und es würde wieder Normalität einkehren.
    Und das nicht zu früh, dachte Veryan. Surabar hätte nie die Gelegenheit geboten bekommen dürfen, den Mantel überhaupt an sich zu reißen. Wären die Legionen nicht gewesen, hätten die anderen Lords mehr Rückgrat gezeigt und den General noch am gleichen Tag, als Vallaine entlarvt wurde, aus dem Palast gejagt. Kempten hatte lange genug gebraucht, um festzustellen, wem er Loyalität schuldete.
    Zwei Minuten später war Veryan das Lächeln vergangen. Durch die Türen des Saals traten Soldaten, die Veryan sowie vier andere aufständische Lords verhafteten. Sie wurden des Verrats angeklagt und sollten bis zur Rückkehr des Kaisers in Haft bleiben. Veryan stieß Schmähungen und Drohungen gegen Kempten aus, als man ihn abführte, doch Kempten stand stolz auf dem Rednerpodium und beachtete keine davon. Nachdem er sein erstes Ziel erreicht hatte, entspannte sich Kempten etwas. Angesichts der Verhaftungen war im Saal kein Chaos ausgebrochen, daher war er zuversichtlich, dass die Anwesenden seinen Worten Gehör schenken würden.
    Von einem Balkon über dem großen Saal aus sah Lady Kempten voller Stolz zu, wie ihr Mann seine Rede begann.
    »Meine Damen und Herren, ich möchte Euch davon berichten, was ich über Kaiser Surabar erfahren habe …«
     
    »Da ist Mantor, Euer Kaiserliche Majestät. Ganz schön groß, was?«
    Surabar betrachtete die Stadt auf dem Hügel jenseits des Tals und war unwillkürlich beeindruckt. Wer den Ort ausgewählt hatte, hatte einen Sinn für Schönheit bewiesen. Die Hauptstadt mit den gestaffelten Häusern, deren Mauern goldgelb im Sonnenlicht glänzten, war sehenswert, auch wenn bei der Anlage sicherlich auch die Verteidigungsmöglichkeiten berücksichtigt worden waren. Seit Jahrhunderten hatte Mantor jedem Angriff widerstanden. Die Berichte von den letzten Konflikten ließen vermuten, dass die glänzenden Mauern einem Angriff der terachitischen Nomaden in großer Überzahl

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