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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Ihr?«
    »Jawohl, Mylady. Eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme, Mylady. Ich schicke Euch später Soffi hinauf, um zu fragen, was Ihr essen möchtet. Ich denke, Ihr werdet gut schlafen.«
     
    Femke stand am nächsten Morgen früh auf und packte ihre Sachen. Es war gerade erst hell geworden, als sie die Treppe zum Empfang hinunterging, um ihre Rechnung zu bezahlen. Femke war nicht überrascht, Versande bereits dort zu sehen. Sie fragte sich, ob der Mann überhaupt jemals schlief.
    »Guten Morgen, Versande. Ich hoffe, es hat gestern Abend keine Unannehmlichkeiten gegeben?«, erkundigte sich Femke und versuchte, so hoheitsvoll wie möglich dreinzusehen.
    »Nichts, was wir nicht in aller Stille beilegen konnten, Mylady«, versicherte ihr Versande. »Lord Danar war ein wenig … ungehalten, dass Ihr nicht mit ihm essen konntet, aber er hat kein unnötiges Aufsehen erregt. Ich nehme an, Ihr wollt Eure Rechnung begleichen?«
    Femke nickte leicht amüsiert, als sie sich fragte, wie »ein wenig ungehalten« wohl ausgesehen haben mochte.
    »Nun, Mylady, ich habe Eure Rechnung aufgestellt. Ich hoffe, Ihr habt Euren Aufenthalt genossen.«
    »Ja, vielen Dank, Versande. Das Zimmer war sehr angenehm und Ihr und Euer Personal waren äußerst freundlich«, erwiderte sie und konnte nur schwer dem Drang widerstehen, ihm zu sagen, dass das Zimmer ausgezeichnet gewesen und der Service nicht hätte besser sein können. Doch »sehr angenehm« und »äußerst freundlich« waren von Lady Alyssa schon höchstes Lob. Versande würde es nicht stören, schon gar nicht, wenn man bedachte, was für Preise er verlangte.
    Femke warf einen Blick auf die Summe und zählte, ohne bei der ungeheuren Zahl auch nur mit der Wimper zu zucken, die angemessene Menge von Gold- und Silbermünzen ab. Innerlich war sie empört darüber, was Versande für ein paar Bettlaken, die Benutzung einer Suite für ein paar Tage und etwas Essen und Trinken verlangt hatte. Rikalas Rechnung für das Kleid war mit eingeschlossen, aber Femke war sicher, dass die Summe in Versandes Rechnung bei Weitem überstieg, was Rikala bekommen würde. Sie schickte Versande persönlich nach oben, um ihr Gepäck zu holen, zum Teil als Alyssas letzte Schikane und zum Teil als Zeichen ihres persönlichen Protests gegen diese astronomisch hohe Rechnung. Sie war entschlossen, für ihr Geld so viel Gegenleistung wie möglich zu bekommen.
    Sie hatte dafür gesorgt, dass sie zwei Lakaien vom Gasthaus abholten. Schlag sechs kamen sie mit ihren Pferden an. Wortlos luden sie Lady Alyssas Taschen auf und hielten ihr Pferd, während sie aufsaß. Ohne einen Blick zurück ritt sie die Straße hinunter und ließ Versande in der Tür seines Gasthauses stehen. Lady Alyssa schien ihn bereits vergessen zu haben.
    Der Wechsel verlief problemlos. Femke ritt auf den Hauptstraßen nach Osten aus der Stadt auf das offene Land hinaus. An einem bestimmten Punkt traf sie sich mit einem ihrer Kontaktleute, der bereits ihre Kleider, Perücke und das Make-up bereithielt, um das sie gebeten hatte, sowie ein frisches Pferd. Es war einfach, ihr Aussehen genügend zu verändern, um als Alyssa nicht mehr erkannt zu werden. Dann ritt sie in einem großen Bogen um die Stadt herum.
    Durch das südliche Viertel kehrte Femke nach Shandrim zurück und begab sich schnell zum Palast. Im Arbeitszimmer des Kaisers würde sie ihre letzten Instruktionen erhalten. Den Anweisungen vom Vortag war nicht viel hinzuzufügen außer einer Liste der Geschenke, die Surabar für den König von Thrandor ausgesucht hatte, und die Namen derer, die sie auf ihrer Reise begleiten würden. Letztere Information erwies sich als nicht ganz korrekt, denn als sie am nächsten Morgen abreisen wollten, war einer der beiden Diener zu krank, um mitzukommen, und musste ersetzt werden. Der Diener, der an seiner Stelle gewählt wurde, sie zu begleiten, sah zwar ein wenig verwirrt drein bei der ganzen Sache, schaffte es aber innerhalb so kurzer Dauer, abmarschbereit zu sein, dass sie nur wenig Zeit verloren.
    Da sich die Aufgabe eine ganze Weile hinziehen würde, hatte Femke beschlossen, unter ihrem eigenen Namen zu reisen. Die Soldaten und Diener wussten wahrscheinlich nicht, dass es keine echte Botschafterin namens Femke in Shandrim gab, daher war sie sicher, dass sie sie nicht unbeabsichtigt entlarven konnten. Außerdem musste sie so nicht ständig ihren falschen Namen im Kopf behalten. Sobald der Ersatzdiener seine Taschen auf das Packpferd geladen hatte, stellten

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