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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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selbst streng. »Für solchen Unsinn hast du keine Zeit.«
    Im Palast gab es zunächst die normalen bürokratischen Verzögerungen. Zunächst bestand die königliche Wache am Tor darauf, ihren Hauptmann zu rufen, bevor sie sie in den Palast geleiteten. Als sie die Treppe hinaufschritten, bewunderte Femke die imposante Fassade mit den hohen Säulen. Die steinernen Stufen wanden sich zwischen zwei Reihen kunstvoll geschnittener Sträucher empor, bevor sie unter einer Reihe von großen königlichen Bannern hindurchführten, die an horizontal vom hohen Dach herausragenden Flaggstöcken befestigt waren.
    Bevor sie zwischen den beiden mittleren Säulen den Haupteingang betraten, wurde Femkes Blick über die Schulter zurück mit einer wunderbaren Aussicht auf die Stadt belohnt, die sich unter ihr erstreckte. Ihre Begeisterung über diesen Anblick wurde jäh von einem schrecklich formellen, makellos gekleideten Mann namens Krider unterbrochen, der sie an der Tür empfing. Er fragte Femke über die Art ihres Besuches aus und bestand dann darauf, dass die drei kleinen Kisten mit den Geschenken von Kaiser Surabar ausgeleert und gründlich durchsucht wurden. Erst dann wurden sie wieder eingepackt und ihnen zurückgegeben. Krider überwachte alles mit Habichtsaugen und wies dann andere, im Rang etwas niedriger stehende Diener des königlichen Haushalts an, die Botschafterin und ihre Begleiter in geeignete Warteräume zu geleiten. Femke und die vier Männer nutzten die Gelegenheit, sich zu waschen und vor ihrer Audienz beim König ihre Reisekleidung gegen angemessenere Sachen zu tauschen.
    Die Botschaftergesellschaft aus Shandar wurde nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen. Jeder ihrer Schritte vom Betreten der Stadt Mantor bis zu dem Moment, da sie schließlich den Audienzsaal des Königs betraten, wurde überwacht. Hinterher stellte Femke fest, dass es nicht einmal die ständige Überwachung war, die sie störte, sondern dass keines der Gesichter ein Lächeln zeigte oder ein sonstiges Anzeichen dafür, dass man sich freute, sie zu sehen. Erst in der Gegenwart des Königs verspürte Femke etwas Wärme, jedoch auch nur verhalten.
    Der oberste Kammerherr, Veldan, führte Femke und ihre drei auserwählten Geschenkträger in den Audienzsaal des Königs. Veldan war kühl, aber nicht feindselig. Für ihn war Femke lediglich eine weitere Person, die er zu Seiner Majestät, dem König, führen musste.
    »Darf ich vorstellen, Lady Femke, Botschafterin von Shandar, Euer Majestät«, verkündete er. Das Warten war vorbei und ihr Magen krampfte sich erwartungsvoll zusammen.
    Ich sollte nicht so nervös sein, sagte sie sich leise. Das Arbeitszimmer von Kaiser Surabar betrete ich ohne Bedenken. Das hier sollte eigentlich nicht anders sein.
    Es war natürlich doch anders, aber Femke beherrschte ihre Nerven und lächelte beim Eintreten so freundlich, wie es ihr möglich war. Zu ihrer Erleichterung erwiderte der König ihr Lächeln offenbar mit ungespielter Freude. König Malo war nicht allein, und so nutzte sie die Gelegenheit, sich einen kurzen Überblick über den Raum zu verschaffen, während sie ihren Knicks machte.
    »Willkommen, Lady Femke. Es ist uns stets eine Freude, friedliche Abgesandte von unseren nächsten Nachbarn zu empfangen. Was führt Euch in mein bescheidenes Königreich?«, fragte der König. Sein Tonfall war freundlich und spiegelte verhaltene Herzlichkeit sowie eine Spur von Ironie wider.
    Femke betrachtete sein Gesicht, das gütig und weise wirkte. König Malo war sein Alter nicht anzusehen. Sein silbernes Haar bildete einen schönen Gegensatz zu der einfachen goldenen Krone. Er hielt sich aufrecht und seine Augen blickten wach und intelligent. Unnötige Lügen waren hier fehl am Platze, erkannte Femke.
    Ein enger Berater, zwei bewaffnete Wachen an der Tür und ein junger Mann, der an der Seite saß und vielleicht sein Sohn war, stellte sie fest. Und Veldan, vervollständigte sie im Geiste ihre Liste, als sie dessen Schritte hinter sich hörte.
    »Euer Majestät, Seine Hoheit, Surabar, der neue Kaiser von Shandar, übermittelt seine Grüße und übersendet Euch Geschenke als Wiedergutmachung für die kürzliche ungerechtfertigte Invasion Eures Herrschaftsgebietes. Er bittet Euch im Namen des Kaiserreiches um Entschuldigung und wünscht sich den Beginn einer neuen Ära von Handelsbeziehungen und Zusammenarbeit mit Thrandor«, erklärte sie und stellte erleichtert fest, dass es ihr gelang, ihre Stimme sowohl selbstsicher

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