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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Wahrheit, die nur sie kannte, keine Hoffnung bestand, aus dieser Situation herauszukommen, ohne dass ihre Zukunft mehr als schwarz aussah.
    »Kalheen, bevor ich irgendwohin gehe, muss ich wissen, wie du meine Verkleidung durchschauen konntest«, sagte Femke und sah ebenfalls schnell den Gang entlang. Es war niemand in Sicht. »Ich dachte eigentlich, sie sei ziemlich gut, aber du hast mich sofort erkannt.«
    »Lady, Eure Verkleidung ist gut, aber bedenkt, dass ich drei Wochen mit Euch gereist bin. Außerdem sollte ich wohl gestehen, dass ich Euren wahren Beruf schon kannte, bevor wir Shandar verlassen haben.«
    »Wie das?«, fragte Femke ehrlich erschrocken.
    »Ich halte die Augen offen, Mylady. Im Palast gibt es immer eine Menge Spione, und nach so vielen Jahren im Dienst habe ich es wohl gelernt, sie zu erkennen. Ihr wart immer einer der schwierigeren Fälle, aber ich schätze, ich bin mit der Zeit besser geworden.«
    »Verdammt! Hätte ich gewusst, dass du so aufmerksam bist, dann hätte ich dich auf dieser Reise viel wirksamer einsetzen können«, fluchte Femke und war zornig auf sich selbst, weil sie den geschwätzigen Diener unterschätzt hatte. »Sag, hast du hier im Palast noch jemanden aus Shandrim bemerkt?«
    Kalheen lächelte. »Warum sagt Ihr nicht gleich, dass Ihr Shalidar meint? Es macht es viel einfacher, wenn man die Dinge beim Namen nennt. Nur, Mylady, haben wir dafür keine Zeit. Ich meine es ernst – Ihr müsst hier verschwinden, und zwar gleich.«
    »Nein, Kalheen, ich muss es wissen. Hast du Shalidar in der Nacht gesehen, als Anton ermordet wurde? Ich muss die Puzzlestückchen so schnell wie möglich zusammensetzen. Du weißt, wer Shalidar ist, aber weißt du auch, womit er seinen Lebensunterhalt verdient?«
    »Ich nehme an, dass er auch ein Spion ist, Mylady. In der Nacht des Mordes habe ich ihn hier nicht gesehen, aber er war, soweit ich weiß, den ganzen nächsten Tag im Palast. Er hat sich mehrmals mit dem König und einigen seiner hochrangigen Edelleute getroffen. Soweit ich mich erinnern kann, hat Shalidar am Abend des Mordes ein Essen gegeben, denn als ich ihn am nächsten Tag im Palast sah, hat man sich bei ihm für seine Gastfreundschaft bedankt. Ein Edelmann, der vorbeikam, bemerkte, dass man sich den ganzen Abend lang amüsiert hätte. Warum? Arbeitet Ihr mit ihm zusammen bei dem, was Ihr hier vorhabt?«
    »Nein, Kalheen, wir arbeiten nicht zusammen. Shalidar ist kein Spion. Er ist ein Auftragsmörder – einer der besten, die Shandar hat. Unglücklicherweise sind wir uns kürzlich beruflich in die Quere gekommen und ich habe seine persönlichen Pläne durchkreuzt. Ich glaube, dass er mich hereingelegt hat, aber ich habe keine solide Grundlage für diese Anschuldigung.«
    »Ein Auftragsmörder!«, stieß Kalheen hervor, offensichtlich schon vom Klang des Wortes eingeschüchtert. »Bei Shands Leben! Mylady! Verschwindet hier bloß um Himmels willen ganz schnell! Wenn Ihr Euch mit einem Auftragsmörder angelegt habt, dann seid Ihr so gut wie tot, wenn Ihr nicht ganz schnell um Euer Leben rennt!«
    »Reiß dich zusammen!«, befahl Femke leise, aber bestimmt. »Ich habe keine Zeit für Panik. Ich brauche deine Hilfe, und zwar sofort. Wo sind die Zimmer von Baron Anton? Ich muss mich dort umsehen. Vielleicht gibt es Hinweise – Beweise, mit denen ich Shalidar festnageln kann. Ich weiß, dass es unwahrscheinlich ist, aber ich muss es versuchen.«
    »Es ist eine Falle, Mylady. Tut es nicht!«, warnte Kalheen. »Die königliche Garde schwirrt schon den ganzen Tag in diesem Teil des Palastes herum. Man wird Euch sicher entdecken. Shalidar wird vorausgesehen haben, dass Ihr das versucht. Wenn er so gut ist, wie Ihr sagt, dann gibt es dort sowieso keine Hinweise. Die besten Killer hinterlassen nie Spuren – das solltet Ihr wissen.«
    Kaum hatte er ausgesprochen, als ein leises Geräusch hinter ihr Femkes Aufmerksamkeit erregte. Eine Patrouille der königlichen Garde kam um die Ecke des Ganges auf sie zu. Die Soldaten waren noch zu weit weg, und Femke wollte Kalheen gerade sagen, dass er bluffen sollte, als sie eine kräftige Hand am Gelenk ergriff und ihr den Arm schmerzhaft auf den Rücken drehte.
    »Was soll das, Kalheen?«, stieß sie entsetzt hervor.
    »Vertraut mir, Mylady. Ich verspreche Euch, ich werde mein Bestes tun, um Euch so schnell wie möglich freizubekommen«, flüsterte er zurück. Dann rief er den Wachen mit lauter Stimme zu: »Hier ist sie! Ich habe sie gefangen. Kein Grund

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