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Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 03 - Die Wanderjahre der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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Schiff sank. Die Hirschkuh sucht auf geheimnisvolle Arten Vergeltung. Ihr werdet die Mittel finden, oder sie borgen oder sie von Euren Lehnsleuten erheben, was auch immer Ihr tun müsst. Wenn nicht, werdet Ihr an einen ehrlichen Bieter verkauft, und Eure Schulden werden von Eurem Sklavenpreis bezahlt werden.«
    »Bei all…«, begann Hestaron erneut, unterdrückte seine Worte aber dann. »Ja, Euer Majestät«, brachte er hervor, kaum fähig, den Rest der erwarteten Antwort zu äußern. »Euer Majestät sind gnädig und gerecht.«
    Teheboths Augen glänzten, als er die Phrase anerkannte, und er bedeutete dem Adligen, sich zu erheben. »Dann geht. Wir erwarten Euch bei unserem ersten Winterhof, mit einem Nachweis darüber, dass Ihr den vollen Preis bezahlt habt.«
    Hestaron murrte, während er an Hal vorbeischritt, und hielt die Hände zu Fäusten geballt. Sein geflochtener Bart zitterte, während sich seine Lippen bewegten, und Hal verzagte vor dem Zorn des Mannes. Was war dies für ein Land, wo die Sklaverei als Bedrohung über den Köpfen der Lehnsleute hing? Wo die Anrufung der Tausend Götter einen Mann ehrliches Gold kostete? Und wie hatte Berylina in einem Haushalt an ihrem Glauben festhalten können, in dem die Gehörnte Hirschkuh so fest verwurzelt war?
    »Morenia!«, rief Teheboth von seinem Thron und unterbrach damit Hals Spekulationen. »Seid Ihr dann bereit, das Brot mit uns zu brechen?«
    »Ja, Mylord«, antwortete Hal und schritt den Mittelgang entlang zu Teheboth.
    Der liantinische König deutete mit großer Geste auf die in der Halle versammelten Höflinge, auf die hektischen Schreiber und Herolde. »Es war ein langer Vormittag, da alle ihre Angelegenheiten erledigt sehen wollten, bevor der Kreis der Sommermessen beginnt. Verlassen wir diesen Raum, damit die Schreiber ihre Arbeit beenden können.«
    Hal nickte zustimmend und folgte Teheboth in einen kleineren Raum mit Fenstern und ohne Spinnenseide-Draperien. Holzpaneele glänzten im Licht, glatte Erinnerungen an Teheboths Waldgöttin. Ein Tisch war bereits mit einem frischen Laib Brot, einem runden Sahnekäse und einem Krug Ale gedeckt worden. Der König von Liantine goss zwei Becher ein und bot seinem Gast einen an, während er die ganze Zeit die Angelegenheiten erörterte, die er heute Morgen gehört hatte, die schwierigen Entscheidungen, die er zum Nutzen seines ganzen Volkes getroffen hatte.
    Hal lauschte den Geschichten und bot höfliche Zustimmung dar, wenn nötig. Noch während sich Teheboth rühmte, bemühte sich Hal, eine Möglichkeit zu ersinnen, seinen eigenen schwierigen Fall vorzutragen. Bevor er das Gespräch jedoch auf Berylina bringen konnte, stellte Teheboth entschlossen seinen Becher auf den Tisch. Sein geflochtener Bart stak hervor, während er sagte: »So. Ihr wollt also meine Tochter, und Ihr wollt, dass ich dafür bezahle, sie loszuwerden.«
    Hal war über die Direktheit des Königs bestürzt. Einen kurzen Augenblick wünschte er, er hätte Rani an seiner Seite, auch wenn Teheboth die Worte einer Frau ignoriert hätte. »Ich möchte, dass sich unsere Häuser in Freundschaft verbinden, Mylord.«
    »Und das bedeutet Berylina, oder? Es sei denn, Ihr plant, mit einer anderen Mutter eine Tochter zu zeugen und sie mit einem meiner Jungen zusammenzutun.«
    Hal räusperte sich. »Ich möchte um Berylinas Hand anhalten.«
    »Ich habe in Bezug auf eine Mitgift nicht viel anzubieten. Nicht wenn ich vier Jungen ernähren muss und die Kosten von Olrics Heirat noch schmerzen.«
    Hal verachtete sich für den habgierigen Protest, der ihm auf die Lippen trat, aber er sagte ruhig: »Was könnt Ihr dann tun? Welche Geschenke bringt Prinzessin Berylina mit?«
    »Zweihundert Goldbarren.« Teheboth platzierte die Zahl zwischen ihnen auf dem Tisch, als nenne er die Kosten von Brot und Käse. »Natürlich zusammen mit dem üblichen Staat und Putz eines Mädchens ihrer Position.«
    Zweihundert Goldbarren. Nicht einmal die Hälfte dessen, was Hal brauchte, was er der Kirche am Mittsommertag bezahlen musste. Hal zwang sich, etwas Ale zu trinken. »Ich denke, Ihr erkennt den wahren Wert Eurer einzigen Tochter nicht, Mylord.«
    »Ich schätze sie«, sagte Teheboth. »Ich schätze sie, aber ich bin realistisch. Böte ich für ihre Mitgift mehr, würde mein Königreich unter dem Druck zusammenbrechen. Meine Lords würden sich gegen mich erheben, wenn ich die Schatzkammer Liantines leerte, auch wenn es für unsere geliebte Prinzessin wäre.«
    »Eure geliebte

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