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Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 04 - Die Prüfung der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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dankte der Frau für ihre Aussage, und sie wurde von dem Podest geführt. Als sie an Berylina vorüberging, vollführte sie mit den Fingern ein Schutzzeichen und spie der Prinzessin vor die Füße.
    Berylina versuchte, ihren Widerspruch zu formulieren, aber andere Zeugen wurden aufgerufen. Ein Aufseher in Iles Heiligtum, der gesehen hatte, wie Berylina ein Dutzend Wachskerzen für den Gott des Mondes anzündete, ohne die erste sichtbar zu entzünden. Ein Kind, das auf den Straßen hinter ihr gegangen war und behauptete, sie werfe keinen Schatten. Der verärgerte Mann, der im Schankraum unter ihrem Raum Bier servierte und sagte, er hätte Berylina noch nie einen Bissen Brot oder einen Schluck Ale nehmen sehen, und auch ihre Gefährten nicht.
    Sie wollte erklären. Sie wollte ihnen sagen, dass sie übertrieben. Sie erfanden Geschichten. Sie verfehlten die Wahrheit in ihrer Eile, einen Weg zu den Tausend Göttern zu finden. Torio blickte finster drein und rief eine letzte Zeugin auf, Thurda von Zarithia. Berylina erkannte den Namen nicht, aber sie kannte das Gesicht – die Mutter des Jungen, der in Mips Springbrunnen beinahe ertrunken wäre. Berylina entspannte sich allmählich. Hier war endlich eine gute Geschichte. Hier war eine wahre Geschichte darüber, wie die Götter auf die Prinzessin geachtet hatten, wie sie sie befähigt hatten, ein Kind zu retten.
    »Sie hat meinen Sohn genommen, das hat sie getan.« Thurda stand auf dem Podest, so aufrecht, wie ihr rundlicher Körper es zulassen wollte. Sie spähte über die Balustrade, beugte sich drängend zur Kurie. Sie stützte die Hände auf die Hüften und reckte das Kinn vor, als wollte sie mit einer solchen Waffe gegen den ganzen Raum ankämpfen. »Er ist ein guter Junge, mein Sohn. Er wollte Mips Tempel sehen. Er hatte von den Springbrunnen gehört, den ganzen Weg von Zarithia davon gehört. Es war ein heißer Tag, und wir sagten dem armen Kind, dass er sich dort abkühlen könne. Er könne am gleichen Tag Mip ehren und seine Füße kühlen.«
    Torio runzelte die Stirn. Ihm missfiel die Tatsache eindeutig, dass Mips Tempel als kaum mehr als ein Kinderbad angesehen wurde. Thurda spürte das Missfallen der Kurie. Sie richtete sich noch höher auf und deutete mit einem bebenden Finger auf Berylina. »Und dann mischte sich diese ein! Sie wollte ihren Glauben beweisen. Sie wollte ihre Huldigung beweisen. Sie nahm meinen armen Jungen und drückte ihn unter Wasser, hielt ihn dort fest, bis er zu ertrinken begann. Und dann, als sie erkannte, dass wir verzweifelt waren, gab sie vor, ihn zu retten. Sie gab vor, ihn hochzuholen. Sie gab vor, die Tausend Götter anzurufen, um ihn zu retten. Sie log und benutzte unseren kleinen Jungen für ihre schmutzigen Tricks!«
    Berylina verspürte das Bedürfnis zu lachen. Sie wollte auf die Torheit der Worte der Frau hinweisen. Wenn Berylina eine Hexe wäre, warum sollte sie dann ein Wunder mit einem Kind aufgeführt haben? Warum sollte sie einen anderen Menschen in ihre Rituale einbringen? Warum sollte sie Aufmerksamkeit auf ihre dunklen Mittel der Huldigung ziehen?
    Torio schüttelte den Kopf, so dass seine Wangen zitterten. Er sah Berylina finster an. »Und Ihr? Was habt Ihr zur Verteidigung dieser Anschuldigung der Hexerei vorzubringen?«
    Bevor Berylina sprechen konnte, unterbrach Siritalanu sie. »Diese Frau hat keine Hexerei angewandt!«
    Die Kurie überbot sich fast mit Ausbrüchen der Zustimmung und der Ablehnung, und Torio hatte Mühe, über seine Kollegen hinweg gehört zu werden. »Was sagt Ihr?«, schalt er Thurda, die noch immer auf dem Podest stand. »Beschuldigt Ihr Berylina Donnerspeer der Hexerei? Oder nur der Schikane?«
    Gol, der Gott der Lügner, trat neben Berylina und badete ihre Haut im Gefühl der Sommersonne.
    Sie hat allen meinen Lektionen gut zugehört Sie will deren Aufmerksamkeit Sie ist einsam. Sie wird alles tun, um ihren Blick weiterhin auf sich zu spüren.
    Berylina nickte, wollte ihr Gesicht Gols Strahlen zuwenden. Plötzlich begriff sie. Der Gott der Lüge hatte ihr mit einer Handvoll Worten die Wahrheit gezeigt. Sie konnte vor der Kurie nichts tun, nichts, was ihren Weg ändern würde. Sie würde als Hexe verurteilt. Die Götter planten es so. Es gab Muster, Entwürfe, Gründe, die sie nicht annähernd verstehen konnte. Die Götter wollten sie als Märtyrerin sehen. Sie wollten, dass sie starb.
    Berylina begriff die Bedeutung ihrer Pilgerreise. Sie hatte die Götter des Wandels umarmt. Sie hatte ihre

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