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Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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hörte. Ein Geschmack, den sie mochte, aber den sie auch fürchtete. Wie ein Kind, das Süßigkeiten stiehlt, wenn ein Elternteil sie verboten hat.
    Bevor Kella das seltsame Verhalten deuten konnte, schüttelte die andere Frau den Kopf und wandte sich dem Priester zu. »Pater Siritalanu?«, fragte sie, und dann schaute sie zu der Kräuterhexe. »Kann er mich hören?«
    »Ja. Sein Denkvorgang ist fast beendet. Er wird reagieren, wenn er bereit ist.«
    »Pater?«, fragte sie erneut. Der Priester nahm sich lange Zeit, bevor er sie ansah, und blinzelte sehr langsam. Dennoch waren seine Augen konzentriert, als er sie öffnete, und er schien die Frau zu erkennen.
    »Ranita?«
    »Ja, Pater.«
    Wieder eine neue Seltsamkeit. Fremde, die den Wald durchstreiften, die auf geheimnisvolle Art mit ihren Göttern kommunizierten und die auf mannigfaltige Namen antworteten.
    »Ranita, ich kam, um etwas über Kräuterkunde zu erfahren. Ich wollte wissen, was meine Berylina das Leben gekostet hat.«
    »Kräuter hatten nichts damit zu tun, Pater.« Die Stimme von Rani Händlerin klang fest, als erklärte sie einem Kind eine schwierige Wahrheit. »Sie dachten, sie wäre eine Hexe. Keine Kräuterhexe. Eine geheimnisvollere Art. Eine Zauberin.«
    »Ich musste es wissen. Ich musste sehen, was ich über Berylina erfahren konnte.«
    »Ich verstehe, Pater. Kommt nun mit mir. Wir werden zur Großen Lichtung zurückgehen.«
    »Zur Großen Lichtung!«, unterbrach Kella sie und erinnerte sich erneut, dass Tovin den Priester zu ihr geschickt hatte, dass Tovin diese Rani Händlerin kennen musste.
    »Ja.« Die Frau schob ihren Arm unter den des Priesters, half dem Mann hoch.
    »Dann seid Ihr bei den Gauklern?«
    »Was wisst Ihr über die Gaukler?« Die Frage wurde scharf gestellt, und Kella konnte den Besitzanspruch in ihren Worten nicht überhören.
    »Nichts, meine Liebe.« Kella zuckte bedacht die Achseln und zeigte mit einer Geste ihre leeren Hände, von der sie wusste, dass sie guten Willen bedeutete. »Nur dass sie eine Genehmigung vom König haben. Ich traf auf sie, als ich durch die Wälder ging. Ich habe mit ihrem Anführer gesprochen.«
    »Mit Tovin?«
    »Ist das sein Name? Der Junge.« Kella schüttelte leicht den Kopf, ließ von dem Mann ab und sah, wie sich Rani Händlerin entspannte. »Dann reist Ihr mit den Gauklern?«
    »Eigentlich nicht mit ihnen. Ich gehöre zu einer Gruppe von… Händlern. Wir kommen aus dem Norden. Wir kennen Tovin Gaukler aus Moren. Wir bleiben bei ihm auf der Lichtung.«
    Ein Mädchen mit vornehmer Haltung, mit dem Namen einer nordländischen Händlerin und einem Gildenamen, und einer Vertrautheit mit Gauklern. Mit einem vor Kummer fast wahnsinnigen Priester. Kella glaubte die Geschichte nicht so ohne weiteres. Dennoch zuckte sie die Achseln. »Euer Priester sollte jetzt wieder gehen können. Er wird müde sein, wenn Ihr zur Lichtung kommt. Lasst ihn die Nacht durchschlafen. Er wird ausgeruht aufwachen, und sein Geist wird friedvoller sein als vorher.«
    »Dafür danke ich Euch, gute Frau. Hat der Pater Euch für Eure Mühe entlohnt?«
    »Dazu hatte er keine Gelegenheit.« Selbst wenn er sie gehabt hätte, hätte Kella die Bezahlung abgelehnt.
    Die andere Frau griff in eine an ihrer Taille verborgene Tasche und nahm einige Kupfermünzen hervor. »Ich danke Euch. Es war gütig von Euch, seinen Schmerz zu lindern.«
    Kella nahm das Geld, ohne sich die Mühe zu machen zu bemerken, dass es den dreifachen Wert ihrer Kräuter hatte. »Ich helfe anderen gerne«, sagte sie mit demütiger Verbeugung. Sie trat vor und stützte den Mann. »Langsam, Pater. Atmet ein paar Mal tief durch.«
    Er sah sie mit arglosen Augen an, seine runden Wangen waren noch immer leicht gerötet. »Habe ich hier geschlafen?«
    »Nicht wirklich«, sagte Kella, während sie ihn zur Tür führte. »Nun kommt. Rani Händlerin ist gekommen, um Euch zur Großen Lichtung zurückzubringen.«
    »Zur Lichtung? Nun gut.« Der Priester war noch immer vom Frieden des Krautes umhüllt.
    »Ich danke Euch«, sagte Rani Händlerin, während sie an die Seite des Mannes trat.
    »Gerne.« Kella nickte und vollführte eine verabschiedende Geste. Erst als die beiden Nordländer den Rand des Waldes erreicht hatten, rief Kella aus: »Rani Händlerin!« Die Frau blieb stehen. »Wenn Ihr zur Lichtung zurückkehrt, grüßt Tovin Gaukler von mir. Sagt ihm, dass Kella die schwarze Weide braut, die er mag.«
    »Die schwarze Weide?« Ihre Stimme klang verwirrt.
    »Er wird es

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