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Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin

Titel: Die Gilden von Morenia 05 - Die Meisterschaft der Glasmalerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mindy L. Klasky
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eher verschwiegen als geheim. Ihre Existenz war in ganz Riadelle bekannt. Rani hatte sich von Hal verabschiedet, um durchs Händlerviertel der Stadt zu laufen und eine Reihe vorsichtiger Fragen zu stellen. Sie wurde zunächst auf einen Händler hingewiesen, und dann auf einen anderen und schließlich wies eine freundliche Seele sie zur Blue Rose Tavern, zu der Besitzerin, deren Name Zama war. Sie war nur allzu leicht zu finden gewesen – nimm die zweite Straße vom Marktplatz aus und betritt das erste Gasthaus hinter dem Apotheker.
    Tatsächlich hatte es sich als leichter erwiesen, den Hexensabbat auszumachen, als Hals Gefolgsleuten zu entkommen. Puladarati und Farso hatten für eine sofortige Rückkehr zur Großen Lichtung plädiert, in den Schutz von Hals dürftigen Truppen, nun wo sein Name in Sarmonia bekannt war. Letztendlich hatte Hal Erschöpfung vorgetäuscht und darauf bestanden, dass sie die Nacht in einem Gasthaus in der Stadt verbrachten. Er hatte gesagt, er würde ein Nickerchen machen, in der Hoffnung, dass er später am Abend neue Pläne schmieden könnte. Es war ihm und Rani nur unter Schwierigkeiten gelungen, sich die Dienstbotentreppe hinabzuschleichen und Farsos unruhigem Kontrollgang durch den Schankraum zu entgehen.
    Nachdem sie das Blue Rose betreten hatten, wurden Hal und Rani wie alle anderen Gäste behandelt. Zama hatte sie persönlich bedient, hatte stolz Teller mit Nierenpastete aufgetischt. Das Gasthaus war sauber, der Boden mit frischen Binsen bestreut, die Tische geschrubbt. Ein kleines Feuer brannte im Kamin – warm genug, um die Herbstkälte zu vertreiben, aber nicht so warm, dass es in dem Raum unbehaglich gewesen wäre. Und so aßen und tranken sie und warteten darauf, dass sich der Hexensabbat versammeln würde.
    Hexenkonvent. Feuer, das brennt. Für den Moment.
    Hal schüttelte den Kopf. Die plappernden Worte waren nun beständig da, ein unaufhörliches Murmeln, das ihn ablenkte, wenn er ihm auch nur halbwegs eine Chance einräumte. Er durfte keine Unaufmerksamkeit riskieren, nicht jetzt, da Zama gerade hinter ihrem langen Holztresen hervorkam. »Gute Dame. Guter Herr«, sagte sie, wischte sich ihre aufgesprungenen Hände an der Schürze ab und nickte mit ihrem Kopf, um eine Verbeugung anzudeuten. »Darf ich Euch heute Abend noch etwas bringen?«
    Hal spürte ihre Erwartung, ihren Wunsch, die Tür hinter ihnen zu schließen. Er schluckte seine Nervosität hinunter und brachte ein heiteres Lächeln hervor. »Nein, gute Frau. Meine Begleiterin und ich, wir werden einfach noch eine Weile länger am Feuer sitzen bleiben.«
    Die Frau war es eindeutig gewohnt, ihren Willen durchzusetzen, selbst bei schwierigen Gästen. »Das würde ich Euch gerne gewähren, aber heute Abend wird das nicht möglich sein. Ich werde Euch eine Pastete schenken, eine schöne Fleischpastete, die Ihr mit in die Nacht nehmen könnt. Aber ich muss die Tür hinter Euch beiden abschließen.«
    »Die Tür abschließen?« Rani lachte, als verstünde sie es nicht. »Aber Ihr habt noch neue Gäste, die gerade erst eingetroffen sind!«
    Zama schaute auf, als ein halbes Dutzend Frauen ihre Umhänge ablegte. Sie nickte den Neuankömmlingen zum Gruß zu, war aber nicht umzustimmen. »Ja. Das sind meine Schwestern. Wir haben einige Familienangelegenheiten zu besprechen.«
    Hal betrachtete die Ansammlung von Frauen. Eine war größer als er, mit breiten Schultern und einem hüftlangen Zopf glänzenden, blonden Haars. Eine andere war so klein, dass sie ein Kind hätte sein können, eine dunkelhaarige Frau mit dunkler Haut, die ihm kaum bis zum Bauch reichte. »Eure Familie ist sehr gemischt.«
    »Eher sehr verschlossen. Also geht. Wir haben nicht viel Zeit, und wir haben bezüglich unserer armen, betagten Eltern viel zu besprechen.« Die Tür öffnete sich, und vier weitere Frauen traten ein.
    Rani senkte ihre Stimme, so dass sich Zama näher herabbeugen musste. »Wir haben eine Nachricht über eine Eurer Schwestern. Wir kommen aus dem Wald. Von Kella.«
    Zamas Blick zuckte zur Tür, zu einem halben Dutzend Neuankömmlingen, und ihr Gesicht verlor einen Teil seiner geschäftsmäßigen guten Laune. »Kella hat sich uns schon seit mehr Monden nicht mehr angeschlossen, als ich mich erinnern kann.«
    »Ja«, stimmte Rani ihr zu. »Sie hat mit Angst von Euch gesprochen.«
    »Was wisst Ihr über Kella?«
    »Sie benutzt das Wissen Eurer Familie. Sie führt Handlungen aus, die Euch alle direkt betreffen werden. Sie macht Euch

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