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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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mittendrin ein schmales Druckschott, richtig museumsreif, mit einem Handrad in der Mitte.
    »Das ist der Eingang zu eurem Versteck?«, staunte Urs. Dafür sah es allerdings beeindruckend aus.
    Ariana trat in den Schrank und drehte an dem Rad. Ohne einen Laut schwang das Schott auf. »Komm«, sagte sie. »Wir müssen die Schranktür von innen zuziehen.«
    Das war ja unglaublich. Hinter dem Schott begann ein schmaler, gemauerter Gang, von einer mageren Röhre so schwach erleuchtet, dass nicht zu erkennen war, wohin er führte. »Du willst mir nicht im Ernst erzählen, dass ihr das hier alles selber gebaut habt?«, fragte Urs verblüfft.
    Ariana schloss den Schrank und anschließend das Schott von innen und grinste ihn dann frech an. »Klar. Sogar die Ziegel haben wir selber gebacken.« Im nächsten Moment lachte sie hell auf. »Nein, Quatsch, das war alles schon da. Wir haben es bloß entdeckt. Das Einzige, was wir hier gemacht haben, war, eine Beleuchtung zu installieren.«
    »Entdeckt? Was heißt entdeckt? Wie kann man so was entdecken?«
    Sie bedeutete ihm vorauszugehen. »Der Gang führt in die so genannte alte Station , die Unterkunft, in der die Leute der ersten großen Marsexpedition gelebt haben.«
    Urs fiel die Kinnlade runter. »Diese Treibstofftanks, die die im Boden vergraben haben? Die gibt es noch?«
    »Du hast schon davon gehört?«
    »Schon davon gehört? Du bist gut. Ich habe eine Schularbeit darüber schreiben müssen.«
    Es war … galaktisch. Der Gang machte zwei Kurven bis zu einem zweiten Schott und dann betraten sie tatsächlich die alte Station , die legendäre erste Behausung auf dem Mars. Urs hatte natürlich Bilder davon gesehen – wer hatte das nicht?–, aber wirklich und wahrhaftig in ihr herumzulaufen, das war schon etwas anderes. Da, der schmale Mittelgang. Auf den Fotos hingen hier alte Raumanzüge. Die Haken waren noch zu sehen. Links und rechts ging es in Räume unterschiedlichster Größe. Die alten Stühle! Und die Wände alle nach außen gewölbt, aus geriffeltem, blankem Stahl, und der Boden aus kunststoffbeschichtetem Lochblech …
    »Ich wusste nicht, dass es die Station noch gibt«, sagte er verblüfft. »Uns hat man erzählt, sie sei abgebaut worden, als man die eigentliche Siedlung errichtet hat.«
    Ariana nickte. »Ja, das hat man uns auch erzählt. Aber du siehst ja, dass es nicht stimmt.«
    Aus einem der Nebenräume waren helle Stimmen zu hören, dann tauchten Elinn und Ronny auf. »Hi«, sagte Elinn und Ronny rief aufgereget: »Sie hat was entdeckt! Was Irres!«
    Van Leer lächelte dünn. »Als das Shuttle gelandet ist, mit dem ich gekommen bin«, sagte er leise, »wurde einer der Rover, die die Passagiere und die Ladung abholten, von Ronny gefahren. Das habe ich doch richtig beobachtet?«
    Worauf wollte er jetzt wieder hinaus? »Ja«, nickte Carl. »Er fährt meistens mit raus, wenn ein Shuttle landet.«
    »Weißt du zufällig, wie alt Ronny war, als er das erste Mal geholfen hat, um ein Orbitalshuttle zu entladen?«
    Carl spürte den Impuls, einfach aufzustehen und zu gehen. Was musste er sich hier verhören lassen? »Zehn, glaube ich.« Das stimmte nur halb. Schon mit acht war Ronny mit hinausgefahren, aber eben nicht alleine.
    »Hattest du jemals das Gefühl, dass Ronny zu jung dafür ist?«
    »Zu jung?«
    »Auf der Erde dürfte er höchstens ein Fahrrad fahren. Kein Lastenfahrzeug, von Flugzeugen ganz zu schweigen.«
    »Wir sind aber nicht auf der Erde«, erwiderte Carl sofort und hätte sich im selben Moment die Zunge abbeißen können.
    »Stimmt.« Van Leer kritzelte ein paar Zeilen auf seinen Block. »Ist mir auch schon aufgefallen. Hier auf dem Mars akzeptiert man es, dass ein Zehnjähriger tonnenschwere Rover fährt und Güter transportiert, die Millionen wert sind. Weil man ihn kennt und weiß, was er draufhat. Und natürlich, weil man jede helfende Hand brauchen kann.« Der Journalist musterte Carl. »Und da hältst du es für von vornherein ausgeschlossen, dass man dich auf eine Expedition mitnehmen würde?«
    Carl hatte das Gefühl, in die Ecke manövriert worden zu sein. »Gut, vielleicht haben Sie Recht. So habe ich mir das noch nie überlegt.«
    »Offensichtlich.« Er legte seinen Block beiseite, rieb sich das Kinn und sah Carl nachdenklich an. »Könnte es sein, dass du dir etwas vormachst mit diesem ›Ich will Planetenforscher werden, wenn ich mal groß bin‹?«
    Carl schüttelte den Kopf. »Davon träume ich schon, seit ich denken kann.«
    »Mag

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