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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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zunächst mal schon viel zu kalt hier gewesen, ganz davon abgesehen, dass der Raum reichlich unheimlich war.
    Weiter hinten gab es weniger Regale, dafür drängten sich dort Maschinen aller Art, eingestaubt, zugedeckt und düster.
    Vor einem alten, unansehnlichen Wandschrank blieb Ariana stehen. »Die Kombination lautet 2-0-5-5«, sagte sie und tippte die Zahlen auf der sauber glänzenden Tastatur des Schlosses ein.
    »Das Jahr, in dem die Marssiedlung gegründet wurde«, erkannte Urs.
    »Genau.« Sie lächelte. »Und dort gehen wir jetzt hin.«
    »Wohin?«
    »In die allererste Marssiedlung«, erklärte Ariana rätselhaft und öffnete die Schranktür weit.

7
    Was wird die Zukunft bringen?
    »Das sagst du immer«, meinte Van Leer, als es um Carls Zukunftspläne ging. »Dass du Planetenforscher werden willst.« Carl nickte. Das war endlich vertrautes Terrain. »Ich finde es blöd, bloß wegen der Umstände meiner Geburt berühmt zu sein. Dafür kann ich schließlich nichts. Wennschon, dann möchte ich für etwas berühmt sein, das ich selber geleistet habe, am liebsten –«
    Van Leer setzte wieder dieses unangenehme, schlaue Lächeln auf und unterbrach: »Entschuldige, Carl, aber das ist jetzt so eine Antwort, die ich fast wortwörtlich aus mindestens drei Dutzend Interviews kenne. Das brauchen wir nicht noch einmal abzuspulen, okay?«
    Carl stutzte. Er hatte keine Ahnung, worauf Van Leer hinaus wollte. »Okay«, sagte er.
    »Du willst also später Planetenforscher werden, richtig?«
    »Ja.«
    »Davon merkt man bloß nichts.«
    Carl blinzelte verwirrt. »Wovon?«
    »Du sagst das zwar. Aber du tust nichts, was in diese Richtung geht.«
    War der Mann ein bisschen blöd oder was?
    »Was sollte ich denn tun? Ich bin doch noch in der Ausbildung. Erst muss ich den Schulabschluss haben, dann muss ich etwas Geeignetes studieren und dann …«
    »Deine Schwester Elinn denkt nicht so kompliziert. Sie forscht jetzt schon.«
    »Elinn?«
    Van Leer blätterte in seinem Block zurück. »Ich habe neulich mit Professor Caphurna gesprochen und er hat mir erzählt, dass Elinn ihn ziemlich in Verlegenheit gebracht hat.« Er fand die entsprechende Stelle in den Notizen. »Der Professor war der Auffassung, dass die Muster auf den Steinen, die deine Schwester Artefakte nennt, durch Zufall entstanden sind. Doch Elinn hat ihn offenbar vor ein paar Tagen aufgesucht und ihm mithilfe von rotem und weißem Sand und einem Plastikbecher vorgeführt, dass beim zufälligen Mischen zwar Muster entstehen können, aber nicht die Art von Mustern, wie man sie auf den Artefakten findet.« Der Journalist grinste. »Ich glaube, sie hat ihn damit gehörig beeindruckt.«
    Carl verzog das Gesicht. Er kannte das Experiment, das sich Elinn ausgedacht hatte. »Das ist ja wohl etwas anderes.«
    »Inwiefern?«
    »Ich will auf fremde Planeten gehen und sie erkunden. Da wird man mich erst mitnehmen, wenn ich studiert habe.«
    Van Leer hob die Augenbrauen. »Carl – du bist bereits auf einem fremden Planeten. Und wenn mich nicht alles täuscht, gibt es hier noch jede Menge zu erkunden.«
    Carl atmete überrascht ein. Was sollten diese Sticheleien? Er hätte gern etwas erwidert, aber ihm fiel kein kluger Spruch ein.
    »Ich habe dich beobachtet, Carl. Und ich habe nicht den Eindruck, dass du dich besonders für den Mars interessierst.« Er zeigte zur Decke, ungefähr in Richtung der Oberen Station. »Gestern bist du im Schulungsraum gesessen, während draußen Vorbereitungen für die nächste Expedition im Gange waren. Aber dich hat das nicht sonderlich interessiert. Die erste Expedition seit über acht Jahren! Wenn wirklich ein Planetenforscher in dir steckt, hätte das Thema Nummer eins sein müssen, oder?«
    Carl fühlte sich auf einmal in die Enge getrieben und fragte sich, warum eigentlich. Er war diesem Mann doch keine Rechenschaft schuldig!
    »Vielleicht interessiert es mich ja nicht, weil ich nicht dabei sein kann?«, gab er zurück, heftiger als beabsichtigt.
    » Würdest du denn gerne dabei sein?«
    »Klar. Aber man würde mich nicht mitnehmen.«
    »Bist du sicher? Hast du schon mal gefragt?«
    Carl sah den Journalisten finster an. »Das muss ich nicht. Das weiß ich auch so. Wir dürfen ja nicht mal in die Nähe der blauen Türme, obwohl wir sie entdeckt haben.«
    »Hast du nun gefragt oder nicht?«
    So ein blöder Kerl! Carl rieb sich den Arm. »Nein«, gab er schließlich zu.
    Die Rückwand des Schranks fehlte. Man sah die blanke Ziegelmauer. Und

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