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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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die Störungen klein und selten, aber sie sind bald häufiger aufgetreten und wurden immer stärker. Vor einem halben Jahr hat AI-20 Mister Glenkow informiert, und vor vier Monaten hat man angefangen nach der Ursache zu suchen. Ich habe die Daten genau verglichen. Es hat mehr Störungen gegeben als Artefakte, aber ab hier ist es jedes Mal, wenn mich das Leuchten zu einem Artefakt geführt hat, auch zu einem Spannungsabfall in der Leitung gekommen.«
    Irgendwann im Verlauf der Diskussion, die darauf folgte, hatte Ronny das Gefühl, dass sie sich im Kreis drehten. Dass es einen Zusammenhang zwischen den Artefakten und der Stromversorgung der Siedlung gab, war offensichtlich. Aber was hieß das? Sie hatten schlicht keine Ahnung. Nur wollte das keiner zugeben.
    »Die Marsianer«, sagte Carl und korrigierte sich gleich darauf, »oder wer auch immer … Auf alle Fälle will jemand mit uns Kontakt aufnehmen. Deshalb die neuesten Artefakte mit den Namen. Wir haben es vielleicht mit einer Lebensform zu tun, die erst lernen musste, dass unsere Namen für uns besonders wichtig sind, wer weiß?«
    Nicken reihum. Sie saßen auf den alten, unbequemen Stühlen aus hartem Plastik, die mit dem Lochblech des Bodens verschraubt waren. Die Belüftung machte ein Geräusch, das wie Keuchen klang. Sie waren alle daran gewöhnt, nur Urs nicht, der sich immer wieder nervös umsah. »Und sie zapfen die Energie der Siedlung an, um größere Artefakte erzeugen zu können«, überlegte Carl weiter. »Die Frage ist, wie sie das machen.«
    Ronny sah auf. Das war endlich mal ein Thema, zu dem er etwas sagen konnte! »Mister Glenkow installiert gerade Messgeräte entlang der Leitung, um die Störquelle zu finden. Ich habe ihm gestern geholfen einen Spezialbohrer an seinen Rover zu montieren.«
    »Vielleicht sollten wir versuchen uns da zu beteiligen. Auf diese Weise wären wir auf dem Laufenden«, meinte Carl und sah Ronny an. »Du zum Beispiel könntest ihn begleiten. Das hast du ja schon öfter gemacht.«
    »Oder ich«, schlug Urs vor. Er hob die Hände, als ihn alle überrascht ansahen. »Wir haben uns ein bisschen angefreundet. Ich glaube, wenn ich ihn frage, nimmt er mich ohne weiteres mit.«
    Carl nickte. »Gut. Dann mach das!« Ronny hatte den Eindruck, dass er sich dazu zwingen musste. Man hatte immer noch das Gefühl, Carl wäre es am liebsten gewesen, Urs hätte sich in Luft aufgelöst.
    »Und wir anderen«, fuhr er fort, »sollten öfter rausgehen. Elinn, du vor allem, weil du bisher praktisch alle Artefakte gefunden hast. Aber wer weiß, vielleicht hat sich das inzwischen geändert. Ich denke, am besten geht jeder von uns so oft wie möglich nach draußen. In der Siedlung können sie uns jedenfalls nicht erreichen; das steht fest.«
    »Was ist mit Professor Caphurna?«, fragte Ariana. »Sollten wir den nicht einweihen?«
    »Und ihm was sagen? Dass wir marsianische Artefakte gefunden haben, auf denen unsere Namen stehen?« Carl schüttelte den Kopf. »Dann denkt er, dass wir ihm einen Streich spielen wollen, jede Wette.«
    »Aber wenn es nun mal so ist?«
    »Wenn die Marsianer Kontakt mit Professor Caphurna aufnehmen wollen, dann sollen sie ihm auch ein Artefakt hinlegen«, meinte Carl. »Gelegenheit genug haben sie ja. Schließlich lässt er eine ganze Ladung Roboter da draußen rumtuckern, die jeden einzelnen Stein umdrehen und nachschauen, ob er glitzert.«
    Ronny lachte glucksend auf. »Die sehen übrigens total doof aus«, platzte es aus ihm heraus. »Ich hab die neulich gesehen, wie sie den Nordhang abgesucht haben. Wie Küchenmaschinen auf Beinen.«
    Sie sahen ihn wieder alle nur an mit diesem Blick, als wunderten sie sich, dass er sprechen konnte. Schon seltsam, irgendwie begriffen sie seine Witze nie. Bis auf Elinn, manchmal jedenfalls.
    »Im Gegenteil«, sagte Carl, »wir sollten besser nur durch unsere eigene Schleuse rausgehen. Sodass keine Logeinträge entstehen.«
    »Ihr habt eine eigene Schleuse?«, wunderte sich Urs.
    Ariana erklärte es ihm. »Am anderen Ende der alten Station. Wir nennen sie Südschleuse. Bei der muss man noch alles von Hand machen, Türen verriegeln, Luftpumpen ein- und ausschalten und so weiter.«
    »Aber sie hat keinen Scanner«, erriet Urs.
    »Genau. So was war damals überflüssig.« Die erste Gruppe, die in dieser Station längere Zeit auf dem Mars gelebt hatte, hatte nur aus vier Männern und vier Frauen bestanden.
    Elinn räusperte sich. »Ich finde das unnötig, Carl.«
    »Genau!« Ronny

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