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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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es so war. Dass er Recht hatte mit dem, was er sagte.
    »Aber es ist doch gefährlich«, sagte sie trotzdem.
    »Nicht gefährlicher als alles, was wir sonst so tun. Weitaus ungefährlicher als ein Raumflug, beispielsweise. Objektiv gesehen ist das Risiko sogar ziemlich gering. Die Rover sind erprobte, zuverlässige Fahrzeuge und der größte Teil der Fahrt wird sich innerhalb des Aktionsradius der Flugboote abspielen. Die hatten wir damals zu Zeiten der Cydonia-Expedition noch nicht, und das ist ein entscheidender Unterschied. Im Notfall, zum Beispiel, wenn es notwendig wäre, medizinische Hilfe zu bringen, können wir die Expedition zu jedem Zeitpunkt erreichen. Es wäre ein bisschen umständlich, das betreffende Flugboot zurückzubringen – das andere müsste Treibstoff heranschaffen und so weiter –, aber es ginge. Und solange die Raumschiffe noch in der Umlaufbahn sind, kann im äußersten Notfall das Shuttle landen; jeder Punkt der Marsoberfläche ist damit innerhalb einer Stunde erreichbar.« War es das, worum es ging? Nein. Etwas anderes war viel entscheidender und es war wichtig, es auszusprechen, sie daran zu erinnern. »Ihr Sohn, Mrs Faggan, ist ein kluger Junge und er hat immer wunderbar auf seine kleine Schwester aufgepasst, solange es nötig war. Erinnern Sie sich? Wenige Geschwister kommen so gut miteinander aus, und das verdanken die beiden dem Mars. Es sind Marskinder, Mrs Faggan. Sie kommen auf diesem Planeten zurecht, besser als wir alle. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    Sie sagte nichts. Ihre Hände hielten das feuchte Taschentuch umfangen und ihr Blick ging ins Leere. DeJones wartete.
    Noch nie waren Carl Minuten so endlos vorgekommen. Cory MacGee war gegangen und seither saßen Elinn und er auf dem Sofa. Seine Schwester hatte sich an ihn geschmiegt, was sie seit Jahren nicht mehr getan hatte, und so warteten sie in dem großen, stillen Raum.
    Endlich hörte man die Küchentür und dann kamen sie herein, Mutter und Doktor DeJones. Mutter hatte geweint, hatte rot geränderte Augen und ein verquollenes Gesicht, aber sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
    »Also, Carl«, sagte sie mit beinahe heiterer Stimme, »ich habe es mir überlegt. Wenn du unbedingt möchtest, dann geh mit.«
    Carl war unbehaglich zu Mute. Er hätte gern gewusst, was sich in der Küche abgespielt hatte. »Ehrlich?«, fragte er.
    Mutter nickte, versuchte ein Lächeln, aber das sah eher so aus, als schlucke sie einen schmerzhaft großen Kloß die Kehle hinunter. »Du musst eben versprechen wiederzukommen, wohlbehalten und in einem Stück.«
    Das klang so zittrig, so entsetzlich tapfer, dass Carl auf einmal gar nicht mehr so unbedingt auf diese Expedition mitwollte. Aber da war Doktor DeJones, der einen Schritt hinter Mutter stand und ihm einen mahnenden Blick zuwarf. Sag jetzt nichts! , bedeutete dieser Blick. Geh einfach!
    Also nickte Carl. »Versprochen.«

10
    Die Entscheidung fällt
    Ronny war schwer beeindruckt, als Carl am nächsten Morgen erzählte, dass er mitging auf die Expedition von Doktor Spencer.
    Galaktisch! Eines Tages würde er das auch machen. Am besten als Fahrer. Er würde seinen Rover noch in die wildesten und entlegensten Gebiete steuern, über Schluchten und Felshänge hinweg …
    »Vier Wochen zusammen mit vier anderen Leuten in so einem Ding hausen?« Ariana war sichtlich angewidert. »Nein, danke. Da weiß ich Angenehmeres.«
    Wie auf Kommando schauten alle aus den Fenstern, hinab auf den Vorplatz, wo mitten auf dem rostroten, zerfurchten Boden die beiden Expeditionsfahrzeuge bereitstanden. So umgerüstet wirkten die Rover völlig ungewohnt. Die Steuerkanzel ging nun in eine Kabine über, die nach allen Seiten weit über die Räder hinausragte. Damit sahen die Fahrzeuge groß und schwerfällig aus, fast wie stählerne Schildkröten. Niemand wäre auf die Idee gekommen, damit um die Wette zu fahren.
    »Da muss man durch. Aber das ist eine Chance, die so schnell nicht wieder kommt. Und wenn man Planetenforscher werden will, so wie ich«, erklärte Carl auf die Art, die Ronny manchmal nicht an ihm leiden konnte, »dann kann man nicht früh genug anfangen.«
    Das leuchtete Ronny allerdings ein. »So wie ich Pilot werden will und auch schon früh angefangen habe am Simulator zu üben!«, rief er.
    »Genau«, nickte Carl ihm zu. Es schien fast so etwas wie Anerkennung in seinem Blick zu liegen.
    Ariana runzelte die Stirn, sodass sich die für sie typische Falte rechts der Nasenwurzel

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