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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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etwas aus.
    »Stimmt«, fiel Ariana ein, »im Mondobservatorium soll es vor ein paar Jahren eine Mäuseplage gegeben haben.«
    Urs nickte. »Sie mussten schließlich alle Leute in Raumanzüge stecken und die Schleusen öffnen, damit das Vakuum die Mäuse tötete.«
    »Wie grausam«, meinte Elinn bedrückt.
    Ariana runzelte die Stirn. »Das ginge hier gar nicht, wegen der Gärten und der Fischzucht und so weiter.«
    Dann starrten sie wieder auf das rätselhafte Artefakt und hatten alle das Gefühl, mit ihren Gedanken in einer Sackgasse gelandet zu sein.
    Jurij Glenkow war am Montag zu den Messstationen entlang der Südleitung hinausgefahren und hatte versucht zwischen den Messpunkten 600 und 700 irgendeine Erklärung für den Spannungsabfall zu finden. Doch Fehlanzeige, er hatte wie schon während der vorangegangenen Woche nicht einmal die Leitung ausmachen können.
    Heute war es höchste Zeit, sich endlich auch wieder um den Nordreaktor zu kümmern. Ein großer Systemcheck war fällig, ein Vorgang, der ihn den ganzen Tag über in Anspruch nahm; außerdem musste ein Injektor ausgewechselt werden. Angesichts der rätselhaften Vorgänge um den Südreaktor war es umso wichtiger, den anderen Reaktor tadellos in Ordnung zu wissen, also widmete sich der Fusionstechniker dieser Aufgabe mit besonderer Konzentration.
    Trotzdem wurde er rechtzeitig vor Sonnenuntergang fertig und so fuhr er noch einmal zu dem fraglichen Abschnitt der Südleitung und suchte diesmal die weitere Umgebung nach Peilsignalen ab. Wieder erfolglos. Es war, als gäbe es das Kabel überhaupt nicht!
    Am späten Nachmittag fiel Dr. DeJones ein, dass an diesem Abend wieder die Reihe an ihm war, zu kochen – um genau zu sein, er ließ sich neuerdings von der KI daran erinnern –, außerdem fiel ihm ein, dass der Kühlschrank am Morgen auffallend leer gewesen war. Also schloss er die Medizinische Station etwas früher und ging in die »Markthalle«.
    Das war die völlig übertriebene Bezeichnung für einen kleinen, ungeheizten Raum neben der Gemeinschaftsküche, in dem Lebensmittel ausgelegt waren, aus denen sich die Siedler versorgen konnten. Zurzeit war die Auswahl enorm und die Qual der Wahl entsprechend groß. Vielleicht sollte er auch mal eines der neuen Rezepte ausprobieren, die Mrs Pigrato in so erstaunlicher Zahl entwickelte? Auf der Mitteilungstafel waren etliche davon ausgehängt, mitsamt Vermerk, wo man sie in der allgemeinen Datenbank fand. Sie lasen sich alle lecker, aber schwierig. Bis auf eines, eine neue Variante einer Tomatensoße, die gut zu Spagetti passte. Was brauchte man dazu? Zwiebeln, Knoblauch, eine kleine Zucchini, Tomaten natürlich … DeJones griff nach einem Korb und begann die angegebene Anzahl von Tomaten aus der Schütte zu nehmen.
    Als er sich wieder zur Tafel umdrehte, um sich hinsichtlich der weiteren Zutaten noch einmal zu vergewissern, wäre ihm der Korb um ein Haar aus der Hand gefallen.
    »Was machen Sie denn hier?«, entfuhr es ihm im Tonfall höchster Verblüffung, als er Cory MacGee vor sich stehen sah.
    Sie war es, ohne Zweifel. Und sie hob mit einem vorsichtigen Lächeln die Schultern. »Etwas zu essen holen«, sagte sie spitzbübisch. »Genau wie Sie.«
    »Aber …« DeJones hielt inne. War etwas gewesen mit der ALDRIN? Nein, das Schiff war planmäßig aus dem Orbit gestartet. »Ich dachte, Sie seien längst unterwegs zur Erde.«
    Cory MacGee holte tief Luft und stieß sie seufzend wieder aus. »Ja. So war das auch geplant. Es war … na ja, ein ziemlicher Aufwand, so kurzfristig alles noch einmal umzustoßen. Hat mich den ganzen Sonntagabend gekostet.«
    DeJones nickte verstehend. »Ich habe geglaubt, Sie packen.«
    »Nein.« Sie lachte auf. »Gut, dass ich es noch nicht gemacht hatte. Hat mir viel Arbeit erspart.«
    »Sie haben sich entschlossen zu bleiben.«
    »Ja. Ich will doch noch mehr vom Mars sehen. Ich habe mir gesagt, wenn ich jetzt zurückfliege, komme ich wahrscheinlich nie wieder im Leben hierher.«
    »Verstehe.« DeJones musste sich räuspern. »Sagen Sie, trage ich womöglich eine gewisse Mitschuld an diesem Sinneswandel?«
    Sie lächelte. »Ja«, sagte sie, »Sie tragen eine gewisse Mitschuld.«
    Sie sagte es in einer Art, die ihm warm ums Herz werden ließ, wenn er auch nicht so recht begriff, warum eigentlich.

17
    Man geht den Dingen auf den Grund
    Am Mittwochmorgen bekam Jurij Glenkow noch beim Frühstück einen Anruf von Roger Knight. »Wir haben eine Antwort von Shinrai Industries . Von den

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