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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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mit Energie versorgen, das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass wir nicht wissen, was los ist. Das kann so nicht bleiben.«
    »Ach so«, sagte Ronny. Er verstand nicht ganz, was daran so schlimm war, aber wenn Mister Glenkow es sagte, würde es schon stimmen.
    Er musterte den Rover, der sich über ihnen erhob. Wenn Leute frisch von der Erde auf den Mars kamen, erschraken sie immer erst einmal, wie riesig diese Fahrzeuge waren, mit ihren gewaltigen Drahtreifen und der gläsernen Steuerkanzel vorne.
    »Wie riesige Insekten, bloß auf Rädern«, sagten viele. Manchen fiel dann ein, dass er und Elinn und Carl und Ariana auf dem Mars aufgewachsen waren, und fragten: »Wisst ihr überhaupt, was Insekten sind?«
    Die hielten einen echt für blöd. Klar wusste er, was Insekten waren. In den Treibhäusern wimmelte es davon. Bienen, Ameisen, alle möglichen Käfer und Mücken und so weiter. Manche Insekten waren notwendig, damit das Ökosystem der Siedlung funktionierte, andere hätte man lieber nicht auf dem Mars gehabt, aber sie waren eben versehentlich irgendwie eingeschleppt worden.
    Mrs Dumelle, die die Oberaufsicht über die Gärten unter den Plastikkuppeln führte, hatte ihnen einmal erzählt, dass sie in der Marssiedlung mehr Insekten zu Gesicht bekamen als der normale Bewohner einer Stadt auf der Erde.
    »Okay«, sagte Glenkow schließlich. Er rüttelte noch ein bisschen an der Befestigung, schien aber zufrieden zu sein. »Gehen wir rein und probieren wir es aus.«
    An der Seite des Rovers war eine Schleuse, in die immer genau eine Person hineinpasste. Drinnen gab es atembare Luft, sodass sie ihre Helme abnehmen konnten.
    Der bärtige Russe begann an dem Messgerät zu hantieren, das am Steuerpult befestigt war.
    Auf Ronnys Nachfragen erklärte er bereitwillig, was er vorhatte: »Es ist ziemlich schwer, eine Störung in einer Leitung zu finden, wenn sie unregelmäßig auftritt.«
    Er nickte zu seinem Datenpad hinüber, auf dessen Schirm eine Liste der Spannungsabfälle stand, mit Datum, Uhrzeit und der Höhe des Abfalls. Es war deutlich zu erkennen, dass jedes Mal mehr Energie verschwand. »Siehst du? Es gibt kein Muster. Man weiß nie, wann die nächste Störung auftritt. Und wir können auch nicht die ganze Leitung ausgraben, nur um sie zu kontrollieren. Die ist über zwei Kilometer lang.«
    Ronny bemerkte, wie drei Gestalten in Raumanzügen aus der Hauptschleuse traten. Sie winkten herüber, aber die Helme spiegelten, sodass nicht zu erkennen war, wer in den Anzügen steckte. Er winkte trotzdem zurück.
    »Ah, jetzt regt sich etwas«, rief Glenkow, immer noch mit seinem Apparat beschäftigt. »Das sieht gut aus.« Er warf den Motor an, ließ den Rover behutsam ein Stück vorwärts rollen.
    Auf einmal veränderte sich das bunte Muster auf dem Messschirm.
    »Siehst du? Das ist das Stromkabel, das vom Modul 2 zur Beleuchtungsanlage führt. Es liegt einen Meter unter der Oberfläche, genauso tief wie die Leitungen zu den Reaktoren. Und wenn wir es beschädigen sollten, ist es nicht so schlimm. Wir können also mal probieren, ob das Ding funktioniert.« Glenkow tätschelte den Kasten vor sich. »Das haben die Messingenieure gebastelt. Die Antenne sendet Signale in den Boden, die von elektrischen Leitungen aufgefangen und zurückgeworfen werden. Und an denen orientiert sich der Bohrer.«
    Er drückte auf einen Knopf und Ronny vernahm ein schrilles Sirren, das irgendwo unter seinen Füßen entstand. Im nächsten Moment veränderte sich das Geräusch: Stahl fraß sich in Stein.
    Die drei Gestalten draußen machten sich an dem Sammelsurium zu schaffen, das seit ewigen Zeiten zwischen den beiden äußeren Modulen lagerte und, in Plastikfolie verpackt, vor sich hin staubte. Sie manövrierten mit einem Rover umher, spannten Seile, zerrten Dinge hierhin und dahin und zogen schließlich etwas heraus, das aussah wie ein Tank. Es schien außerdem schwer zu sein, zumindest hinterließ es tiefe Schleifspuren im Boden.
    »Und wozu soll das gut sein?«, fragte Ronny. »Wollen Sie die Leitung anbohren?«
    »Nein, eben gerade nicht«, erklärte der Fusionstechniker. »Wenn alles richtig funktioniert, bleibt der Bohrkopf dicht vor dem Kabel stehen und bläst es mit Pressluft vollends frei. So wie jetzt, hörst du?«
    Das Bohrgeräusch wurde leiser und man hörte ein durchdringendes Zischen.
    »Und an die freigelegte Leitung kann ich dann ein Messgerät anschließen, das die ganze Zeit den Durchfluss misst und an das

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