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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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erforschen. Beim besten Willen nicht.«
    Ariana stieß einen unwilligen Laut aus, packte ihre Gabel und stach damit auf das Essen ein. »Jedenfalls bleibe ich hier«, erklärte sie kauend.
    Vater musterte sie. Sie hielt dem Blick stand.
    »Ist es wegen Urs?«, fragte er schließlich.
    »Wieso?« Ariana hob die Augenbrauen. »Was hat Urs damit zu tun?«
    »Das frage ich mich eben. Ich frage mich, ob dein Entschluss, nun doch auf dem Mars zu bleiben, etwas damit zu tun haben könnte, dass seit neuestem der gut aussehende Sohn unseres geschätzten Erdstatthalters hier lebt.«
    »Quatsch.«
    »Wenn du morgen erfahren solltest, dass Urs mit der ALDRIN wieder zur Erde zurückfliegt, wäre dir das also völlig egal? Das würde an deinem Entschluss nichts ändern?«
    Ariana schob den nächsten Bissen nach und kaute heftig, um nicht antworten zu müssen.
    »Ich frage nur«, fuhr ihr Vater fort. »Immerhin muss ich jetzt ein paar Arrangements rückgängig machen, und wenn ich das getan habe, kann ich nicht noch mal ankommen. Nicht mehr in diesem Jahr.«
    Urs würde nicht zur Erde zurückkehren. Das hätte er ihr gesagt.
    »Warte noch ein paar Tage«, bat Ariana.
    Urs Pigrato fühlte sich etwas verloren unter all den Leuten, die auf einmal die Wohnung bevölkerten. Sie standen herum, redeten durcheinander und machten keinerlei Anstalten, an dem schön gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Und ihn schien man überhaupt nicht zu bemerken.
    Der Statthalter der Erdregierung auf dem Mars, Tom Pigrato, hatte zum Abendessen geladen. Mutters Idee natürlich, Vater wäre so etwas nie eingefallen. Sie hatten einen riesigen Tisch besorgt und in einem der großen, leeren Zimmer aufgebaut, von denen es in dieser Wohnung etliche gab. Für jemanden, der von der Erde kam, war es kaum zu fassen, wie verschwenderisch man hier auf dem Mars mit Platz umging.
    Und das waren nun wohl alles irgendwie wichtige Leute. Die stämmige Frau mit der Lockenmähne, deren Namen Urs schon wieder vergessen hatte, war die Kommandantin der MAHATMA GANDHI. Sie unterhielt sich angeregt mit ihrem Kollegen von der BUZZ ALDRIN und einem großen, breitschultrigen Mann mit grauen Haaren, der in einem fort nickte. Den kannte Urs: Das war Dr. Spencer, der Chef der Marsforschung. Nur die Erforschung der blauen Türme am Löwenkopf lag in den Händen von Professor Caphurna, dem Spezialisten für außerirdisches Leben, dem Vater gerade erzählte, dass das hier mal sein Arbeitszimmer werden sollte.
    Wie aus dem Nichts stand plötzlich ein hoch gewachsener Mann mit einer scharfen Adlernase vor Urs und schüttelte ihm die Hand. »Du bist also Urs, der Sohn von Mister Pigrato?«
    Urs schluckte überrascht. »Ähm … ja.«
    »Du bist noch nicht so lange auf dem Mars, habe ich gehört?« Der Mann hatte eine dunkle, kehlige Stimme.
    »Seit zwei Wochen«, nickte Urs. »Ungefähr.«
    »Meine Frau und mein Sohn sind mit der BUZZ ALDRIN angekommen«, mischte sich Vater ein. Wo kam denn der jetzt auf einmal her? »Nach der Entdeckung der blauen Türme hat der Senator meinen Dienst auf dem Mars um sechs Jahre verlängert und so lange wollten wir dann doch nicht voneinander getrennt bleiben.«
    »Verstehe«, nickte der Hochgewachsene. Vater nahm ihn beiseite: »Auf ein Wort, Kommandant Salahi …«
    Urs sah ihnen verwundert nach, wie sie da in der Ecke standen und tuschelten. Das Einzige, was er noch verstand, war, dass Vater »keine Gerüchte aufkommen lassen« wollte. Was für Gerüchte?
    Der Chinese mit dem schmalen, faltigen Gesicht war Yin Chi, bis vor kurzem Leiter der Asiatischen Marsstation und seit deren Zerstörung zu Gast in der Marssiedlung. Er überreichte Mutter ein Geschenk, eine kleine Zeichnung, wie es aussah, und bedankte sich in blumigen Worten für die Einladung. »Es riecht einfach köstlich, muss ich sagen.«
    Mutter strahlte. »Das ist die Basilikumsoße. Die wird hier auf dem Mars ganz anders, als ich das gewohnt bin, und sie schmeckt viel besser …« Sie betrachtete die Zeichnung. »Was ist das?«
    Yin Chi lächelte zurückhaltend. »Ein eher missratener Versuch, die Schönheit des Mons Ascraeus im Stil der klassischen chinesischen Tuschmalerei einzufangen. Aber ich wollte nicht ohne ein Gastgeschenk kommen.«
    »Missraten, wieso missraten?« Mutter schien wirklich beeindruckt zu sein. »Das ist wunderschön, Mister Yin. Vielen herzlichen Dank.«
    Der betagte Chinese deutete eine Verbeugung an. »Der Dank ist zweifellos auf meiner Seite, Mrs Pigrato.«
    Vater tauchte

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