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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Magnetfeld der Erde?«
    Also gut. Immerhin, je eher sie diesen verflixten siebzehnten Physikkurs hinter sich brachte, desto besser. Urs rief die entsprechenden Bilder auf und versuchte, es ihr zu erklären. Aber Ariana machte wieder nur große Augen und verstand gar nichts.
    Das fing schon damit an, dass sie sich nicht vorstellen konnte, wie ein Planet ein Magnetfeld haben sollte, das ihn völlig umhüllte. »Das ist doch aber riesig«, meinte sie immer wieder. »Woher soll das kommen?«
    Urs seufzte und begann noch einmal von vorn. Dass die Erde einen glutflüssigen Kern hatte, aus Eisen, der nicht mit derselben Geschwindigkeit rotierte wie der feste Erdmantel und dadurch wie ein riesiger Generator wirkte. Dass es die Ströme in dem flüssigen Metallkern waren, die das Magnetfeld erzeugten. Und dass es so stark ja auch nicht war, gerade stark genug, um Magnetnadeln von Kompassen auszurichten und, viel wichtiger, um die Erdoberfläche vor dem Sonnenwind zu schützen.
    Ariana machte immer noch große, verständnislose Augen. »Und wieso hat der Mars so etwas nicht?«
    »Weil er kleiner ist. Deshalb ist er früher erkaltet als die Erde. Und deshalb hat er keinen flüssigen Kern mehr.«
    Sie starrte so verzweifelt auf den Schirm, als wäre das alles die komplizierteste Theorie der Welt. Es war fast mit Händen zu greifen, wie sehr sie sich unter Druck setzte, und genau das war das Problem: Wenn man sich immer wieder sagt, dass man eine Sache unbedingt kapieren muss, dann kapiert man sie garantiert nicht.
    Gut, dass er etwas hatte, das sie auflockern würde.
    Zumindest hoffte er das.
    »Pass auf«, sagte Urs und zog den Zettel mit dem Zugangscode aus der Tasche. »Ich zeig dir was.«
    Er rief das Steuerprogramm für den Satelliten auf, gab den Code ein und gleich darauf sahen sie auf dem Schirm, was dessen Kamera in genau diesem Moment aufnahm. Es war der Mars aus großer Höhe, und zwar offenbar die Südpolregion, jene dünne weiße Kappe aus Eis und gefrorenem Kohlendioxid.
    »Der Satellit 2 hat ein Magnetometer an Bord«, fuhr Urs fort und aktivierte die entsprechende Sicht – das war ganz einfach, die zugeordnete Schaltfläche konnte man nicht übersehen. Dünne weiße Linien legten sich über das Antlitz des Planeten, feine Striche, die Richtungen und Intensitäten anzeigten. »Der Mars hat heute zwar kein der Erde vergleichbares Magnetfeld mehr, aber er hat vor Jahrmilliarden eines gehabt. Und da er zu einem Gutteil aus Eisen besteht, hat sich ein schwacher Restmagnetismus erhalten, der seit einiger Zeit mit diesem Satelliten kartografiert wird.« Dass die rostrote Farbe, für die der Planet berühmt war, von nichts anderem herrührte als von Eisenoxid – Rost mit anderen Worten –, ließ Urs unerwähnt; das wusste Ariana zweifellos besser als er, der Marsneuling.
    Ariana war hin und weg, allerdings nicht unbedingt auf Grund der neuen Sicht auf das Phänomen des Magnetismus. »Wow!«, rief sie. »Du hast Zugriff auf die Satelliten?«
    »Nur auf einen davon«, beschwichtigte Urs.
    »Das ist ja galaktisch! Zeig mal, kannst du ihn auch steuern?«
    »Steuern? Was gibt es da zu steuern?« Die Satelliten umkreisten den Mars seit Jahrzehnten auf verschieden hohen Polarbahnen, das wusste er aus Erzählungen seines Vaters. Man brauchte die Hilfe eines Raumschiffes, um daran etwas zu ändern.
    »Das Kameraauge«, erwiderte Ariana aufgeregt. »Versuch mal, ob du das schwenken kannst. Das hat mir mal jemand erzählt, dass man das kann.«
    »Ach ja?« Sie probierten herum, und wirklich, über ein Untermenü kam man auf die entsprechenden Kontrollsegmente. Alles kein Hexenwerk.
    »Versuch, ob du eines von den Raumschiffen vor die Linse kriegst.« Ariana war regelrecht aufgedreht.
    Urs schwenkte die Kamera herum, bis nur noch der Weltraum zu sehen war, eingerahmt von blassen Gradzahlen. »Dazu müsste ich wissen, wo die gerade sind.«
    Die beiden Frachtraumschiffe bewegten sich auf viel tieferen Bahnen, so viel wusste Urs. Das war logisch, denn der Auf- und Abstieg mit dem Shuttle sollte so wenig Energie kosten wie möglich. Außerdem kreisten sie in der Ebene des Äquators, also gerade quer zu den Satelliten, die bei jedem Umlauf beide Pole überflogen.
    »Kein Problem, kann ich dir sagen.« Ariana rutschte an einen anderen Schirm und rief das Lokalisierungsprogramm für jedermann auf. Das sah herrlich primitiv aus, lieferte aber Koordinaten, die ihm Ariana sorgsam diktierte.
    »Das da, oder?«, meinte Urs, nachdem er die

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