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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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der Welt«, stieß er hervor. »Aber ich jedenfalls habe die nicht; in einer reichlichen Woche geht mein Flieger nach Hause.« Er drehte sich um, starrte die dunkle Fläche an. Aus dieser Entfernung war die Höhle nicht mehr auszumachen. »Bilder. Ich könnte wenigstens Bilder machen … Ha! Genau!« Er versuchte mit den Fingern zu schnippen, was mit den Handschuhen natürlich misslang. Aber offenbar war ihm eine Idee gekommen. »In meiner Fotoausrüstung habe ich jede Menge verschiedener Filter! Vielleicht gelingt es mit einem davon, mehr zu sehen als mit bloßem Auge.«
    Akira hob die Hand. »Und wir haben in den Rovern auch ein paar starke Scheinwerfer. Die könnten wir ebenfalls holen.«
    »Soll ich tragen helfen?«, bot Carl an, obwohl er keine große Lust dazu hatte. Ihm war eher danach, sich noch ein bisschen in der Gegend umzuschauen. Es ärgerte ihn nicht wenig, dass es Van Leer gewesen war, der die glasige Stelle entdeckt hatte, obwohl er selbst dicht daneben gestanden hatte – und er wunderte sich, dass keiner der beiden Männer auf die nahe liegende Idee gekommen war, erst einmal nachzusehen, ob es nicht noch weitere derartige Höhlen gab. Falls das der Fall war, wollte er es jedenfalls sein, der sie fand.
    »Ach, so viel ist das nicht«, meinte Akira zu seiner Erleichterung. »Aber was du machen könntest, wären Fotos von der Umgebung. So ähnlich wie bei der mineralogischen Untersuchung im Thithonium Chasma letzte Woche. Damit wir für die Diskussion heute Abend eine Übersicht über das Terrain hier haben.«
    »Okay, alles klar, mach ich«, sagte Carl schnell.
    Van Leer sah zum Himmel empor und machte eine ungeduldige Handbewegung. »Kommen Sie, Akira. Je schneller wir zurück sind, desto besser. Die Sonne steigt, in spätestens einer Stunde scheint sie voll auf das Glas. Wer weiß, ob es dann nicht so spiegelt, dass ich meine Filter alle vergessen kann.«
    »Gemach, gemach«, meinte Akira, beeilte sich aber trotzdem.
    Solange die beiden noch in Sichtweite waren, machte Carl eifrig und in rascher Folge Aufnahmen der Umgebung. Sobald sie über den Hang nach oben verschwunden waren, begann er in der entgegengesetzten Richtung durch die aufgetürmten Felsen zu steigen.
    »Vorsicht!« Elinns Aufschrei ließ alle zusammenzucken. »Das Leuchten!«
    Alle, außer Professor Caphurna. Der wandte sich nur ruhig um und sah sie an. »Was ist damit?«
    Elinns Blick war unverwandt auf das seltsame Ding auf den Tischen gerichtet. »Es ist überall«, flüsterte sie. »Im ganzen Raum …«
    Ronny sah, wie alle sie peinlich berührt musterten. Er selber genierte sich in dem Moment auch etwas für seine Freundin. Nun war es offensichtlich, dass sie einfach nur Gespenster sah …
    Doch gerade als er das dachte, fing die Luft um sie herum auf einmal tatsächlich an zu leuchten. Es war, als fülle sich das Labor aus dem Nichts heraus mit Rauch, mit funkelndem, bläulich strahlendem Rauch, der im Nu so hell und so dicht wurde, dass man kaum noch die gegenüberliegende Wand sah.
    »Jonathan«, hörte Ronny den Professor mit erstickter Stimme sagen, »läuft die Kamera?«
    »Ja, Professor«, kam die Antwort. »Schon die ganze Zeit.«
    Der Schimmer begann sich langsam zu drehen. Wie ein unheimliches Wesen, das gerade aufwachte und sich umsah, auf der Suche nach …
    Beute!, dachte Ronny erschrocken.
    Da! Eine wilde, zuckende Bewegung des leuchtenden Nebels, so urplötzlich wie der Schwanzschlag eines erschrockenen Fischs. Ein heftiger Windstoß ging durch den Raum, fegte Papiere von den Wandtischen und stieß Versuchsanordnungen um. Gläser zerschellten, Kabel rissen ab, Geräte fielen zu Boden; es rumpelte und schepperte, dass es einem durch und durch ging.
    Und dann begann das blaue, von innen heraus leuchtende Ding auf dem Tisch sich zu bewegen.
    Langsam, so zäh wie Melasse, floss das blaue Glas auf eine der Tischkanten zu. Das abgeschnittene Stück Kabel machte diese Bewegung nicht mit, im Gegenteil, es bewegte sich in die entgegengesetzte Richtung, als habe das … Ding es endlich als Fremdkörper erkannt und beschlossen, es auszustoßen.
    »Haltet es auf«, rief jemand, der Professor wohl. Die Männer und Frauen in den weißen Kitteln rannten von einer Seite des Labors zur anderen, griffen nach Werkzeugen, eisernen Stangen, Zangen, Klammern. Doch das blaue Glas umfloss die Stangen einfach, entglitt dem Zugriff der Zangen und Klammern, floss weiter und schien nur an der Tischkante noch einmal kurz innezuhalten, ehe es

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