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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Boden.
    »Ich glaube, auf der Erde machen so was nur noch Roboter«, meinte Mister Dayan. »Das ist natürlich nicht halb so aufregend.«
    »Was wird denn das, was Sie da gießen?«, fragte Elinn.
    »Oh, ganz verschiedene Dinge. Hier vorne, das sind Rohlinge, aus denen wir später neues Besteck machen; Gabeln vor allem. Das da werden Ersatzteile für die Rovermotoren, und das hier ist noch ein Experiment. Wir wollen eine Maschine bauen, die kleine Metallteile automatisch fertigen kann. So wie die Maschine, die Nägel und Schrauben macht; habt ihr die schon mal gesehen?«
    Sie nickten. Klar hatten sie die schon gesehen. Nägel und Schrauben in Vorratsboxen einzufüllen tauchte immer wieder auf ihrer Liste der Stationsarbeiten auf.
    Mister Dayan lachte. »Ach ja, das hatte ich ganz vergessen; die kennt ihr sogar gut. Die haben wir gebaut, als ihr noch ganz klein wart, und sie funktioniert immer noch. An der anderen Maschine beißen wir uns dagegen schon seit Jahren die Zähne aus – na, mal sehen, vielleicht kriegen wir sie ja eines Tages doch noch zum Laufen. So, Vorsicht noch mal!«
    Die Menge an flüssigem Metall war offenbar genau berechnet; nachdem Mister Dayan die letzte Form aufgefüllt hatte, war auch der Bottich leer. Er schob ihn zurück in eine Halterung unter dem Schmelzofen.
    »So, das muss jetzt alles abkühlen. Das dauert in unserem guten, kalten Marsboden zum Glück nicht lange, aber Vorsicht! Nichts anfassen. Abkühlendes Metall kann aussehen, als sei es schon kalt, aber man verbrennt sich trotzdem schlimm daran, wenn man es berührt.«
    Elinn nahm die Brille wieder ab. »Wir müssen sowieso weiter. Wir haben noch zu tun.«
    Mister Dayan lachte und fing an seinen Schutzoverall abzulegen. »Ja, so ist das. Wir haben alle immer ganz schön zu tun.«
    Sie warteten mit ihren Körben hinter einer Ecke, bis Mister Dayan davongegangen war. Dann huschten sie zurück in die Werkstatt, die jetzt erfüllt war von unheimlichen, knackenden Lauten und einem schier unerträglichen Gestank.
    Sie fanden den Haken, an dem der Schlüssel hing, und nun war es doch gut, dass sie die Körbe dabeihatten, denn Ronny musste einen davon umdrehen und darauf steigen, um so hoch hinaufzulangen.
    »In einem Märchenfilm hab ich so einen Schlüssel schon mal gesehen«, sagte Elinn versonnen, als Ronny ihr das eigentümlich geformte Metallteil reichte. »Eine alte Frau hat ein Gitter damit zugesperrt, hinter dem ein Junge eingesperrt war, glaube ich.«
    »Probier, ob du die Tür aufkriegst«, drängte Ronny. Mister Dayan konnte jeden Moment zurückkommen.
    Es war überhaupt kein Problem, die Tür mit dem Schlüssel zu öffnen. Auch der angebliche »Versuch« von Doktor Irgendwer war unangetastet. Der Heizofen hatte sich von selber ausgeschaltet und fühlte sich, als sie ihn ganz, ganz vorsichtig berührten, auch völlig kühl an.
    »Gut«, meinte Elinn, unwillkürlich flüsternd. »Machen wir ihn auf.«
    Ronny packte die Verriegelung, drehte sie mit einiger Mühe beiseite. Dann zog er an dem Hebel, der die Klappe öffnete.
    Elinn hatte inzwischen eine lange Zange gefunden. Damit fasste sie hinein und holte die Ergebnisse ihres Versuchs heraus.
    Es war eine einzige Enttäuschung. Die Aluminiumformen und der Sand darin waren zu grauen, glasigen Fladen zerlaufen, die nicht die geringste Ähnlichkeit mit den Artefakten hatten.
    Ronny ließ die Ofenklappe zufallen. Er sah Elinn an, die mit leerem Blick auf die hässlichen Dinger starrte. Bestimmt war sie jetzt völlig niedergeschlagen.
    Er nahm eines der Teile in die Hand. »Auf jeden Fall sind sie schön flach. Man könnte sie als, was weiß ich, Untersetzer oder so etwas verwenden.« Er begutachtete den schiefen grauen Klumpen von allen Seiten, zermarterte sich das Hirn nach Möglichkeiten, die Sache positiv zu sehen. »Man müsste den Sand pressen, bevor man die Form in den Ofen tut, damit nicht so riesige Poren entstehen …«
    »Das Leuchten«, wisperte Elinn.
    Ronny sah auf. »Was?«
    Elinn starrte ins Leere, mit erschreckend großen Augen, die auf einmal ganz glasig aussahen.
    »Das Leuchten«, wiederholte sie. »Ich spüre das Leuchten. Hier irgendwo, ganz in der Nähe.«

27
    Die gläserne Höhle
    Nachdem die beiden Knirpse abgezogen waren, hätten sie den Schulungsraum eigentlich für sich gehabt, doch zu Urs’ Enttäuschung schob Ariana ihn von sich, richtete sich auf, schüttelte entschlossen ihr Haar und erklärte: »Genug. Jetzt wird ernsthaft gelernt. Wie ist das mit dem

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