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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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leuchtete!
    Ronny lief ein Schauder über den Rücken. Was war das? Und wie hatte Elinn das sehen können? Das Glimmen war nicht heller als das Licht einer Nachttischlampe.
    In diesem Augenblick hörte Ronny hinter seinem Rücken hastige Schritte. Gleich darauf stand ein schlanker Mann mit dunklen Haaren, olivfarbener Haut und einem dünnen Schnurrbärtchen hinter ihnen: Professor Caphurna!
    »Was macht ihr denn hier?«, fragte er unwillig.
    »Nichts«, sagte Ronny und trat hastig zur Seite, um ihn vorbeizulassen. Elinn dagegen stand nur da, den Blick auf das leuchtende Gebilde gerichtet, und rührte sich keinen Millimeter.
    »Was ist denn hier los?«, bellte der Professor, als er das Labor betrat. »So schalten Sie doch den Strom ab!«
    Einer der Assistenten hob zwei Klemmen in die Höhe. »Das haben wir längst.« Er war kreidebleich.
    »Seit wann?«
    »Kurz bevor wir Sie verständigt haben.«
    Der Professor sah auf einmal nicht mehr verärgert aus, sondern beunruhigt. »Und es leuchtet trotzdem? Von sich aus?«
    »Nicht nur das«, sagte eine Frau aus dem Team. Sie nahm einen Metallstab zur Hand und stupste damit an den blau leuchtenden Klumpen.
    Ronny hielt unwillkürlich den Atem an, als er sah, dass das Zeug erzitterte, als bestünde es aus Gelee.

28
    Chaos in den Marslabors
    Die Helme an das dicke, glatte Glas gedrückt, schauten sie auf das, was sich im schwachen Licht ihrer drei Lampen dahinter abzeichnete. Es war eine Höhle, in der Tat. Eine ziemlich große sogar; man sah kaum, wo sie endete. Und dort, wo man eine Rückwand zu erkennen glaubte, waren noch mehrere Durchgänge in weitere Hohlräume zu erahnen.
    »Glauben Sie, dass die ganze Höhle mit diesem Glas gefüllt ist?«, fragte Carl schließlich.
    »Nein, das glaube ich nicht«, erwiderte der Physiker. »Das Glas ist nicht besonders lichtdurchlässig. Wenn alles damit gefüllt wäre, würde sich das Licht unserer Lampen darin verlieren. Wir hätten das Gefühl, in ein Tiefseeaquarium zu schauen.«
    Carl zuckte unwillkürlich mit den Schultern. Unter einem Tiefseeaquarium konnte er sich wenig vorstellen, obwohl er natürlich wusste, was damit gemeint war.
    »Außerdem, schau mal«, fuhr Akira fort und schwenkte den Strahl seiner Lampe zur Seite, sodass er schräg durch das Glas fiel. »Siehst du? Man erkennt die unterschiedliche Lichtbrechung. Das durchsichtige Material ist vielleicht so, na, zehn Zentimeter dick, danach kommt etwas anderes. Ein Hohlraum auf jeden Fall.«
    »Denken Sie, dass es einen Zusammenhang mit den anderen Funden gibt?«, wollte Van Leer wissen. »Mit den blauen Türmen, mit dem seltsamen Fund von Professor Caphurna in der Nähe der Siedlung?«
    »Nicht auszuschließen«, meinte Akira. »Auf jeden Fall eine bedeutsame Entdeckung. Wer weiß, am Ende ist das hier ja das eigentliche Mäusenest und die Ruinen da oben, die Dr. Spencer gerade untersucht, sind völlig unwichtig?«
    Dr. Spencer wurde hörbar aufgeregt, als sie ihm per Fernruf von der gläsernen Höhle berichteten. »Ein Hohlraum?«, wiederholte er mit einer Stimme, die beinahe überkippte. »Das kann heißen, dass darin uralte Marsatmosphäre eingeschlossen ist, womöglich sogar Lebenskeime, Bakterien, Archäonten oder dergleichen, Jahrmillionen alt. Das müssen wir mit äußerster Behutsamkeit angehen! Und auf alle Fälle mit Professor Caphurna sprechen, ehe wir irgendetwas tun.«
    »Doktor«, schaltete sich Van Leer ein, »der größte Teil des Teams hat im Moment sowieso nicht viel zu tun. Was halten Sie davon, wenn wir schon einmal den Bohrer aufbauen, den ich neulich im Gepäck gesehen habe? Ich schätze, den brauchen wir früher oder später sowieso.«
    »Auf keinen Fall!«, erwiderte der Expeditionsleiter verärgert. »Wir werden nichts überstürzen. So bedeutsam der Fund auch sein mag, im Moment besteht kein Grund, anders als geplant vorzugehen. Manuel und ich schließen unsere Untersuchungen hier in den Ruinen ab und heute Abend besprechen wir in Ruhe alles Weitere.«
    »Gut, aber trotzdem könnten wir doch –«
    »Haben wir uns verstanden, Mister Van Leer?«, unterbrach ihn Dr. Spencer.
    Carl sah, wie der Journalist unwillig das Gesicht verzog. »Ja, Doktor, ich habe verstanden.«
    »Gut.« Ein Signal zeigte an, dass die Fernverbindung beendet war.
    Van Leer ging ein paar Schritte von der gläsernen Wand weg. Er wirkte, als könne er sich nur mühsam beherrschen mit dem Fuß gegen unschuldige Felsen zu treten. »Dr. Spencer tut so, als hätten wir alle Zeit

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