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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Kamera entsprechend ausgerichtet hatte. Über der dunkelbraunen, von Kratern zernarbten Sphäre des Mars zog ein metallglänzender Punkt dahin. »Das müsste die MARTIN LUTHER KING sein.«
    Ariana setzte sich wieder dicht neben ihn, kuschelte sich an ihn. »Warten wir einfach, bis wir näher heran sind.«
    Es dauerte, bis Akira Ushijima den Abstieg geschafft hatte, und so lange warteten Carl und Van Leer in respektvollem Abstand zu der verglasten Stelle an der Felswand. Der Physiker war nicht der Schlankeste und der Jüngste sowieso nicht. Man hörte ihn schon von weitem keuchen, als er durch das Gewirr der Felsbrocken angestapft kam.
    »So«, ächzte er schließlich, als er heran war, »wollen mal sehen, was ihr hier Schönes … Ah! Ist es das?«
    »Ganz genau«, sagte Van Leer.
    »Na, das sieht ja mal ungewöhnlich … Hmm. Seltsam, seltsam.« Akira zückte sein Messgerät, schaltete daran herum und begann dann den Sensor zu schwenken. »Nichts. Schon mal interessant. Gehen wir näher ran.«
    Sie folgten ihm in ein paar Metern Abstand.
    »Ich weiß nicht«, meinte Akira schließlich, als er dicht vor der Stelle stand und den Sensor direkt darauf hielt. »Gar nichts, das ist ein bisschen wenig.«
    Er musterte den dünnen Kopf des Sensors, drückte eine Taste am Griff, die eine Prüflampe grün aufleuchten ließ, und schaltete schließlich an dem großen Drehknopf in einen anderen Bereich. »Höhenstrahlung«, erklärte er knapp. »Die gibt es eigentlich immer und überall.« Er hielt den Sensor in die Höhe, und wirklich, man hörte es über die Sprechverbindung deutlich knacken. »Also, das Gerät funktioniert jedenfalls.«
    »Ist das gut oder schlecht?«, fragte Van Leer.
    »Was heißt gut oder schlecht … Es heißt zunächst, dass das da zwar so ähnlich aussieht wie die verglasten Stellen, die wir auf der Herfahrt gefunden haben, aber dass es nicht dasselbe sein kann. Denn die hatten alle eine respektable Radioaktivität vorzuweisen.« Er hakte seine Lampe vom Gürtel. »Außerdem muss ich sagen, dass das hier auch irgendwie anders aussieht …«
    Er betastete das glatte, dunkel schimmernde Material, leuchtete es ab und lachte plötzlich auf. »Aber hallo! Das ist sogar was ganz anderes. Schaut her!«
    Im Nu standen Carl und Van Leer neben ihm, und so dicht davor sahen sie es auch: Wenn man die Lampe direkt auf das glasartige Material hielt, erkannte man, dass sich dahinter eine Höhle befand. Eine Höhle, die verschlossen und versiegelt war durch dickes, blau schimmerndes Glas.
    »Das Leuchten«, stieß Elinn hervor. Ihre Augen glänzten fiebrig. »Ganz nah. Hier unten irgendwo. Wir müssen es finden …«
    »Warte, warte!«, rief Ronny erschrocken aus. »Was für ein Leuchten? Ich sehe überhaupt nichts.«
    »Aber ich«, erwiderte Elinn bestimmt. »Komm!«
    Damit marschierte sie los und Ronny blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. Er hatte gerade noch Zeit, die komischen Schmelzteile beiseite zu legen, ehe sie zur Tür hinaus war, dann musste er rennen, um sie einzuholen. Es fiel ihr überhaupt nicht ein, auf ihn zu warten, sie war auf einmal wie in einem Fieberwahn …
    Sie eilte durch die Werkstatt, ohne Mister Dayan, der wieder zurück war und sich um die Gussformen kümmerte, eines Blickes oder Wortes zu würdigen. Ronny murmelte dem Mann ein verlegenes »Hi, Mister Dayan« zu und zum Glück waren sie schon draußen, ehe er etwas erwidern konnte.
    »Hier irgendwo«, zischte Elinn und bog in den Gang ein, der zu den Labors hinüberführte. »Ganz nah. Wo denn? Hier? Nein, hier …«
    Sie ging in Gänge hinein, machte wieder kehrt und steuerte andere Gänge an, wurde immer fahriger und hektischer, ging immer schneller und begann endlich zu rennen. »Es wird stärker! Schnell!«
    Ronny war längst unheimlich zu Mute. Was um alles in der Welt war mit ihr los? War das Leuchten, von dem sie immer erzählt hatte, am Ende doch bloß irgend so eine Einbildung von ihr? Das konnte aber nicht sein, immerhin hatte sie die Artefakte gefunden. Aber trotzdem, wohl war Ronny nicht, während er hinter Elinn her eilte.
    Sie rannte geradewegs in die neuen Labors hinein, rüttelte an verschlossenen Türen und fand endlich eine, die offen war und anscheinend obendrein die richtige: In dem Labor dahinter lag, auf ein paar in der Mitte zusammengeschobenen Tischen und beobachtet von Männern und Frauen in weißen Kitteln, ein riesiger, wurmartiger Klumpen aus blauem Glas, der … tatsächlich von innen heraus

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