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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Außerirdische bleiben noch genug ungelöste Fragen um den Roten Planeten und deshalb haben wir beschlossen uns wieder dem zu widmen, wovon wir etwas verstehen.« Er pickte nach einem Tofustückchen.
    »Sie sprachen von zwei Gründen. Was ist der zweite?«
    »Er!« Dr. Spencer deutete mit der Gabel auf den Kommandanten der BUZZ ALDRIN, als wolle er ihn aufspießen. »Die ALDRIN hat einen Satelliten mit einem neuartigen Radarsystem ausgesetzt, der, seit sie angekommen ist, die Oberfläche des Mars abtastet.«
    »Wir versuchen auf diese Weise eventuell vorhandene weitere Bauwerke der Fremden aufzuspüren«, erklärte der Kommandant, ein kantig wirkender Mann mit millimeterkurz geschnittenem Haar.
    »Was Sie aber stattdessen aufgespürt haben«, ergänzte Dr. Spencer triumphierend, »war das System der ›Mäusegänge‹.«
    Urs bemerkte zu seiner Beruhigung, dass die meisten der Leute am Tisch genauso ratlos dreinblickten wie er.
    »Was, bitte, sind Mäusegänge?«, fragte Mutter schließlich, als niemand sonst es tat.
    »Ein areologisches Phänomen, das uns seit jeher Rätsel aufgibt«, erklärte der Wissenschaftler. Urs fiel wieder ein, dass das, was man auf der Erde Geologie nannte – die Wissenschaft vom Aufbau des Planeten – hier Areologie hieß, nach Ares, dem griechischen Namen für den Mars.
    Dr. Spencer war also ein Areologe. »Es handelt sich um Röhren im Gestein, die bis zu einem Meter Durchmesser haben und manchmal geradlinig, manchmal in ziemlichen Windungen verlaufen. So, als hätten sich gigantische Regenwürmer durch den Fels gefressen, ehe er fest geworden ist. Oder als hätten riesige Mäuse mit Diamantzähnen Gänge gebaut.«
    »Im Untergrund der Siedlung gibt es auch ein paar von diesen Gängen«, sagte Vater missmutig. »Früher haben sich die Kinder dort ab und zu versteckt; ein Alptraum! Zum Glück sind die meisten von ihnen inzwischen zu groß dafür.«
    »Die Mäusegänge bilden ein weit verzweigtes System, erweitern sich an manchen Stellen zu blasenartigen Höhlen und münden bisweilen auch an die Oberfläche«, fuhr Dr. Spencer fort. »Das war ein ziemliches Problem, als man die Siedlung baute. Es war unvermeidlich, etliche davon anzugraben, und auf einmal verlor man Unmengen von Luft, weil sich das Gangsystem damit füllte.«
    Vater schüttelte den Kopf. »Man hätte die Gänge einfach an den betreffenden Stellen zuschäumen sollen.«
    »Das wollte man nicht, es war ein interessantes Phänomen. Außerdem bieten einige der tieferen Mäusegänge einen bequemen Zugang zu den Eisreservoirs. Deswegen hat man Roboter in die Röhren geschickt, die sie weit außen abgedichtet haben. Das Netz der Mäusegänge, die mit der Siedlung verbunden sind, hat heute einen Radius von mindestens einem halben Kilometer.«
    »Haben die Mäusegänge damit zu tun?«, fragte Mutter. »Mit dem Wasser unter der Oberfläche des Mars?«
    Dr. Spencer schüttelte den Kopf. »Wir wissen schlicht nicht, wie sie entstanden sind. Vermutlich vulkanisch , steht in den Berichten, aber das ist eigentlich eine Verlegenheitsantwort. Das Wasser jedenfalls hat sie ganz bestimmt nicht geschaffen.« Er legte die Handflächen gegeneinander. »Jedenfalls, nun hat uns der neue Satellit eine Karte dieser Gangsysteme geliefert. Und zu unserer Überraschung sieht man darauf deutlich, dass so etwas wie ein Zentrum existiert, ein Ort, von dem die Mäusegänge auszugehen scheinen. Dieses »Mäusenest« wie wir es nennen, liegt in der Region Capri Chasma am östlichen Ausgang der Valles Marineris. Dort wollen wir hin und uns das ansehen. Und dass wir jetzt hinwollen, hat einen einfachen Grund: Es könnte sein, dass wir dort etwas finden, das wir zur Erde schicken müssen, damit es mit den richtigen Mitteln untersucht werden kann. Sie wissen alle, dass uns ärgerlicherweise wieder eine jener Perioden bevorsteht, in denen die Erde und der Mars so ungünstig zueinander stehen, dass fast ein Jahr lang kein weiteres Raumschiff ankommen wird. Mit anderen Worten, wenn wir etwas finden sollten, wäre es gut, wenn wir es der MAHATMA GANDHI oder der MARTIN LUTHER KING mitgeben könnten.«
    »Das wird trotzdem knapp«, wandte der Kommandant der KING ein. »Wir sind nicht mehr ganz vier Wochen da. Glauben Sie wirklich, dass Sie es in dieser Zeit schaffen? Sie brauchen doch mindestens zwei Wochen, nur um Ihr Ziel zu erreichen. Und dann haben Sie noch keinen Stein umgedreht.«
    »Zwei Wochen wäre gut. Wir rechnen mit sechzehn Tagen.«
    »Sechzehn Tage?

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