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Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3

Titel: Die gläsernen Höhlen - Das Marsprojekt ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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auf, schüttelte Yin Chi ebenfalls die Hand. »Ich wollte Ihnen noch sagen, dass es mich freut, dass Sie und Ihre Mitarbeiter beschlossen haben auf dem Mars zu bleiben.«
    Der Chinese neigte lächelnd den Kopf. »Nun, nicht alle, wie Sie wissen. Mister Lungs Gesundheitszustand hat sich in den letzten Monaten bedauerlicherweise so verschlechtert, dass ihm die Ärzte eine Rückkehr zur Erde angeraten haben. Und Mister Hsien kehrt auf eigenen Wunsch nach Hause zurück.«
    Vater nickte. »Nun ja, das kommt vor. Meine Assistentin, Mrs MacGee, wird uns ebenfalls mit der ALDRIN verlassen.«
    In diesem Augenblick war ein leises Klingeln aus der Küche zu vernehmen. Mutter legte das Bild hastig beiseite, klatschte in die Hände und rief in die Runde: »Ich darf bitten, dass sich alle setzen! Es wird höchste Zeit.«
    Christine Faggan war müde, als sie in den Aufzug stieg, um noch einmal zur Oberen Station hochzufahren. Es war wieder einmal ein langer Tag gewesen, aber wenn nun nichts mehr dazwischenkam, würden sie mit den neuen Wohnungen bis zum Ende der nächsten Woche fertig sein.
    Was für heute noch zu tun blieb, war die Belüftung für den Bauabschnitt hochzuregeln. Es würde ein paar Tage dauern, bis die Feuchtigkeit und der Gestank des Innenausbaus verschwunden waren. Das hätte sie als stellvertretende Bauleiterin zwar auch jemand anderem auftragen können, aber es war ihr lieber, es selber zu tun.
    Im Maschinenleitstand roch die Luft abgestanden, ausgerechnet. Oder bildete sie sich das ein? Sie nahm die notwendigen Schaltungen vor, eine Sache von Minuten. Dann rieb sie sich die Schläfen. So, endgültig Feierabend. Zeit, nach Hause zu gehen. Die Kinder warteten bestimmt schon.
    Stattdessen trat sie an den schmalen Fensterschlitz, durch den man auf den Vorplatz hinausspähen konnte. Draußen war es längst dunkel, einzig das Licht der Sterne ließ Konturen erkennen. Die Umrisse der nahen Berge, die Kante des Ringwalls, der den Platz umschloss, die Rover …
    Es durchzuckte sie wie ein elektrischer Schlag, als sie die beiden Rover sah. James! James ist zurück! Er lebt …!
    Wieder die Gespenster der Vergangenheit. Sie wandte sich ab, holte Luft. Das war unmöglich. James war tot, seit acht Jahren. Sie hatte geglaubt sich damit abgefunden zu haben.
    Aber das da draußen waren Rover, wie man sie für Expeditionen verwendet hatte! Sie schaltete die Außenbeleuchtung ein, um sich zu vergewissern. Tatsächlich. Zwei Expeditionsfahrzeuge, komplett mit Kabinenaufbauten, angeflanschten Seilwinden und seitlichen Vorratstanks, standen vor der Schleuse 1, als solle es morgen losgehen.
    Aber das ergab doch keinen Sinn! Man würde doch nicht jetzt, in dieser Situation, wo alle Aufmerksamkeit den blauen Türmen galt, den Hinterlassenschaften außerirdischer Intelligenzen, wieder eine Expedition starten wie in alten Zeiten!
    Alle lobten den Salat, der raffiniert angemacht war, mit gerösteten Tofustückchen, verschiedenen Sprossen und einer leckeren Soße. Mutter nahm das Lob lächelnd entgegen und fragte dann, wohl um das Tischgespräch in Gang zu bringen: »Dr. Spencer, ich habe gehört, dass Sie wieder eine richtiggehende Expedition planen; stimmt das?«
    Der Wissenschaftler nickte kauend. »Ich gehe sogar davon aus, dass wir über das Stadium der Planung schon hinaus sind«, meinte er, nachdem er heruntergeschluckt hatte. »Meine Mitarbeiter haben heute angefangen die Fahrzeuge auszurüsten. Zumindest hoffe ich, dass sie das getan haben.«
    »Diese umgebauten Rover, die wir bei der Herfahrt vom Shuttle gesehen haben?«, fragte die Kommandantin der GANDHI, sich eine Locke aus der Stirn streichend.
    Dr. Spencer lächelte. »Sie haben also tatsächlich angefangen. Danke für den Hinweis. Ich hatte keine Zeit, selber nachzusehen.«
    »Aber warum eine Expedition? Und warum ausgerechnet jetzt?«, wollte Kommandant Salahi wissen. »Ich habe den Eindruck, dass hier bei Ihnen auf dem Mars auch ohne so ein Unternehmen gerade mehr als genug los ist.«
    Dr. Spencer nickte. »Aus zwei Gründen. Erstens: Auch wenn sich zurzeit alles um die blauen Türme und so weiter dreht, gibt es doch unter uns Wissenschaftlern etliche, die dazu schlicht und einfach nichts beitragen können. Wir haben ja bis zum Eintreffen der Kollegen um Professor Caphurna« – er nickte dem Brasilianer zu – »getan, was wir konnten, aber weit hat uns das nicht gebracht. Es hat eben jeder sein Spezialgebiet und das unsrige ist nun einmal der Mars. Auch ohne

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