Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen
Sie ist ganz dicht an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.
Piep, piiiep, piiieeep!
Ada schaltet das Handy aus und schmeißt es unters Bett.
Pling, plong.
Der Wecker! Ada schmeißt ihn in einen Kleiderberg und zieht das Kopfkissen über die Ohren. Die halbe Nacht lag sie wach und dachte an Jul, Jul und nochmals Jul. Ada ist völlig übermüdet und schläft sofort wieder ein.
Wumm, wumm, wumm!
Sie blinzelt und blickt irritiert zur Tür. Wer will denn hier etwas von ihr? Ist was passiert? Hastig zieht sie sich ein T-Shirt über, weil sie ihren Bademantel nicht findet, springt in ihre Cheap-Monday -Jeans und bindet schnell die Haare zu einem Pferdeschwanz. Es klopft erneut. »Komme!« Ada schließt die Tür auf und steht Fabian Sorento gegenüber.
»Madame Baldour hat mich gebeten ...« Der Reitlehrer stockt und linst entsetzt ins Innere des Transporters.
Ada versteht seinen irritierten Blick nicht. »Ja klar, ich bin scho n unterwegs.«
»Wie - sieht - es - denn - hier - aus!!!« Fabian Sorento betritt fassungslos den zugemüllten Transporter. »Das ist nicht wahr!«
Ada kann vor Schreck nichts sagen. Sie wüsste auch nicht, was.
»Bist du denn von allen guten Geistern verlassen?«, donnert er.
»Du räumst hier auf. Und zwar SOFORT!«
»Aber - die Schule«, piepst Ada.
Seine Halsschlagader pulsiert gefährlich. »Das ist das Allerletzte. Dieser Transporter war neu - bevor du kamst!« Er schmeißt ihr eine leere Softdrinkflasche vor die Füße, die neben unzähligen Schminkutensilien, schmutzigen Gläsern, Schulbüchern, angebissenen Äpfeln, Pferdeleckerlis und Klamotten thronte.
Er geht zur Tür und dreht sich noch mal um. »Ich informiere jetzt Sir Shouhtick.«
»Nein!«, ruft Ada panisch. »Bitte nicht. Ich räume ja auf. Jetzt.« Sie packt zum Zeichen ihres guten Willens eine Beuge Klamotten.
»Okay. Aber ich komme in drei Stunden wieder und dann ist der Transporter picobello.«
Ada nickt heftig. »1 a. Versprochen.«
»Und du bist hier raus!« Er knallt die Tür ins Schloss.
Ada erstarrt. Wie? Oh Gott. Schlimmer konnte es nicht kommen.
Wo soll sie denn hin? Und wie um alles in der Welt soll sie hier ALLEIN klar Schiff machen? Sie braucht Hilfe, sofort.
Ada stürmt in den Speisesaal. »Bel, Candy!«, ruft sie und läuft eilig zum Tisch der Mädchen. »Alarm!«
Alle sehen sie an. Ada winkt ungeduldig, denn weder Josi noch Nathalie oder Vivienne sollen mitbekommen, wie kinntief sie im Ärger steckt.
»Wie siehst du denn aus?«, fragt Candy und mustert leicht angeekelt ihr ungeschminktes Gesicht.
Ada zieht die beiden aus dem Saal und schließt die schwere Holztür.
»Sorento ... hat. . . mich .. .«, sie ist so außer Atem, dass sie kaum sprechen kann, ». . . rausgeschmissen.«
»Aus dem Stall?«, fragt Bel entsetzt.
»Nee. Aus dem Transporter«, keucht Ada. »Ich muss aufräumen. Und zwar jetzt.«
»Wundert dich das?« Bel lässt jegliche Anteilnahme vermissen.
Ada funkelt sie an. »Pass mal auf, ich plane, ein Pferd für dich zu kaufen, und du hilfst mir jetzt. Das ist wohl nicht zu viel verlangt.«
»Geht’s ein bisschen konkreter?« Candy glaubt ihr nicht! Verdammt.
»Ich habe schon mit Fabian Sorento über die nächste Auktion gesprochen«, lügt Ada.
»Eeeecht?« Bel macht kugelrunde Augen.
»Ja, aber ich habe IM MOMENT andere Sorgen!«, drängt Ada.
Candy verschränkt die Arme vor der Brust. »Und - was geht mich das an? Putzen kannste vergessen!«
»Wenn ich heute wieder fehle, dann kriegt die Baldour ’nen Kreischanfall«, prophezeit Ada zu Recht.
»Wo ist das Problem? Du bist doch ein großes Schauspieltalent.« Candy klopft ihr auf die Schulter. »Dir wird schon was einfallen.«
Panik steigt in Ada auf. »Ach ja? Und wer hat deinen Rachefeldzug in Greenwood Castle mitgemacht? Hab ich dich da etwa auch hängen gelassen?«
Candy wiegelt ab. »Okay, reg dich ab. Ich schaukle das schon.«
»Soll ich etwa wegen dir schwänzen?« Bel ist alles andere als einverstanden mit der Idee.
»Sollst du. Denk an deinen neuen Gaul - oder ist dir das etwa keinen Schultag wert?«, kommandiert Ada und weiß genau, dass sie die Geschichte mit der Pferdeauktion als Nächstes in Angriff nehmen muss - sonst ist sie völlig unten durch.
»Du hast wirklich ein seltenes Talent, Dauerärger zu produzieren.« Candy geht kopfschüttelnd zurück in den Speisesaal.
»Oh Ada«, seufzt Bel entnervt. »Du bist echt. . .«
»Am besten, du schmeißt alle
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