Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen
vergessen wird. »Merci beaucoup für die Unterkunft. Ich wüsste nicht, was ich ohne Ihre Hilfe getan hätte.«
Madame Baldours Lippen verziehen sich jetzt wirklich zu einem LÄCHELN.
Ada hat erst in der Pause Gelegenheit, Bel zur Seite zu ziehen. »Hast du gestern mein BlackBerry gesehen? Ich find’s nicht mehr.«
»Ist das dein einziges Problem?«, kommt es spitz.
Was ist denn jetzt kaputt! »Hallooo! Spinnst du?« Ada ist konsterniert.
»Weiß nicht, musst halt suchen«, ist die lapidare Antwort. »Aber ICH - helfe dir nicht.«
Ada packt Bel am Arm. »Was ist denn mit dir los?«
»Du!!!« Das zierliche Mädchen dreht sich weg. ». . . hast alles versaut!«
Sie lässt Ada stehen und geht zu den anderen, die neben dem großen Marmorspringbrunnen stehen und sich vom Personal mit kleinen Häppchen bedienen lassen. Es dauert einen Moment bis sich Ada erholt, dann rennt sie Bel hinterher.
»Was hab ich denn falsch gemacht?« Ada schreit mehr, als dass sie fragt. Die Mädchen drehen sich zu ihr um. Sie ist so wütend! Ada muss bei Madame Baldour wohnen, ihr Handy ist weg und sie wird von allen behandelt, als sei sie Luft. Und das auch noch von Bel, für die sie sich mehr als ein Bein ausreißt. Jetzt reicht's!
»Du bist einfach - total uncool und ultra-out«, findet Josi, bevor irgendjemand etwas sagen kann.
»DICH - habe ich nicht gefragt, sondern spätestens morgen gefrühstückt«, antwortet Ada, ohne sie anzusehen.
»Aaaada.« Candys Tonfall erinnert sie an einen der vielen Psychologen, die Dad nach Mums Tod auf sie gehetzt hat.
»Versteh mal - du bist richtig unten durch. Und zwar ganz großes Kino.«
Ada sieht verständnislos in ihr rundes Gesicht. »Aber - warum?«
»Weil du dauernd im Stall klebst und nicht reiten kannst, in der Schule unterbelichtet rumhängst, dich schon länger nicht mehr richtig stylst, wie ein Penner haust und bei allen coolen Aktionen nicht dabei bist«, zählt Candy auf. »Außerdem müssen alle wegen dir in der Bibliothek lernen. Voll ätzend.«
Ada weiß genau, dass alles stimmt, aber das ist doch ungerecht!
»Aber Bel. Ich will ihr doch nur helfen!« Ada kämpft gegen die Tränen. Je mehr sie sich für andere einsetzt, desto öfter fährt sie gegen die Wand.
»Das hast du gestern gründlich versaut«, erklärt Candy kühl. »Ich wollte ’nen super Auftritt hinlegen ... und dann Shouhtick in der allgemeinen Begeisterung für diese komische Pferdeauktion erwärmen. So ganz nebenbei. Wie für Marbella.«
Das hat gesessen! Ada ist am Boden zerstört. Candy hat einfach jeden Zügel in Chestnut Hall in der Hand und erreicht immer, was sie will. Ohne sie ist Ada ein Nichts, egal, was sie tut.
»Noch Fragen?« Candy sieht zu den anderen.
Ada lässt die Schultern hängen. »Ich hab’s doch nur gut gemeint.«
»Glaub ich dir. Aber überlass das mal den großen Mädels.« Damit wendet sich Candy ab.
Was für ein Affront! Noch nie hat jemand jemals so deutlich mit Ada gesprochen. Wie weh das tut! Niemand mag sie? Doch: Einer! Ada hat Jul. Und der muss sie jetzt trösten. Ada kann die Tränen nicht mehr bekämpfen, aber den Triumph, sie so zu sehen, gönnt sie niemandem. Sie wendet sich ab und geht durch den Park zum Reitstall.
»Suchst du etwa das?« Fabian Sorento hält ihr Handy in die Höhe. Er lächelt ihr vor dem Reitstall entgegen. »Es lag unter dem Bett.«
»Jaaa!« Ada spurtet los. Am liebsten würde sie den Reitlehrer umarmen, aber schließlich hat er sie aus dem Transporter rausgeschmissen.
»Warum willst du eigentlich so unbedingt ein Pferd für Bel kaufen?«
Ist er deshalb etwa wieder versöhnlich?
»Weil ich weiß, was mir Prem bedeutet. Er ist hier - meine Familie«, sagt Ada aus tiefer Überzeugung.
»Ach.« Fabian Sorento ist ehrlich überrascht. »Ich dachte, er wäre dir egal. Schließlich hast du ihn schon zwei Tage nicht geritten.«
Sofort wird sie rot. »Jaaa.« Sie kann ihm doch nicht sagen, dass sie stattdessen mit seinem Sohn geknutscht hat! »Ausnahmsweise. Ich musste eine neue Unterkunft finden.« Ada sieht direkt in die stahlblauen Augen.
»Ich habe Sir Shouhtick nichts gesagt - wegen dem Transporter«, murmelt Fabian Sorento. »Aber als heute früh die Hausdame nach dir suchte. . . Irgendwer muss sich ja um dich kümmern.«
»Hat sie«, erklärt Ada kurz. »Geht es Jul besser?«
»Müsstest du nicht in der Schule sein?« Der Reitlehrer blitzt sie an.
»Wir haben Pause. Ich gehe gleich zurück«, versichert Ada schnell.
»Ihm
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