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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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gibt es dann weniger problemes mit der Verbindung.«
    Das ist aber nett! Von so viel Freundlichkeit verwirrt folgt sie der Hausdame.

    Tut, tut, tut. Ada steht neben der mit Rindsleder bezogenen Couch in dem komplett weiß eingerichteten Wohnzimmer und versucht vergeblich, ihren Vater zu erreichen. Wahrscheinlich ist das Netz in der südafrikanischen Pampa durch diesen einzigen Anruf zusammengebrochen. Enttäuscht legt sie auf.
    »Haben Sie Durst?« Madame Baldour geht an dem großen in Marmor gefassten Kamin vorbei in die Küche. »Hier ist der frigidaire.«
    Gelangweilt begutachtet sie den quasi leeren Kühlschrank, in dem schlicht designte Elsenham -Glaswasserflaschen lagern. Keine Schokolade, kein Softdrink, keine Lebensmittel. Das passt zu der keimfreien Wohnung: steril wie ein OP.
    »Ich brauche nichts.« Ada will nur allein sein - und Jul anrufen.
    »Ich bin wirklich müde.«
    Madame Baldour sieht sie mitleidig an. »Wenn Sie Ihren Vater erreichen möchten, können Sie das später gern nochmals versuchen.«
    Ada nickt leidend. »Merci - das ist wirklich sehr nett.«
    »Dormez-bien!«, ruft Madame Baldour ihr hinterher.
    »Schlafen Sie auch gut«, murmelt Ada, schließt die Tür hinter sich und schmeißt sich aufs Bett. Sie wählt Juls Nummer. »Hey?«
    »Prinzessin. Endlich.«
    Ada lächelt, das endlich zeigt, dass es ihm ähnlich geht wie ihr.
    »Ich freue mich auf Cambridge«, träumt Ada ins Telefon.
    »War das ein Kampf mit Paps! Er wollte unbedingt, dass ich ihn hier vertrete.«
    »Oh, wow, und du hast gewonnen? Nicht schlecht«, findet Ada. Endlich hat er mal nicht vor seinem Vater gekuscht! »Ohne dich wäre ich auch nicht mit.«
    »Echt jetzt?«, fragt Jul geschmeichelt.
    Ada kuschelt sich in die Kissen. »Hätte ich dich sonst geküsst?«
    »Also bin ich der Erste!«
    Ada grinst. »Kannst stolz darauf sein.«
    »Bin ich.« Juls Stimme klingt geheimnisvoll. »Nimmst du dir morgen den späten Nachmittag frei?«
    »Was hast du denn vor?« Adas Puls schnellt in die Höhe.
    »Lass dich überraschen.«
    »Wie gemein! Jetzt kann ich nicht einschlafen«, nörgelt Ada.
    »Sollst du ja auch nicht«, kichert Jul. »Ich will schließlich mit dir reden.«
    Ada lacht auf und hält sich schnell die Hand vor den Mund. Hoffentlich hat die Baldour sie nicht gehört! Ada verzieht sich sicherheitshalber unter die Bettdecke. »Kannst du denn wieder reiten?«
    »Na klar! Ich bin schon voll auf Entzug. Nur springen geht noch nicht. Ich wüsste auch nicht, auf wem.«
    Ada schluckt und verscheucht schnell den Gedanken an Premium Star.
    »Weißt du, was das Gute an einer Gehirnerschütterung ist?« Gut, dass er das Thema wechselt. »Ich muss nicht lernen! Komisch, immer wenn ich die Schulsachen sehe, kriege ich Kopfschmerzen.«
    »Dann habe ich ’ne Dauer-Gehirnerschütterung«, kiekst Ada.

    Es wummert. Ada vergräbt den Kopf unter dem Kissen. Bumm, bumm!
    »Mademoiselle Henderson!« Die ungeduldige Stimme von Madame Baldour beendet Adas Tiefschlaf. Bis nach zwei Uhr hat sie mit Jul telefoniert. Zwischendrin piepste der Akku und dann ging es mit dem Ladekabel weiter. Sie haben über Gott und die Welt gequatscht, Musik, Filme, über die Greenies gelästert und einfach kein Ende gefunden. Keiner wollte auflegen, bis Ada dann wohl doch eingeschlummert ist.
    Sie ist völlig erschlagen - aber glücklich. Jul hat bis zum Schluss nicht verraten, was er heute Nachmittag unternehmen will.
    »Ich komme!«, ruft sie durch die geschlossene Tür. Oh mein Gott, sie war gestern Abend gar nicht mehr im Badezimmer! Wie sie wohl aussieht?
    Aus einem der Wäschesäcke kramt sie ihren Bademantel inklusive Kulturtasche. Sie muss unbedingt einen Termin bei der Kosmetik machen, bevor sie Jul trifft. Gedankenverloren tapst Ada ins Bad. Eigentlich sollte sie sofort Angie anrufen und ihr von dem Kuss erzählen. Aber die ist ja in New York. Schade, dass sie das Erlebnis mit niemandem teilen kann. Und Bel oder Candy? Wie ein Lauffeuer würde sich die Nachricht im Internat verbreiten und alle würden lästern. Nein, das will Ada nicht riskieren. Außerdem, wäre Jul das überhaupt recht?
    Ihr Spiegelbild macht sie schlagartig hellwach. Vampir, Monster, Neandertaler, schießt es ihr durch den Kopf.
    »Es ist spät, Amanda! Tres tard!«
    Klar ist es spät und es wird noch viel später, weil sie endlich mal ein großes Bad zur Verfügung hat. Ada hält einen Moment inne: Madame Baldour hat sie Amanda genannt. Das ist bisher noch nie vorgekommen!
    Adas

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