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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 05 - Herzrasen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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»Also, wenn du keine Entschuldigung brauchst, dann melde ich das auch nicht... kann mir vorstellen, das ist besser so.«
    »Ja!« Ada ist erleichtert. Endlich mal eine unkomplizierte Erwachsene! Bestimmt würde Madame Baldour sie ausquetschen und rauskriegen, dass sie kein Domizil mehr hat . . . Das wäre das Ende jeder Form von Freiheit.
    Ada pilgert zur Wäscherei. Erst mal braucht sie ihre Klamotten wieder - und das Handy. Kaum erscheint sie in dem dampfigen Raum, kommt Miss Smith auf sie zugeeilt. »Wenn ich DAS gewusst hätte!« Sie deutet auf einen Wagen mit großen Waschsäcken aus Leinen, auf die das Internatswappen gestickt ist. »Dadrin waren auch SCHUHE! Was sage ich? Gürtel, Sonnenbrillen, sogar Schminke ... ich weiß nicht, was noch alles.
    Ada nickt. »Und ein Handy.«
    Die Angestellte in dem weißen Kittel funkelt sie aus ihren braunen Augen verständnislos an. »Was? Nein!«
    »Mein BlackBerry. Mit Ladekabel«, versichert Ada.
    »Das ist unerhört!« Miss Smith schnappt vor Entrüstung nach Luft. »Das hier ist eine Reinigung und keine Boutique. Und schon gar kein Handyladen.«
    Adas Herz steht einen Moment still. Was, wenn die sich ihr Blacky gemopst hat? Niemals könnte sie das nachweisen, und viel schlimmer: Sämtliche Kontakte wären futsch. Jul anrufen? Unmöglich. Eine Katastrophe!
    »Wenn es weg ist, muss ich Ihren Vorgesetzten sprechen.« Ada versucht, möglichst autoritär zu klingen.
    »Aber das geht nicht. Ich habe das nach Dienstschluss geregelt, mit meiner Kollegin«, keift Miss Smith hysterisch. »Da war kein Handy - ein Ladekabel ja!«
    »Ich habe schließlich dafür bezahlt«, erklärt Ada ungerührt.
    »Hier ist noch nie etwas weggekommen. Noch nie!«, schnaubt die Frau wütend. »Und jetzt nehmen Sie, was Ihnen gehört, und lassen sich hier nicht mehr blicken!«
    Sie schubst den Wagen Richtung Ada und geht zu den Wäschetrommeln.
    Frech, einfach nur frech, denkt Ada. Das Personal hat nicht in so einem Ton mit ihr zu sprechen! Aber ganz sicher ist sie sich nicht mehr, ob das Handy wirklich gestohlen wurde. Besser, sie fragt Bel, ob sie es im Transporter gesehen hat. Missmutig schiebt Ada den Wagen vor sich her. Wo soll sie das ganze Zeug überhaupt deponieren? Diese dauernde Umzieherei nervt sowieso. Die einzige Möglichkeit ist Harry. Vielleicht findet sich bei dem Pfleger ja noch ein Bett. Doch so unrasiert, wie er ist, hat Ada wenig Interesse, seine Unterkunft näher kennenzulernen. Wäre doch Fabian Sorento nur nicht so sauer auf sie. Dann könnte sie bei Jul . . .
    »Aber Mademoiselle - ich suche Sie schon überall!« Ada erstarrt zu einer Salzsäule. Ausgerechnet die Baldour. Sie wirft einen schnellen Blick auf die Uhr. Halb neun! Klar, dass sie gesucht wird! Verdammt, warum hat die Schwester sie nur nicht früher geweckt.
    »Monsieur Sorento sagte, dass Sie ausziehen mussten.« Adas Mund ist schlagartig staubtrocken.
    »Bon, es war ja auch nur eine Übergangslösung.« Madame Baldour wirft einen Blick auf den Wagen mit den Wäschesäcken.
    »Am besten, Sie bringen das gleich in Ihr chambre.« Die Hausdame steuert den Lift an.
    Ada hat KEINE Chance. Jetzt muss sie bei Madame Baldour einziehen. Danke, Fabian Sorento! Tausend Dank, wenn der jemals ihr Schwiegervater werden sollte, rächt sie sich ganz fürchterlich für den Rausschmiss.
    Mit hängenden Schultern schiebt sie den Wagen in die ultramoderne, aber in sterilem Weiß gehaltene Wohnung. Kaum betritt sie das Gästezimmer, reißt Madame Baldour die Fenster auf. »Ich hoffe, Sie fühlen sich wohler als beim letzten Mal.«
    Als sie bei der Hausdame einziehen sollte, rettete sich Ada mit einer simulierten Spontan-Allergie gegen das verwendete Putzmittel.
    »Ich werde das Personal anweisen, lediglich mit Wasser zu arbeiten.« Madame Baldours Mundwinkel verziehen sich. Ist das etwa ein Lächeln? Das hat so viel Seltenheitswert wie ein verirrter Eisbär in der Sahara.
    »Merci«, sagt sie artig und weiß genau, dass sie mitten in ihrem Verderben gelandet ist.
    Kein eigenes Badezimmer, Filzpantoffeln, den drehbaren Fernseher darf sie nur anschalten, wenn sie die Kopfhörer eingestöpselt hat etc. Wie viele Regeln die abartig steife Madame ihr vorgebetet hat, weiß Ada gar nicht mehr.
    »Soll ich Sie in den Unterricht begleiten?«, fragt Madame Baldour ohne ein einziges französisches Wort.
    Ada sieht sie an und weiß, dass sie jetzt punkten muss. Sonst wird Madame Baldour sie in Fesseln legen, die Ada ihr Leben lang nicht

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