Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
Vom Netzwerk:
Kofte stand an der Seite, sein Gesicht war vor Ärger verzerrt, der sich jetzt zu echtem Zorn auswuchs.
    »Der Aufstieg«, stammelte ich, »und die Aufregung… die Schönheit…« Ich hoffte, daß das reichte.
    Kofte öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Yaqob kam ihm schnell zuvor. »Ich habe die nötigen Maße notiert, Exzellenz, und wenn ich Tirzah nach draußen bringe, kann ich sogleich Zeldon oder Orteas schicken, damit sie den Einbau des Glases überwachen.«
    Kofte verzog das Gesicht, und ich konnte die Macht sehen, die unter seiner Haut pochte. Voller Angst, er könne die Macht der Eins auf mich herabschwören, stöhnte ich und schloß die Augen.
    »Exzellenz!« bettelte Yaqob. »Sie ist zu wertvoll, um sie zu verlieren, zu geschickt im Glasnetzschleifen!«
    Jetzt konnte ich die Furcht in seiner Stimme hören, und das machte mir noch mehr Angst. Ich kniff die Augen zusammen und bereitete mich auf den Tod vor.
    Aber Yaqob hatte es geschafft, Koftes Zorn abzulenken. »Dann schaff sie weg!« schnauzte ihn der Magier an. »Und schick Zeldon. Aber schnell! Ich kann nicht den ganzen Tag hier verbringen.«
    Yaqob murmelte überschwengliche Dankesbezeugungen, nahm mich auf seine Arme und brachte mich so schnell wie möglich von den gequälten Rufen fort.
     
     
    Er hielt mich fest an sich gedrückt, lief so schnell er konnte den Gang hinunter, und mit jedem Schritt konnte ich fühlen und hören, wie die Rufe leiser wurden. Ich wurde langsam ruhiger, mein Entsetzen ließ zusammen mit dem des Glases nach, und ich ließ mich von Yaqobs Nähe wärmen und trösten.
    Schließlich blieb er stehen und drückte mich noch enger an sich. »Tirzah. Wir nähern uns den belebteren Teilen der Pyramide. Es wäre besser, wenn du von jetzt an selbst gehen würdest. Schaffst du das?«
    Ich nickte zögernd, und er erkannte den Grund meines Zögerns, und ein Grinsen lag um seine Mundwinkel. »Dir geht es wirklich besser. Komm jetzt, stell dich hin.« Und der Griff seiner Arme lockerte sich.
    Und so stand ich wieder auf eigenen Füßen, ordnete mein Wickelgewand und fuhr mir durchs Haar. Yaqob nickte, dann ging er voraus, vergewisserte sich aber, daß ich ihm folgte.
    Wir erreichten das Riesenmaul der Pyramide ohne weitere Zwischenfälle. Die Wächter sahen uns neugierig an, aber wir senkten die Köpfe und schlurften an ihnen vorbei, und schließlich beachteten sie uns nicht länger und hielten nach Sklaven Ausschau, die eher nach verbotenen Dingen aussahen als wir beide.
    Am Fuß der Pyramide trafen wir zwei Handwerker aus unserer Werkstatt. Yaqob nahm einen von ihnen zur Seite, sagte schnell etwas zu ihm, und der Mann eilte den Weg zurück, den er gekommen war.
    »Er soll Zeldon holen«, erklärte Yaqob leise. »Wir sollten Kofte nicht noch mehr verärgern, als wir es bereits getan haben.«
    »Yaqob, es tut mir leid…«
    »Nein. Sag nichts. Nicht hier.«
    Ich wußte, was er meinte; nicht nur gab es hier viele aufmerksame Wächter, hier war der Schatten der Pyramide auch am dunkelsten. Mich fröstelte.
    »Ich kenne einen Ort, an dem wir ein paar Minuten ungestört sein können, ohne Verdacht zu erregen. Wir müssen unbedingt miteinander sprechen.«
    Wir gingen zurück durch das Tor der Baustelle, dann die Hauptstraße entlang, die nach Gesholme führte. Wir kamen an einem Hang vorbei, und Yaqob nahm meinen Arm und zog mich in eine dunkle Nische. Dickes Segeltuch verbarg uns vom Kopf bis zu den Füßen vor der Sonne und den Schatten der Pyramide.
    Wir standen nahe beieinander, ohne uns zu berühren.
    »Nun?«
    »Ich… das Glas…«
    »Tirzah, was ist passiert, als du das Glas berührt hast?«
    Ich holte tief Luft, der ewigen Geheimnisse leid, und dann strömten die Worte nur so aus mir heraus. »Es hat mich angefleht in seiner Not, Yaqob. Es war gefangen, weinte, bat. Seine Seele ist krank, beschmutzt, aber es kann nicht sterben. Dabei will es sterben. Es will entkommen.«
    Er starrte mich an. Sein Blick war in dem Dämmerlicht schwer zu deuten. »Du hörst das Glas sprechen? Habe ich dich richtig verstanden?«
    »Ich…« Ich hatte das meinem Vater gegenüber nur einmal erwähnt, da war ich acht Jahre alt gewesen. Er hatte nachsichtig gelächelt und die Worte als Phantasien eines jungen Mädchens abgetan. »Das Glas spricht schon sehr lange Zeit mit mir, und ich mit ihm. Nur darum kann ich es bearbeiten.«
    »Und was spricht noch mit dir, Tirzah?«
    »Manchmal Tonwaren, aber nicht so wie Glas. Kein Holz. Kein Stoff.« Ich strich

Weitere Kostenlose Bücher