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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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habe ich diesen Eingang von Anfang an als Rachen betrachtet), und als wir in die Höhe stiegen, senkte ich den Kopf und versuchte, mich nicht noch einmal vom Schatten der Pyramide überwältigen zu lassen. Er hatte mich einmal überrascht, und hatte sie wissen lassen, welche Angst ich hatte, aber ich war entschlossen, daß mir das nie wieder passieren sollte.
    Die Rampe wurde waagerecht, das Licht verblaßte, und wir waren drinnen.
    Ich hob meinen Blick.
    »Kommt, kommt«, sagte Kofte ungeduldig, der auf uns wartete, und führte uns auf dem Hauptgang in die Pyramide hinein. Zwanzig Schritt lang verlief er flach, dann kam eine sanfte Steigung hinzu, die sich wie die Wendeltreppen wand, die ich auf Vilands Walfängern gesehen hatte. Die Steigung nahm zu, die Biegungen wurden schmaler, und ich atmete schneller, während meine Beine immer stärker schmerzten.
    Leichte Echos wehten über die gewundenen Wände, aber ich verschloß Augen und Herz dagegen. Ich war der festen Überzeugung, daß ich bei genauerem Zuhören von Panik überwältigt werden würde und hinausliefe. Also wappnete ich mich gegen sie, und sie verschwanden beinahe.
    Von dem Hauptgang zweigten Schächte und weitere Gänge ab, aber sie wurden seltener mit zunehmender Höhe, und die Zahl der Arbeiter und Magier nahm ebenfalls ab, bis nur noch Kofte, Yaqob und ich in das Herz der Pyramide stiegen.
    Das Herz. Ob es wohl schlug, wie ein warmes, menschliches Herz?
    In dem Augenblick, in dem mir dieser Gedanke kam, schalt ich mich eine Närrin. Was befürchtete ich eigentlich? Das war ein Gebäude wie jedes andere auch, oder nicht? Gebaut für die Ewigkeit, würde es wohl kaum in dem Augenblick einstürzen, in dem ich sein Herz betrat, oder?
    Oder doch?
    Die Echos wurden stärker; sie griffen störend in meine Gedanken ein, und ich mußte mir auf die Lippen beißen, um sie von mir fernzuhalten.
    Yaqob hatte mein wachsendes Unbehagen bemerkt, denn jetzt sprach er wieder, gab mir den Trost einer menschlichen Stimme, an die ich mich klammern konnte.
    »Exzellenz, Tirzah interessiert sich für das Licht. Wollt Ihr es ihr erklären? Ich… das liegt jenseits meiner geistigen Möglichkeiten.«
    Beinahe hätte ich gelächelt, in diesem Moment liebte ich ihn für seine Rücksichtnahme und seine amüsante Schmeichelei dem Magier gegenüber. Sicherlich würde der Mann Yaqobs Worte auch als eine solche erkennen?
    Doch anscheinend war das nicht der Fall. Kofte nahm Yaqobs Bemerkung für bare Münze und sprach über die Schulter, während er weiter in die Höhe stieg.
    »Ich will versuchen, meine Worte so zu wählen, daß auch du sie verstehst«, fing er an, und Yaqob blinzelte mir fröhlich zu. Ich mußte mich anstrengen, ein ernstes Gesicht zu machen.
    Obwohl ich sehr belustigt war, hörte ich auf einmal gebannt zu, denn mir war noch gar nicht bewußt geworden, daß das Innere der Pyramide vom sanften Licht der Sonne wie bei einem Sonnenaufgang erhellt wurde.
    »Von außen scheint die Pyramide aus solidem Stein zu bestehen, aber das stimmt nicht. Sie ist eher luftig als massiv, und mehr Licht als Dunkelheit. Dutzende, wenn nicht Hunderte von Schächten durchbohren sie, nicht nur von der Außenwand zu den Innenkammern, sondern auch Schächte, die solche Gänge wie diesen hier mit anderen verbinden, und kleinere Schächte, die wiederum miteinander verbunden sind. Am Ende wird alles mit Glas verkleidet sein und einander spiegeln…«
    Ich schaute mir das Mauerwerk zu meiner Linken an. Ja, da waren kleine Spalten im Mörtel, in denen sich das Glas in seiner Fassung verankern ließ.
    »… und viele der kleineren Schächte sind das bereits. Sie leiten das Licht von draußen ins Innere. Siehst du?« Seine Hand deutete in die Höhe, und mein Blick folgte ihr. Die winzige Öffnung über uns war keine Schachtöffnung, sondern eine Lichtquelle, sie leuchtete.
    »Und hier.« Seine Hand wies auf ein ähnliches Leuchten an der Wand rechts von uns. Jetzt, da ich wußte, wonach ich Ausschau halten mußte, entdeckte ich noch weitere. Ihre Leuchtkraft war so gering, daß es fast unmöglich war, sie zu erkennen, bis man auf sie aufmerksam wurde.
    »Dann wird die Pyramide vor Licht pulsieren, wenn sie eines Tages fertig ist, Exzellenz«, sagte ich unvorsichtigerweise, aber noch immer fasziniert von dem System, das für ein solches Licht sorgen konnte.
    Kofte blieb ruckartig stehen und fuhr herum. »Was meinst du damit?«
    »Nichts, Exzellenz«, sagte ich mit klopfendem Herzen. Warum hatte

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