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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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wuchsen und gediehen ebenso wie die Verehrung der Soulenai. Die Soulenai sind gelehrte und magische Geister, die in einer Region leben, die wir nur als die Zuflucht im Jenseits kennen. Sie sprechen durch die Elemente zu uns – sie haben von jeher eine Vorliebe für Metall und Edelsteine – und leihen uns ihre Kräfte für unsere Arbeit und unsere Künste. So kannst du in Glas oder Metall oder den Edelsteinen, die du bearbeitest, nicht nur die Stimme des jeweiligen Elementes hören, sondern auch manchmal die Stimmen der Soulenai, als Echos aus der Zuflucht im Jenseits.«
    Ich blinzelte. Manchmal waren die Stimmen in dem von mir bearbeiteten Glas viel stärker und lebhafter als gewöhnlich. Das war auch der Fall gewesen, als ich für die beiden Magier das Glas in Setkoth bearbeitet hatte. Waren das die Soulenai gewesen, die durch das Glas zu mir gesprochen hatten, und nicht das Glas selbst?
    Isphet beobachtete mein Gesicht, dann fuhr sie fort. »Glasmacher – wie wir hier in diesem Raum – sind besonders empfänglich für die Stimmen der Elemente und ihre Magie; das liegt an den Metallen, die bei der Herstellung und Einfärbung des Glases verwendet werden. Diejenigen, die die Stimmen der Elemente hören und mit ihnen sprechen oder künstlerisch mit ihnen umgehen, nennt man der Einfachheit halber Elementisten. Einst gab es unter uns große Magier, die Elementenmeister, von denen viele von den Soulenai selbst abstammten. Die Elementenmeister gewannen eine Macht, die gewöhnlichen Elementisten den Atem verschlug; die Elementenmeister standen nur eine Stufe unter den Soulenai in ihrem Können und Geschick. Aber sie sind verschwunden, und wir geringeren Elementisten müssen nun sehen, wie wir damit zurechtkommen.«
    Isphet schaute Yaqob sanft an. »Yaqob verfügt über großes Talent, und ich hoffe, daß er irgendwann die Kunstfertigkeit eines Elementenmeister erreicht. Ich bete, daß er es schafft, falls wir eines Tages Lehrer für ihn finden können…«
    Sie verstummte gedankenverloren, dann gab sie sich einen Ruck und fuhr fort. »Unter den anderen Handwerkern in Gesholme gibt es Elementisten in den Reihen der Metallarbeiter, wie du dir denken kannst, und ein paar Edelsteinschleifer sind ebenfalls Elementisten, die bei der Arbeit noch immer auf die Stimmen der Elemente und der Soulenai hören. Aber über sie wird Yaqob später sprechen.
    Ashdod war ein Land voller Wunder, als noch viele Menschen die Elemente sprechen hören konnten, als die Soulenai sprechen und lachen konnten, wie sie wollten, als noch die großen Elementenmeister unter uns waren und uns mit ihren Wundern erfreuen konnten. Die Menschen Ashdods wandten sich an die Elementenmeister und Soulenai um Rat, oder sie erbaten ihre Gunst oder Hilfe. Wir haben die Soulenai nicht wie Götter angebetet, aber wir begegneten ihnen mit Achtung und nahmen Rat und Hilfe an, die sie uns gewährten. Das Handwerk blühte, und im Handwerk war die Magie der Elemente am stärksten.
    So war es in Ashdod Hunderte von Jahren lang. Aber dann kam es zu einer Veränderung. Die höhere Kaste der Gesellschaft hatte von jeher eine Vorliebe für die Kunst der Philosophie und war daher wenig geneigt, auf die Stimmen der Soulenai zu hören.« Isphet zuckte leicht mit den Schultern. »So gesehen war die Magie der Elemente immer stärker bei den niedrigeren Kasten verbreitet als beim Adel. Im Lauf der Zeit hatte sich eine Gruppe von Adligen der Mathematik verschrieben, und aus dieser Gruppe war eine Kaste entstanden. Sie bestand nur aus Männern, die behaupteten, Frauen würden nicht über die nötigen Geisteskräfte verfügen, um die unendliche Komplexität von Zahlen und geometrischen Formen zu verstehen. Wie ich dir schon in deiner ersten Nacht hier erzählte, Tirzah, finden die Magier, wie man diese Mathematiker bald nannte, um sie von den Elementenmeistern zu unterscheiden, in der Meditation über die Eins und alle Zahlen und Formen, die der Eins entspringen, zu ihrer Macht.
    Ihre Macht und ihr Einfluß nahmen allmählich zu. Die Magier verabscheuten die Magie der Elementisten; sie behaupteten, sie sei unberechenbar, gründe sich auf Zufall und Launen der Soulenai.« Isphets Stimme wurde hart und brüchig. »Ihre Magie, so behaupteten sie, war wegen ihrer Berechenbarkeit mächtig und weil sie, sobald man ihre Regeln und Parameter verstand, nach den Bedürfnissen der Magier gehandhabt werden konnte. Sie wirken ihre Magie nach festgelegten Regeln. Tabellen! Parameter! Kannst du dir

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